Emilie Preyer

Emilie Preyer
Früchtestilleben

Emilie Preyer (* 6. Juni 1849 in Düsseldorf; † 23. September 1930 ebenda) war eine deutsche Stilllebenmalerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Emilie Preyer setzte in Düsseldorf die traditionelle Stilllebenmalerei ihres Vaters Johann Wilhelm Preyer auf hohem maltechnischen Niveau fort. Unter der Anleitung und dem Vorbild ihres Vaters hatte sie ihre Privatausbildung zur Malerin im Eiltempo absolviert. Da Frauen an Universitäten noch nicht überall zugelassen waren, galt sie anschließend an die väterliche Ausbildung als inoffizielle Studentin der Düsseldorfer Königlichen Kunstakademie [1]. Sie hatte unter anderem Ausstellungen in Berlin, Dresden und ihrer Heimatstadt. Ihr Atelier befand sich im Haus des Vaters auf der Gartenstraße 33 [2].

Einschätzung

Während ihre ersten Stillleben um 1866/1867 noch kleine malerische Schwächen aufweisen, ist ihre angeborene Veranlagung spätestens zwei Jahre später vollkommen ausgereift. Obwohl sich Emilies Blumen- und Früchtestillleben in Motivwahl und Komposition wenig von den Gemälden ihres Vaters unterscheiden, gibt es dennoch Unterschiede. In den Stillleben der Tochter wirken die dargestellten Früchte malerisch weicher, das seitlich einfallende Licht betont das Volumen der Gegenstände etwas weniger, die Arrangements sind häufiger auf Tischdecken drapiert, während der Vater fast ausschließlich Marmorplatten als Untergrund verwendete.

In der internationalen Bekanntheit knüpfte Emilie an den Ruf ihres Vaters an. Das New Yorker Metropolitan Museum und die Picture Gallery in Philadelphia erwarben Stillleben der Preyer-Tochter. Emilie Preyers Werke befinden sich auch in englischen und amerikanischen Privatsammlungen. Dort dürfte sich auch heute noch die Mehrzahl der 250 Gemälde befinden, die von Emilie Preyer gemalt wurden [3].

Einzelnachweise

  1. Stadtmuseum Düsseldorf
  2. Universität Düsseldorf, Frauenarchiv
  3. Vgl. hierzu: Emilie Preyer. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band XXVII, E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 393

Literatur

  • Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und Galerie Paffrath (Hrsg.), Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819-1918. Band 3. Verlag Bruckmann, München 1998.
  • Siegfried Weiß, Hans Paffrath (Hrsg.), Preyer. Mit den Werkverzeichnissen der Gemälde von Johann Wilhelm und Emilie Preyer. Wienand Verlag, Köln 2009. ISBN 978-3-86832-003-9.

Weblinks


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