- Endeavour (Schiff)
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Endeavour Replik der Endeavour, 1994
Schiffsdaten Flagge Großbritannien andere Schiffsnamen - Earl of Pembroke
- Lord Sandwich
Schiffstyp Bark Bauwerft Thomas Fishburn, Whitby Stapellauf Juni 1764 Indienststellung 26. Mai 1768 Verbleib 1778 versenkt Schiffsmaße und Besatzung Länge 39,7 m (Lüa)Breite 8,92 m Tiefgang max. 3,4 m Vermessung 368 BRT Besatzung 70 Mann Takelung und Rigg Takelung Vollschiff Anzahl Masten 3 Segelfläche 2.777 m² Bewaffnung - 10 × 4-Pfünder Kanonen
- 12 Drehbassen
Die Endeavour ([inˈdɛvə]) war das Segelschiff des Seefahrers und Entdeckers James Cook, mit dem dieser zwischen 1768 und 1771 seine erste Entdeckungsreise unternahm. Sie war das siebte Schiff dieses Namens in der britischen Marine.
Die britische Marine kaufte für die von der Royal Society initiierte Expedition im April 1768 das Kohlenschiff Earl of Pembroke für 2.800 Pfund und taufte es in HM Bark Endeavour (dt.: Aufgabe, Anstrengung) um (nicht zu verwechseln mit einer 14-Kanonen Krieg-Sloop (1763-1780) der Royal Navy gleichen Namens). Kommandant wurde der bereits als Navigator und Kartograph bewährte Leutnant James Cook. Cook kannte die Fahrzeuge dieses Typs bereits aus seiner Zeit als Steuermann in der Handelsschifffahrt in der Nordsee.
Nach der Endeavour ist die Endeavour-Straße, ein Teil der Meerenge zwischen Papua-Neuguinea und Australien (Torres-Straße), benannt.
Die Endeavour wird oft als „Bark“ bezeichnet, was sich in ihrem Falle aber nicht auf die Takelage, sondern auf die Bauweise des Rumpfes (völlige Form mit flachem Boden) bezieht. Getakelt war sie als Vollschiff.
Die Schiffstypenbezeichnung der Endeavour führte seit jeher zu Verwirrungen. Gelegentlich wird das Schiff als „Whitby Cat“ bezeichnet, oder in zeitgenössischen Marineakten als „Katt-gebautes Fahrzeug“ oder gar „Katt-gebaute Bark“. K. H. Marquardt erläutert in seiner Monographie über die Endeavour diese Problematik. Kat und Bark sind zwei verschiedene Schiffstypen, und seiner Ansicht nach war die Endeavour nach Art einer Bark gebaut. Die Bezeichnung „Katt“ rührt vermutlich daher, dass das Schiff ursprünglich eine leichte Takelage besaß, die offenbar als Katt-Takelung bezeichnet wurde. Die Endeavour war also vor ihrer Umtakelung wahrscheinlich eine kattgetakelte Bark. Diese Takelung der Earl of Whitby bestand wahrscheinlich aus leichten Pfahlmasten mit Rahsegeln. Ein Indiz für die Einfachheit der alten, für die Expedition ungeeigneten Takelage ist der geringe Preis, für den die Rundhölzer durch die Marine verkauft wurden.[1] Nach dem Ankauf durch die Marine wurde die Endeavour zum Vollschiff umgetakelt. Sie besaß dann am Bugspriet zwei Rahen für Blinden, drei Vorsegel, an Fockmast und Großmast je drei Rahsegel (Untersegel, Marssegel, Bramsegel), am Kreuzmast das Besansegel und zwischen Kreuz- und Kreuzmarsrah ein einzelnes Rahsegel, das Kreuzmarssegel. Ein Kreuz- oder Bagiensegel (Untersegel am Kreuzmast) wurde nicht gefahren. Zwischen den Masten konnten Stagsegel (drei zwischen Fock- und Großmast, zwei zwischen Groß- und Kreuzmast), an den Rahen von Fock- und Großmast noch einige Leesegel gesetzt werden. Die Endeavour konnte mit den beiden Blinden insgesamt neun Rahsegel führen. Die Endeavour war 368 BRT groß, wegen ihres ursprünglichen Verwendungszwecks als Kohlenschiff sehr völlig gebaut und dadurch langsam, aber mit einem für Expeditionen in unbekannte Gewässer praktischen flachen Rumpf, der es erlaubte, das Schiff zur Not für Reparaturen auf den Strand zu setzen. Der große Laderaum fasste Proviant und Ausrüstung für 18 Monate.
Am 26. August 1768 lief die Endeavour von Plymouth aus. An Bord befanden sich 94 Personen und vor allem astronomische Instrumente, mit denen der Venusdurchgang beobachtet werden sollte. Zu diesem Zweck sollte auf Tahiti eine Sternwarte errichtet werden und der Venusdurchgang vermessen werden.
Das Schiff wurde 1775 verkauft und endete 1778, in Lord Sandwich umbenannt, als Blockade in der Narragansettbucht, Rhode Island.
Anlässlich des 200. Jubiläums der ersten Ansiedlung von Europäern in Australien wurde 1994 eine Replik der Endeavour in Dienst gestellt, die anschließend alle Häfen der berühmten Reise besuchte.
Die Raumfähre Endeavour ist nach Cooks Schiff benannt.
Anmerkungen
- ↑ Die Erläuterungen zu den Problemen der Typenbezeichnung beruhen auf Karl Heinz Marquardt: Endeavour, S. 16-17.
Literatur
- James Cook, A. Grenfell Price (Hrsg.): Entdeckungsfahrten im Pazifik. Die Logbücher der Reisen 1768-1779. Ed. Erdmann, Lenningen 2005, ISBN 3-86503-024-6
- Georg Forster: Entdeckungsreisen nach Tahiti und in die Südsee 1772-1775. Edition Erdmann, Lenningen 1988, ISBN 3-86503-134-X
- Karl Heinz Marquardt: Endeavour. Delius Klasing, Bielefeld 1995
Weblinks
Commons: Endeavour – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Journals of James Cook's First Pacific Voyage, 1768-1771) Tagebücher und Reiseberichte von James Cook, Joseph Banks, Sydney Parkinson und John Hawkesworth (engl.)
- Walter Bersinger: James Cook und die Vermessung des Sonnensystems im PDF-Format mit ausführlichem Teil zur Endeavour-Expedition (238 kB)
- Endeavour replica Hochseegängiger Nachbau der Endeavour, betrieben von der 'H.M. Bark Endeavour Foundation', Australien
- Foto-Galerie Besuch des Endeavour-Nachbaus in Vlissingen, Holland im April 2004 Hochaufgelöste Bilder
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