Eponymer Fundort

Eponymer Fundort

Als eponymen Fundort bezeichnet man in der prähistorischen Archäologie den Ort, der für eine archäologische Kultur namengebend wurde, also ein Eponym ist. Dieser Ort muss nicht typisch für die jeweilige Kultur sein oder im Zentrum ihrer Verbreitung liegen, sondern war zumeist der erste Platz, an dem die spezifischen Artefakte gefunden wurden.

Abgesehen von Fundorten wurden auch andere Kriterien wie z.B. Verbreitung Fluss: (Indus-Kultur, Theiß-Kultur) Landschaft: Lausitzer Kultur), Keramikform (Trichterbecher) oder Keramikverzierung (Cardial- oder Impressokultur) u.a. für die Namensgebung gewählt.

Beispiele eponymer Fundorte sind:

Inhaltsverzeichnis

Steinzeit

  • Chamer Kultur, endneolithisch, nach dem Ort Cham in Bayern
  • Mondseekultur, jungneolithische Pfahlbauten im Salzkammergut, nach dem Mondsee)
  • Badener Kultur auch Ossarner Typus, Péceler Kultur, endneolithisch, nach Baden bei Wien, Ossarn bei Herzogenburg, Pécel bei Budapest
  • Lažňany-Hunyadihalom-Kultur, endneolithisch, nach den Orten Lažňany und Hunyadihalom, Ungarn

Weitere Bezeichnungen sind unter dem jeweiligen Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte zu finden.

Bronzezeit

In der Bronzezeit werden in dem chronologischen System Hermann Müller-Karpes auch zeitliche Stufen nach wichtigen Fundorten benannt, wie

Eisenzeit

Außereuropäische Kulturen

Auch für bestimmte Werkzeug, Schmuck und Waffentypen werden solche von einem Fundort abgeleitete Bezeichnungen verwendet, z. B.:


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