- Episem
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Das Episem ist in der Gregorianik ein Dehnungszeichen, das als waagerechter oder senkrechter Strich unter, über oder an die entsprechende Neume beziehungsweise Neumengruppe gesetzt wird. Im Gegensatz zu Ikten, die auch als vertikale Episeme bezeichnet werden, handelt es sich bei den hier behandelten Episemen im engeren Sinne um horizontale Episeme.
Bei Gruppenneumen ist darauf zu achten, an welcher Stelle die Episeme angebracht sind. Ins Graduale Romanum sind die Episeme beispielsweise nicht immer korrekt übertragen worden, was durch die Verwendung eines Graduale Triplex an den darin zusätzlich befindlichen, genaueren Handschriften ersichtlich wird.
Die genaue Länge einer mit einem Episem versehenen Neume oder Neumengruppe ist nicht festgeschrieben. In der Praxis werden die entsprechenden Töne etwa doppelt so lang ausgehalten, wie ohne Episem, es können sich kontextabhängig aber auch deutlich abweichende Dehnungsfaktoren ergeben. Hierbei steht die Textbedeutung und die Interpretation von Text und Melodie immer im Vordergrund.
Viele Neumentypen tauchen auch in episemierten Formen auf. In der folgenden Tabelle sind einige einfache Beispiele aufgeführt:
Bezeichnung Episemierte Quadratnotation Episemierte Notation St. Gallen / Einsiedeln Einzeltonneumen Stropha Uncinus Virga Doppeltonneumen Clivis Pes Dreifachtonneumen Porrectus Torculus
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