- Eponymer Heros
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Der eponyme Heros, Eponym oder Eponymos (griechisch Ἐπώνυμος) ist in der Altertumswissenschaft eine mythische oder historische Gestalt, von deren Namen der Name eines Volkes, einer Stadt, einer Menschengruppe oder eines geographischen Objektes (z. B. einer Insel oder eines Gebirges) hergeleitet wurde, so nennt beispielsweise Hesiod in seinem Katalog der Frauen als Eponymos der Hellenen Hellen,[1] Makedon als Stammvater der Makedonen[2] und Graïkos als Eponym der Graikoi, des nordwestgriechischen Stammes, von dessen Name sich das lateinische Graeci und unser Name der Griechen herleitet.[3] Bei den Eponymen von Städten oder Stämmen war dem mythischen Gründer oder Stammvater meist ein entsprechender Kult gewidmet.
Eponymoi in Athen
Nach den Reformen des Kleisthenes, am Ende des 6. Jahrhunderts vor Chr., wurden 10 neue Phylen (Untergliederungen Athens) geschaffen. Diese wurden nach zuvor schon bekannten Heroen benannt. Die Eponymoi entwickelten einen sehr starken Kult und bildeten dadurch weit mehr als einen Namen der Phylen. Da die Phylen eine neue Gemeinschaft waren, nahmen die Athener den neuen gemeinsamen Kult gerne an. Dadurch wurden nicht nur die Phylenmitglieder einer Phyle geeint, sondern auch alle Athener untereinander. Kron schreibt den Eponymoi sogar zu, dass die Einigung Attikas durch sie unterstützt wurden.
Literatur
- Johann Oehler: Ἐπώνυμος. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 244–245.
- U. Kron: Die zehn attischen Phylenheroen. Geschichte, Mythos, Kult und Darstellungen. Berlin 1976, Mitteilungen des deutschen archäologischen Instituts, Athenische Abteilung 5.
Einzelnachweise
Kategorien:- Mythologie
- Politische Ideengeschichte (Antike)
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