Emma Forsayth-Coe

Emma Forsayth-Coe
Emma Forsayth-Coe

Emma Forsayth-Coe, auch „Queen Emma“ genannt (* 26. September 1850 auf Savaiʻi; † 1913 in Monte Carlo), war eine samoanisch-amerikanische Unternehmerin und Plantagenbesitzerin.

Leben

Queen Emmas Vater, Jonas Myndersse Coe, war 1837 als Walfänger nach Samoa gekommen und hatte dort die Prinzessin Le’utu Talelatale Malietoa geheiratet. Die erstgeborene Tochter wurde auf den Namen „Emma“ getauft. Aus insgesamt sechs Ehen gingen über 18 Kinder hervor.

Emma besuchte eine katholische Missionsschule in Apia, bevor sie 1864 einen fünfmonatigen Ausbildungsaufenthalt in San Francisco verbrachte. Zurück auf Samoa, herangewachsen zu einer intelligenten und selbstsicheren Frau, heiratete sie den Schiffskapitän James Forsayth. Dieser starb jedoch bald darauf infolge eines Schiffsunglücks im chinesischen Meer.

1878 heiratete sie, nach einer Affäre mit dem amerikanischen Colonel Albert Barnes Steinberger, den australischen Kapitän und Abenteurer Tom Farrel.

Gemeinsam mit Farrel verließ Emma ihre Heimat gen Mioko, einer kleinen Insel der Duke-of-York-Inseln. Diese sollte Ausgangspunkt einer rasanten ökonomischen Expansion sein. Als 1884 die Inselgruppe, nun Neulauenburg, Bestandteil der Deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea wurde, musste der deutsche Bevollmächtigte Gustav von Oertzen mit Verwunderung feststellen, dass der größte Teil des fruchtbaren Landes bereits im Besitz einer gewissen Emma Forsayth-Coe, (wegen ihres enormen Landbesitzes und ihrer herrischen Art „Queen Emma“ genannt) war. Bis 1907 baute Emma Forsayth-Coe ihre Besitztümer in Deutsch-Neuguinea weiter aus. Sie gehörte zu den wohlhabendsten, aber auch skandalösesten Unternehmerinnen ihrer Zeit. Ihr gesellschaftlicher Aufstieg war beispielhaft: Galt sie bei ihrer Abreise aus Samoa noch als „Eingeborene“, so war sie um 1900 Mittelpunkt der feinen Gesellschaft in der Südsee. Emma Forsayth-Coe ließ sich in Gunantambu in der Nähe der Hauptstadt Deutsch-Neuguineas, Herbertshöhe, ein luxuriöses Anwesen errichten. Daneben unterhielt sie gute Kontakte, unter anderem zum liberalen Gouverneur von Deutsch-Samoa, Wilhelm Solf.

Vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges bewies Emma Forsayth-Coe erneut ihr unternehmerisches Geschick, indem sie ihre gesamten Anteile an Plantagen (insbesondere Kopra) für die enorme Summe von 1 Million US-Dollar an die „Hamburgische Südsee Aktien Gesellschaft“ verkaufte. Von diesem Vermögen erwarb sie ein Appartement in Monte Carlo, wo sie 1913 als Frau des Deutschen Paul Kolbe verstarb.

Literatur

  • R.W. Robson: Queen Emma, The Samoan-American Girl who founded an Empire in the 19th Century New Guinea. Pacific Publications Sydney, New York, 1973.

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