- Ephraim Lilien
-
Ephraim Moses Lilien (* 23. Mai 1874 in Drohobycz, Galizien, Österreich-Ungarn; † 18. Juli 1925[1] in Badenweiler) war ein jüdischer Künstler, der zu seiner Zeit vor allem durch grafische Arbeiten im Jugendstil auf sich aufmerksam machte.
Erste Erfolge als Künstler konnte Lilien verbuchen, nachdem 1897 in der Münchner Zeitschrift Jugend erstmals einige seiner Illustrationen veröffentlicht worden waren. 1899 übersiedelte Lilien nach Berlin, wo er sich erfolgreich als Werbegrafiker etablierte und in den Kreisen der Bohème verkehrte. Eine Freundschaft verband ihn mit der Schriftstellerin und Diseuse Maria Eichhorn.[2]
Mit dem von ihm illustrierten und gestalteten Buch Juda, einer Sammlung von Balladen des nichtjüdischen Dichters Börries von Münchhausen, wurde Lilien 1900 zum „ersten zionistischen Künstler“ und stellte in den folgenden Jahren seine Arbeit fast gänzlich in den Dienst der nationaljüdischen Idee. Mit seinen Arbeiten prägte er das Erscheinungsbild der jungen zionistischen Bewegung nachhaltig. Neben der Einladungskarte zum 5. Zionistenkongress[3] stammt unter anderem auch das bekannte Foto von Theodor Herzl auf dem Balkon des Hotels „Drei Könige“ in Basel von Lilien.
Lilien engagierte sich im Rahmen der Demokratisch-Zionistischen Fraktion um Chaim Weizmann und Martin Buber. 1902 gehörte er zu den Mitbegründern des Jüdischen Verlages.
Literatur
- Oz Almong und Gerhard Milchram (Hrsg.): E.M. Lilien: Jugendstil, Erotik, Zionismus. Mandelbaum, Wien 1998.
- Haim Finkelstein: Lilien and Zionism. In: Assaph: Studies in Art History. Band 3, 1998, S. 195–216.
- Dirk Heißerer: Der Radierer und Lichtzeichner Ephraim Moses Lilien (1874–1925). Galerie Michael Hasenclever, München 2004.
- M. S. Levussove: The New Art of An Ancient People. The Work of Ephraim Mose Lilien. B. W. Huebsch, New York 1906.
Weblinks
- Literatur von und über E. M. Lilien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ John F. Oppenheimer (Red.): Lexikon des Judentums. Bertelsmann, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 428
- ↑ Mark H. Gelbert: Melancholy Pride, Nation, Race, and Gender in the German Literature of Cultural Zionism. M. Niemeyer, Tübingen 2000, S. 227.
- ↑ Gedenkblatt des Fünften Zionisten-Congresses in Basel. In: Ost und West. Band 2, 1902, Sp. 17–18.
Personendaten NAME Lilien, E. M. ALTERNATIVNAMEN Lilien, Ephraim Moses KURZBESCHREIBUNG Jugenstilkünstler, Zionist GEBURTSDATUM 23. Mai 1874 GEBURTSORT Drohobycz STERBEDATUM 18. Juli 1925 STERBEORT Badenweiler
Wikimedia Foundation.