- Emily Davison
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Emily Wilding Davison (* 11. Oktober 1872 in London; † 8. Juni 1913 in Epsom) war eine englische Sufragette. Davison galt zeitlebens als radikale Kämpferin für Frauenrechte. Sie wurde für ihre zahlreichen Aktionen wiederholt verhaftet.
Davison wurde in Blackheath, London, als Tochter von Margaret und Charles Davison geboren. Sie begann eine Hochschulausbildung, zunächst in London an der Royal Holloway College, war aber gezwungen diese abzubrechen, da ihre kürzlich verwitwete Mutter die Studiengebühren nicht bezahlen konnte. Davison arbeitete daraufhin als Lehrerin, um sich das Studium der englischen Sprache und Literatur zu finanzieren. Sie ging an das St. Hugh's College, Oxford und beendete ihr Studium mit Auszeichnung, auch wenn ihr, wie allen anderen weiblichen Studenten ihrer Zeit, der akademische Grad verwehrt wurde.
1906 schließt sich Emily Davison der Women's Social and Political Union (WSPU) an und beteiligt sich an verschiedenen Aktivitäten zur Erlangung des Wahlrechts für Frauen. Im März 1909 wurde Emily Davison während des Versuchs verhaftet, eine Petition, in der das Frauenwahlrecht gefordert wurde, Premierminister Herbert Asquith zu überreichen. Emily Davison wurde der „Störung der Öffentlichkeit“ für schuldig befunden und zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Vier Monate später war sie wieder in Haft, diesmal für den Versuch, in einer Halle in London im Beisein des damaligen Schatzkanzlers David Lloyd George eine Rede zu halten. Im September 1909 erhielt sie, zusammen mit Mary Leigh und Constance Lytton wegen Steinewerfens erneut eine Strafe von zwei Monaten.
Im Strangeways Gefängnis trat Davison wiederholt in den Hungerstreik und wurde, wie viele ihrer Mitstreiterinnen, zwangsernährt. Im Holloway Gefängnis, warf sie sich als Protest eine eiserne Treppe hinunter, wobei sie sich schwere Schäden an der Wirbelsäule zuzog.
Am 2. April 1911, der Nacht der Volkszählung von 1911, versteckte sich Emily Davison in einem Schrank im Palace of Westminster, so dass sie auf dem in dieser Nacht ausgefüllten Formular ihren Wohnsitz wahrheitsgemäß mit House of Commons angeben konnte. Tony Benn, ein Member of Parliament, platzierte dort später eine Gedenktafel, die an Emily Davison erinnern soll, mit der Inschrift: „It is a modest reminder of a great woman with a great cause who never lived to see it prosper but played a significant part in making it possible.“[1]
Am 4. Juni 1913 besuchte sie das berühmte English Derby von Epsom. Während des Rennens lief Davison auf die Galopprennbahn und warf sich vor das Pferd des Königs Georgs V. Sie wurde überrannt. Der Jockey wurde nur leicht verletzt; die Sufragette allerdings zog sich – begraben unter dem Reittier – schwerste innere Verletzungen zu. Sie starb einige Tage später. Im Nachhinein wurde klar, dass sie mit dem Sturz des königlichen Pferdes für die Einführung des Frauenwahlrechtes demonstrieren wollte. Nach ihrem Tod wurde Davison von ihren Mitstreiterinnen deshalb als Märtyrerin verehrt.
Emily Davison wurde auf dem St Mary’s Kirchhof in Morpeth begraben. Die Inschrift lautet „Deeds, not words“.
Literatur
- Elizabeth Crawford: The women's suffrage movement: a reference guide, 1866-1928, Routledge Chapman & Hall, London 2000, S. 159- 163
- Liz Stanley, Ann Morley: Life and Death of Emily Wilding Davison, Women's Press Ltd, 1988
- Melanie Phillips: The Ascent of Woman: A History of the Suffragette Movement, Abacus, 2004
Weblinks
- Diane Atkinson: Deeds not Words In: New Statesman, 6. Juni 2005 (engl.)
- Beschreibung der Derby-Ereignisse In: The Morning Post, 5. Juni 1913 (engl.)
Einzelnachweise
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