Endurance

Endurance
Endurance
Die vom Eis eingeschlossene Endurance im Jahr 1915. Foto: Frank Hurley

Die vom Eis eingeschlossene Endurance im Jahr 1915. Foto: Frank Hurley

p1
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich (Handelsflagge) Vereinigtes Königreich
andere Schiffsnamen
  • Polaris
Schiffstyp Forschungsschiff
Eigner Ernest Shackleton
Bauwerft Framnaes, Sandefjord
Stapellauf 17. Dezember 1912
Verbleib 21. November 1915 im Weddellmeer gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
43,8 m (Lüa)
Breite 7,62 m
Verdrängung 350 t
 
Besatzung Während der Endurance-Expedition 29
Maschine
Maschine Dampfmaschine
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
260 kW (354 PS)
Geschwindigkeit max. 10 kn (19 km/h)
Takelung und Rigg
Takelung Schonerbark
Anzahl Masten 3
Die sinkende Endurance. Foto: Frank Hurley.

Die Endurance war neben der Aurora eines von zwei Schiffen der „Imperial Trans-Antarctic Expedition“ (auch bekannt als Endurance-Expedition), die unter der Leitung des britischen Polarforschers Ernest Shackleton stand und trotz ihres Scheiterns große Bekanntheit erlangt hat.

Gebaut wurde die von Ole Aanderud Larsen (1884–1964) entworfene dreimastige Schonerbark im norwegischen Sandefjord durch die Werft Framnaes. Bei ihrem Stapellauf am 17. Dezember 1912 trug sie den Namen Polaris. Sie war 43,8 m lang, 7,62 m breit und wog 350 Tonnen. Neben Rahsegeln am Fockmast sowie Gaffelsegeln an Groß- und Besanmast besaß sie eine 260 kW starke Dampfmaschine, die eine Höchstgeschwindigkeit von 10 Knoten (19 km/h) erlaubte. Das Schiff war für polare Bedingungen ausgelegt und so konstruiert, dass es dem Druck der Eismassen möglichst wenig Angriffsfläche bot. Mit 28 cm Dicke waren die Spanten aus Grünherzholz, einer besonders stabilen Tropenholzart, doppelt so massiv ausgelegt wie bei herkömmlichen Seglern dieser Größe. Der Rumpf der Endurance war verhältnismäßig geradseitig konstruiert, da sie nur in lockerem Packeis fahren sollte. Sie lag damit ruhiger in der See als Schiffe mit kugeligem Rumpf wie zum Beispiel die Fram, dieses wurde aber mit dem Nachteil erkauft, dass sie bei Eispressungen nicht wesentlich aus der Drucklinie gehoben wurde und somit nicht für Einschließungen im Packeis geeignet war.

Auftraggeber des Baus waren der belgische Polarforscher Adrien de Gerlache und der norwegische Walfangmagnaten Lars Christensen, die sie eigentlich für Polarkreuzfahrten eher touristischen Charakters verwenden wollten. Aufgrund finanzieller Probleme war Christensen jedoch froh, sein Schiff an Shackleton für 11.600 Pfund Sterling (ca. 934.000 €, Stand: 2010) verkaufen zu können - einem Betrag, der unter den ursprünglichen Baukosten lag. Nach dem Motto seiner Familie „Fortitudine vincimus“ („Durch Ausdauer [eng.: endurance] zum Sieg“) benannte Shackleton sie in Endurance um.

Die Endurance verließ am 8. August 1914, rund eine Woche nach Eintritt Großbritanniens in den Ersten Weltkrieg, den Hafen von Plymouth und bewältigte die Fahrt in die Antarktis mit Zwischenstopp in Buenos Aires problemlos.

Bevor jedoch die Mannschaft der Endurance auf das Festland der Antarktis übersetzen konnte, um wie geplant die Antarktis zu durchqueren, wurde das Schiff im Januar 1915 vom Packeis des Weddell-Meers eingeschlossen wie „eine Mandel in einem Stück Schokolade“ – so der viel gebrauchte Vergleich. Nachdem die Endurance über 281 Tagen der Gewalt des Packeises widerstand, wurde sie am 21. November 1915 dann doch durch das Eis zerdrückt. Das Expeditionsteam hatte sich zuvor auf eine sichere Eisscholle gerettet. Frank Worsley, Kapitän der Endurance, beschrieb in seinem Tagebuch den für das Expeditionsteam so schrecklichen Moment:

„When one knows every nook and corner of one's ship as we did, and has helped her time and again in the fight that she made so well, the actual parting was not without its pathos, quite apart from one's own desolation, and I doubt if there was one amongst us who did not feel some personal emotion when Sir Ernest, standing on top of the lookout, said somewhat sadly and quietly, "She's gone, boys."“
(„Wenn jemand, wie wir es taten, jede Ecke und jeden Winkel eines Schiffes kennt und ihm immer wieder in jenem Kampf half, den es so gut bestand, dann ist der Zeitpunkt der Trennung nicht ohne Pathos, ungeachtet der eigenen trostlosen Lage. Und ich zweifle, dass es unter uns irgendjemanden gab, der nicht ergriffen war, als Sir Ernest auf seinem Aussichtspunkt etwas traurig und leise sagte: "Sie ist von uns gegangen, Jungs."“)

Dank einer seemännischen und navigatorischen Meisterleistung gelang es der Mannschaft um Shackleton mit Hilfe dreier Rettungsboote, die man von der Endurance retten konnte, ohne Verluste aus dieser desolaten Lage herauszukommen (siehe Ernest Shackleton, Endurance-Expedition):

Anfangs weiter mit dem Packeis und später auf Eisschollen trieben die Schiffbrüchigen in ihren Camps an der Antarktischen Halbinsel entlang nach Norden, bis die Schollen in kleine Stücke zerbrachen. In ihren Rettungsbooten erreichten sie schließlich Elephant Island. Dort wurde eins der Boote umgebaut und brach mit 6 Mann auf nach Südgeorgien, um Hilfe zu holen, was tatsächlich gelang. Monate später konnten die restlichen Männer, die noch auf Elephant Island festsaßen, mit einem Wachboot der chilenischen Marine gerettet werden.

Zur Erinnerung an die Endurance trägt ein Eisbrecher der Royal Navy noch heute den Namen HMS Endurance.

Literatur


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