- Englund-Gambit
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a b c d e f g h 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 a b c d e f g h Grundstellung des Englund-Gambits (nach 1.d2-d4 e7-e5 2.d4xe5 Sb8-c6 3.Sg1-f3 Dd8-e7) Das Englund-Gambit ist eine Eröffnung im Schachspiel. Es zählt zu den Geschlossenen Spielen und entsteht dadurch, dass Schwarz auf den Doppelschritt des Damenbauern 1. d2-d4 mit 1. ... e7-e5 den Königsbauern zum Schlagen anbietet.
Die Stellung nach den weiteren Zügen 2. d4xe5 Sb8-c6 3. Sg1-f3 Dd8-e7 wurde im Jahre 1930 von dem lettischen Meister Carl Behting in einem Artikel in der Deutschen Schachzeitung untersucht. Benannt wurde die Eröffnung nach dem schwedischen Schachspieler Fritz Carl Anton Englund (1871–1933), der 1933 in Stockholm ein Thementurnier organisierte, in dem auch noch 4. Dd1-d5 vorgeschrieben war, und nach dem die Stockholmer Variante benannt wurde. Im weiteren Sinne wird heute auch die Stellung nach 1. d2-d4 e7-e5 als Englund-Gambit bezeichnet.
Weiß sollte das Gambit (ein Bauernopfer in der Eröffnung) annehmen. Er könnte auch Albins Gegengambit oder das Budapester Gambit provozieren, sowie selber in das Mittelgambit übergehen, doch diese Eröffnungen versprechen Weiß weniger Vorteil als das angebotene Englund-Gambit.
Auch wenn das Englund-Gambit als nicht streng korrekt gilt und deswegen in professionellen Turnieren allenfalls am Rande anzutreffen ist, führt es zu einem scharfen, verwicklungsreichen Spiel und erfreut sich deswegen im Bereich des Amateurschachs und des Fernschachs einiger Beliebtheit.
In der Eröffnungssystematik der ECO-Code wird das Englund-Gambit unter dem Schlüssel A40 klassifiziert.
Inhaltsverzeichnis
Hauptvarianten
Die Hauptvarianten des Gambits werden eingeleitet durch die Züge (siehe auch: Schachnotation):
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- 1. d2-d4 e7-e5
Angenommenes Gambit
- 2. d4xe5 d7-d6 ist das nach Carl Hartlaub benannte Hartlaub-Gambit. Es wurde von Julius Thirring und Carl Hartlaub in die Turnierpraxis eingeführt. Mögliche Varianten:
- 3. Sg1-f3 Lc8-g4
- 4. e2-e4 Sb8-d7 (Albin-Blackburne-Gambit durch Zugumstellung)
- 4. Lc1-f4 Sb8-c6
- 3. e5xd6 Lf8xd6
- 3. Sg1-f3 Lc8-g4
- 2. d4xe5 Sb8-c6 3. Sg1-f3 Dd8-e7 − das Englund-Gambit im engeren Sinne:
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- 4. Dd1-d5 (Stockholmer Variante, diese Stellung war Gegenstand des Thematurniers von 1933) macht das Befreiungsopfer 4. ... f7-f6 5. e5xf6 Sg8xf6 6. Dd5-b3 notwendig.
- 4. Lc1-f4 (Grob-Variante) Hierbei muß Weiß nach 4. ... De7-b4+ 5. Lf4-d2 Db4xb2 6. Sb1-c3 ziehen, denn 6. Ld2-c3? führt nach Lf8-b4 zu Figurenverlust oder Matt: 7. Dd1-d2 Lb4xc3 8. Dd2xc3 Db2-c1#
- 4. Sb1-c3 und nach Sc6xe5 5. Sc3-d5 Se5xf3+ 6. g2xf3 De7-d8 ist 7. Dd1-d4 eine Empfehlung von Viktor Kortschnoi
- 4. Lc1-g5
- 3. ... f7-f6 Das in den 1950er Jahren von Karl Soller und Emil Joseph Diemer analysierte Soller-Gambit. Sie versuchten mit dem Gambit als Nachziehender ein ähnliches System wie das Blackmar-Diemer-Gambit zu spielen. Zu diesem Zweck spielte Soller f7-f6 bereits im zweiten Zug. Die bereits 1940 von Kurt Richter eingeführte Variante mit 2. ... Sb8-c6 3. Sg1-f3 f7-f6 gilt als etwas besser.
- 4. e5xf6 Sg8xf6 5. Lc1-g5
- 4. Lc1-f4 f6xe5 5. Sf3xe5 Dd8-f6
- 4. e2-e4 f6xe5 ist die Traxler-Variante.
- 3. ... Lf8-c5 (Felbecker-Gambit)
- 3. ... Sg8-e7 (Zilbermints) 4. Sb1-c3 Nun würde sofortiges Se7-g6 durch 5. Lc1-g5 Lf8-e7 6. Lg5xe7 Dd8xe7 7. Sc3-d5 De7-d8 8. Dd1-d2 Sc6xe5 9. Sf3xe5 Sg6xe5 10. Dd2-c3 widerlegt.
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Abgelehntes Gambit
- 2. c2-c4 d7-d5 (Übergang in Albins Gegengambit)
- 2. c2-c4 Sg8-f6 (Übergang in das Budapester Gambit)
- 2. e2-e4 (Übergang in das Mittelgambit)
Literatur
- Stefan Bücker: Englund-Gambit 1. d4 e5. Drei Gambits in einem: Hartlaub-Gambit, Soller-Gambit, Englund-Gambit, Edition Mädler im Walter Rau Verlag, Düsseldorf 1988. ISBN 3-7919-0301-2
- Henry Grob: Englund Gambit, Zürich 1968
Weblinks
- Stefan Bücker: Visiting Planet Englund – Artikel auf chesscafe.com (März 2006; PDF-Datei; 298 kB)
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