- Emil Otto Tafel
-
Emil Otto Tafel (* 29. Mai 1838 in Öhringen; † 26. Januar 1914) in Stuttgart war ein deutscher Architekt.
Otto Tafel wurde am 29. Mai 1838 in Öhringen als Sohn des Rechtsanwalts Christian Friedrich August Tafel (1798-1856) und von Marie (Luise) Tafel geb. Duttenhofer (1807-1839) geboren. Marie Tafel war eine Tochter der Scherenschnitt-Künstlerin Luise Duttenhofer.[1]
Otto Tafel studierte von 1854 bis 1859 am Polytechnikum Stuttgart, arbeitete danach einige Jahre lang beim Ausbau der österreichischen südlichen Staatsbahnen oder der württembergischen Südbahn[2] und hielt sich später in Paris und 1867/1868 in Italien auf. In Rom erbaute er die Villa Spithöver in den Sallustischen Gärten. Um 1865 war er Professor an der Kunstgewerbeschule Stuttgart, ab 1869 Professor an der Baugewerkschule Stuttgart.
Zu seinen Werken in Deutschland gehören das Inselhotel in Konstanz, das er 1874 aus einem ehemaligen Dominikanerkloster schuf, das heute als Musik- und Grundschule genutzte Oberamts-Krankenhaus in Tettnang, das als einer der architektonisch fortschrittlichsten Krankenhausbauten des 19. Jahrhunderts gilt und in den 1880er Jahren entstand,[3] sowie zahlreiche Bauten in und um Stuttgart. Seinen Entwurf für die Fabrikbauten der Textilfirma Heinrich Otto Söhne in Wendlingen führte Philipp Jakob Manz fort.
Tafel entwarf 1872/1873 mit der Villa Merkel in Esslingen den ersten Betonbau im heutigen Baden-Württemberg. Trotz des modernen Baustoffs handelt es sich um ein historistisches Gebäude. Ähnlich traditionsbewusst gestaltete er 1887 den maurischen Saal des Konstanzer Hotels Ferdinand Halm[4] sowie um 1901 die Gebäude an der Seestraße in Konstanz, die von Jakob Walther errichtet wurden.[5] Tafel gestaltete die Schlösser Brunegg in Emmishofen und Schloss Castell in Tägerwilen um.[6]
Er starb am 26. Januar 1914 in Stuttgart.
-
Villa Merkel in Esslingen
Weblinks
Literatur
- Kerstin Renz: Industriearchitektur im frühen 20. Jahrhundert. Das Büro von Philipp Jakob Manz. DVA, Stuttgart 2005, ISBN 3-421-03492-3, S. 43ff.
- Christine Breig: Der Villen- und Landhausbau in Stuttgart 1830–1930. Hohenheim Verlag, Stuttgart und Leipzig 2000, ISBN 3-89850-964-8, S. 540.
Einzelnachweise
- ↑ 1911 vermachte Otto Tafel einen Teil seiner Sammlung von Duttenhofer-Scherenschnitten dem Literaturarchiv Marbach. Der Rest der Sammlung wurde nach dem Tod seiner Witwe 1933 dem Literaturarchiv übergeben.
- ↑ http://www.stille-zeitzeugen.de/architekten.htm
- ↑ http://www.tettnang.de/de/index/index.php4?linkid=A-1-2&site_id=687&bereichid=74&ebene1_id=677&ebene2_id=687&cont_site_id=&z_site_id=0
- ↑ http://www.you-are-here.com/europe/maurischer_saal.html
- ↑ http://books.google.de/books?id=uNo-DHMnmYYC&pg=PA50&lpg=PA50&dq=%22otto+tafel%22&source=web&ots=tNmlTumnY6&sig=PrdM2CwMgND36V-sXoUc6Oss5pM&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=3&ct=result
- ↑ http://www.swisscastles.ch/Thurgau/brunegg.html
Kategorien:- Deutscher Architekt
- Architekt des Historismus
- Mann
- Person (Öhringen)
- Geboren 1838
- Gestorben 1914
-
Wikimedia Foundation.