- Equatoria
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Äquatoria (arabisch الاستوائية al-Istiwa'iyya, Alternativschreibweise Equatoria) war bis 1956 eine Provinz des Anglo-Ägyptischen Sudan, dann bis 1976 eine Provinz der Republik Sudan und von 1991 bis 1994 ein Bundesstaat der Republik Sudan.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
19. Jahrhundert
Sie entstand in dem Versuch des britisch dominierten Ägypten, einen Modellstaat im Zentrum Afrikas zu errichten. Äquatoria bestand im Wesentlichen aus wenig mehr als einer Handvoll Abenteurer in einigen isolierten Außenposten. Es waren zu keiner Zeit mehr als 600 Soldaten in der Provinz stationiert.
Äquatoria wurde 1870 von Samuel Baker geschaffen. 1874 wurde Charles George Gordon Gouverneur, 1878 Emin Pascha. Die Revolte des Mahdi in den 1880er beendete das Projekt, und Äquatoria hörte 1889 auf, als ägyptische Provinz zu existieren. Wichtige Siedlungen in Äquatoria waren Lado, Gondokoro und Wadelai.
Zur Namensgebung im 19. Jahrhundert
Die Namensgebung sollte den anglo-ägyptischen Anspruch auf erheblich größere Gebiete untermauern, Charles Gordon und Emin Pascha bereisten auch angrenzende Gebiete und prüften die Möglichkeit der Gebietserweiterung nach Süden. Aufgrund des Mahdi-Aufstandes konnten diese Pläne jedoch nicht weiter verfolgt werden und Wadelai (heute im Norden Ugandas) blieb mit 2° 50' N der südlichste Punkt der Provinz, die den Äquator nirgends berührte.
Verwaltungseinheit im 20. Jahrhundert
Im anglo-ägyptischen Sudan wurde Äquatoria eine der acht ursprünglichen Provinzen. 1948 wurde Bahr al-Ghazal von Äquatoria abgetrennt. 1976 wurde es erneut in Ost- und Westäquatoria geteilt. Von 1991 bis 1994 wurde ein Bundesstaat Äquatoria geschaffen, der in den Grenzen der Provinz Äquatoria von 1948 bis 1976 glich. Am 14. Februar 1994 wurde erneut Äquatoria aufgespalten, diesmal in die Bundesstaaten al-Istiwa'iyya al-wusta (Zentral-Äquatoria), Gharb al-Istiwa'iyya (West-Äquatoria) und Scharq al-Istiwa'iyya (Ost-Äquatoria).[1]
Literatur
- R. Gray, A History of the Southern Sudan, 1839-1889 (London, 1961)
Quellen
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