- Jugend (Zeitschrift)
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Jugend – Münchner illustrierte
Wochenschrift für Kunst und LebenBeschreibung deutsche Kunst- und Literaturzeitschrift Sprache deutsch Verlag Georg Hirth, München Erstausgabe 1896 Einstellung 1940 Erscheinungsweise wöchentlich Chefredakteur Hans E. Hirsch, Theodor Riegler,
Wolfgang PetzetHerausgeber Georg Hirth, Franz Schoenberner Weblink Digitalisierte Ausgaben 1896-1905, 1908, 1920, 1922, 1925 ZDB 501389-6 Jugend – Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben war eine von Georg Hirth und Fritz von Ostini gegründete Kunst- und Literaturzeitschrift, die von 1896 bis 1940 in München erschien. Nach dem Tod Hirths 1916 wurde Franz Schoenberner Herausgeber. Chefredakteure waren u. a. Hans E. Hirsch, Theodor Riegler, Wolfgang Petzet. Neben den Textredakteuren, z. B. Fritz von Ostini oder Albert Matthäi, wirkte u.a. der Bildredakteur Franz Langheinrich.
Die Jugend wurde zum Namensgeber der Kunstrichtung Jugendstil, was zeigt, wie wichtig die Zeitschrift für die stilgeschichtliche Debatte der frühen Moderne war. Dennoch lassen sich Inhalt und Ausrichtung der Jugend auch in ihrer Blütezeit keineswegs auf das Label „Jugendstil“ reduzieren. Neben modernen Illustrationen und Ornamenten des art nouveau spielten auch andere Stilrichtungen eine Rolle, vor allem der sogenannte Impressionismus. Außerdem betätigte sich die Zeitschrift auch satirisch und kulturkritisch. Hauptangriffsziele waren das „Muckertum“ (Stichworte Antimodernisten-Eid, Lex Heinze), der zunehmende Einfluss der Kirchen, vor allem der katholischen (Stichwort Ultramontanismus) und besonders die politische Rechte in der Zentrums-Partei. Der Beitrag der Jugend zur Literatur der frühen Moderne blieb dagegen bescheiden - ganz im Unterschied zur Konkurrenz-Unternehmung Simplicissimus aus dem Verlag Albert Langen, ebenfalls 1896 gegründet.
Ab dem Ersten Weltkrieg wurde die Jugend zunehmend zu einer deutschnationalen und bayrisch-heimattümelnden Zeitschrift; eine Tendenz dazu hatte es schon in den frühen Jahrgängen gegeben. Das änderte sich erst wieder ab Mitte der 1920er Jahre, als sich das Heft nochmals den Künstlern der jüngeren Generation, etwa George Grosz, öffnete und Texte beispielsweise von Kurt Tucholsky oder Erich Kästner druckte.
Nach 1933 passte sich das Heft der völkischen Linie der Nationalsozialisten an. Dennoch wurde es 1940 eingestellt.
Inhaltsverzeichnis
Künstler
Nicht alles Bildmaterial, das sich in der Jugend findet, wurde gezielt für die Zeitschrift hergestellt. So finden sich z. B. „Einkäufe“ von Bildern der „Malerfürsten“ Böcklin, Lenbach und Kaulbach oder von Thomas Theodor Heine und Giovanni Segantini. Im direkten Auftrag der Jugend malten und zeichneten unter anderen:
- Hans Anetsberger
- Karl Arnold
- Ernst Barlach
- Peter Bauer
- Otto Bauriedl
- Charlotte Berend-Corinth
- Max Bernuth
- Julius Carben
- Walter Caspari
- Hans Christiansen
- Franz Christophe
- Lovis Corinth
- Walter Crane
- Julius Diez
- Erna Dinklage
- Theodor Doebner
- Otto Eckmann
- Reinhold Max Eichler
- Robert Engels
- Erich Erler
- Fritz Erler
- Max Feldbauer
- Gino von Finetti
- Karl Fischer
- Willi Geiger
- Walter Georgi
- George Grosz
- Hugo von Habermann
- Arthur Halmi
- Emil Hansen
- Josef Hegenbarth
- Ferdinand Hodler
- Paul Hoecker
- Hugo Höppener (gen. Fidus)
- Eugen Ludwig Hoess
- Angelo Jank
- Gustave-Henri Jossot
- Fritz August von Kaulbach
- Heinrich Kley
- Willibald Krain
- Gustav Klimt
- Julius Klinger
- Max Klinger
- Hans Koberstein
- Alfred Kubin
- Sándor Kubinyi
- Erich Kuithan
- Franz von Lenbach
- Max Liebenwein
- Ernst Liebermann
- Ephraim Moshe Lilien
- Jeanne Mammen
- Herbert Marxen
- Max Mayrshofer
- Fritz Mühlbrecht
- Adolf Münzer
- Josef Oberberger
- Bernhard Pankok
- Bruno Paul
- Emil Preetorius
- Leo Prochownik
- Leo Putz
- Fritz Rehm
- Ferdinand von Reznicek
- Paul Rieth
- Hans Rossmann
- Karl Rössing
- Alexander von Salzmann
- Christian Schad
- Arpad Schmidhammer
- Rudolf Sieck
- Max Slevogt
- Ferdinand Spiegel
- Ferdinand Staeger
- Hermann Stockmann
- Karl Strathmann
- Paul Stollreither
- Konstantin Somoff
- Franz von Stuck
- Ignatius Taschner
- Hans Thoma
- Otto Ubbelohde
- Félix Vallotton
- Heinrich Vogeler
- Albert Weisgerber
- Christian Wild
- Rudolf Wilke
- J. R. Witzel
- Heinrich Zille
- Ludwig von Zumbusch
Autoren
Unter anderen schrieben für die Jugend:
- Peter Paul Althaus
- Henri Barbusse
- Max Bernstein
- Richard Billinger
- Georg Bötticher
- Michael Georg Conrad
- Karl Ettlinger
- Ludwig Ganghofer
- Maxim Gorki
- Hanns von Gumppenberg
- Max Haushofer
- Karl Henckell
- Hermann Hesse
- Dora Hohlfeld
- Norbert Jacques
- Erich Kästner
- Hermann Kesten
- Christian Morgenstern
- Erich Mühsam
- Roda Roda
- Jo Hanns Rösler
- Hugo Salus
- Paul Scheerbart
- Karl Scheffler
- Peter Scher
- Johannes Schlaf
- Anton Schnack
- Arthur Schubart
- Edgar Steiger
- Kory Towska
- Kurt Tucholsky
- Reinhard Spitzner alias Reinhard Volker
- Jakob Wassermann
Literatur
- Bernd Dürr: Leo Putz, Max Feldbauer und der Kreis der „Scholle“ und „Jugend“ in Dachau um 1900. Dachau 1989.
- Microfiche-Edition
Weblinks
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Commons: Die Jugend – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Jugend – Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben - digital der Universitätsbibliothek Heidelberg
- Jugend Magazine – (engl.)
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