- Erdbeben in Kaschmir 2005
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Epizentrum
Am 8. Oktober 2005 um 8:50:38 Ortszeit (03:50:38 UTC) kam es zu einem Erdbeben in Kaschmir. Das Epizentrum lag in der von Pakistan verwalteten Region Asad Kashmir in der Nähe der Regionalhauptstadt Muzaffarabad (Koordinaten 34° 25′ 55″ N, 73° 32′ 13″ O34.43194473.536944).
In der Region schiebt sich die Indische Platte mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 cm/Jahr auf das asiatische Festland. In Jahrmillionen hat sich so das Hindukusch-Gebirge aufgetürmt. Die betroffene Region liegt etwa 95 km nordöstlich von Islamabad. Das Erdbeben trat in einer Tiefe von 10 km unter der Erdoberfläche auf. Die von der Regierung bestätigte Zahl der Erdbebenopfer in Pakistan stieg mittlerweile auf 84.000 an. Hinzu kommen 1.300 Todesopfer in Indien.
Das Beben verursachte Zerstörungen in Nordpakistan, Afghanistan und Nordindien. Zahlreiche Dörfer seien buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht worden, hieß es in Augenzeugenberichten. Die amerikanische Behörde United States Geological Survey gab die Stärke mit 7,6 und die Japanische Meteorologische Behörde gab 7,8 auf der Richterskala an, was etwa der Intensität des Erdbebens von San Francisco von 1906 entspricht. Es gilt als das Schwerste in der von zahlreichen Erdbeben heimgesuchten südasiatischen Region seit 100 Jahren. Das Beben hat einen etwa 100 km langen Bruch aufgetan, an dem entlang praktisch alle Gebäude zerstört worden sind.
Internationale Reaktionen
Viele Staaten, internationale Organisationen und Nichtregierungsorganisationen boten der Region Hilfe in Form von Geld, Lebensmitteln, medizinischen Ausrüstungen, Zelten und Decken an. Gleichsam wurden Rettungs- und Bergungsarbeiter aus verschiedenen Teilen der Welt in die Region geschickt; sie brachten unter anderem auch Helikopter und Rettungshunde mit. Die Vereinten Nationen hatten zu Spendensammlungen aufgerufen, um mindestens 272 Mio US $ für die Menschen in der Region zu sammeln.
Zu den größten direkten Unterstützern zählte Kuba, das laut einer SPIEGEL-Meldung vom 8. Dezember 789 Ärzte in die Region sandte und damit sogar die Zahl der pakistanischen Ärzte (circa 500) übertraf. Bereits am 14. Oktober landeten die ersten kubanischen Ärzte in Islamabad. Die kubanischen Ärzte waren die einzigen, die sich in das äußerst schwierige Gelände hoch in den Bergen trauten. Sie blieben auch weiter, als alle anderen schon wieder gegangen waren. In vier Monaten versorgten sie verschiedenen Quellen zufolge 300.000 oder 600.000 Patienten. Dank ihrer Hilfe gab es keine Epidemien und keine massiv erhöhte Sterblichkeit wegen fehlender Trinkwasserversorgung oder medizinischer Betreuung. Staatspräsident General Musharraf bedankte sich mehrmals bei der kubanischen Regierung.[1][2][3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Noam Chomsky: Chomsky zu Haiti. In: znet. 8. März 2010, abgerufen am 13. Juni 2010.
- ↑ Farooq Tariq: Arbeiterhilfskampagne nach dem Erdbeben. In: Inprekorr. Juli/August 2006, abgerufen am 13. Juni 2010.
- ↑ Miguel Bonasso: Kuba ist nicht allein. In: amerika21. Abgerufen am 13. Juni 2010.
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