Erfolgsforschung

Erfolgsforschung

Ziel der Erfolgsforschung ist die Identifikation erfolgreicher eigener oder fremder Problemlösungskonzeptionen. Den Ursprung findet die Erfolgsforschung in den Branchenstudien der 1960er Jahre.

Es lassen sich verschiedene Forschungsschwerpunkte unterscheiden:

  • interne Erfolgsforschung auf der Basis unternehmensinterner Daten
  • externe Erfolgsforschung auf der Basis unternehmensexterner Daten wie beispielsweise Geschäftsberichte. Hierbei sind wiederum branchenbezogene (z. B. PIMS-Konzept) von branchenübergreifenden Projekten (z. B. Benchmarkingstudien) zu unterscheiden.

Anhand sogenannter Erfolgsfaktoren sollen wesentliche Einflussgrößen auf den Unternehmenserfolg herausgefunden werden. Dazu gehören beispielsweise Investmentintensität, Produktivität, Marktposition, Marktwachstum, Produktqualität, Innovation und Differenzierung, vertikale Integration, Kostendruck und Strategie.

Die Erfolgsforschung ist trotz großer empirischer Studien und zahlreicher Projekte umstritten. Dies liegt insbesondere an der Kausalitätsproblematik und der mechanistischen Betrachtungsweise:

  1. Es lassen sich keine einzelnen Variablen identifizieren, die ursächlich für den Unternehmenserfolg sind; vielmehr spielen verschiedene Faktoren eine Rolle;
  2. Die Ergebnisse der Erfolgsforschung legen Handlungsanweisungen nahe, z. B. "erhöhe den Marktanteil, damit über geringere Kosten der Rentabilität erhöht wird"; Unternehmen sind jedoch soziale Gebilde, deren weiche Faktoren wie Managementqualität, Unternehmenskultur, Wissen usw. nicht gemessen werden können
  3. Wenn es ein "Erfolgsrezept" gäbe, dann müsste jedes Unternehmen erfolgreich sein.

Siehe auch

Literatur

  • Hans H. Bauer und Nicola E. Sauer: Die Erfolgsfaktorenforschung als schwarzes Loch?, In: DBW, 64. Jg. 2004, Nr.- 4, S. 621-622. pdf
  • Robert D. Buzzell und Bradley T. Gale: Das PIMS-Programm. Strategien und Unternehmenserfolg, Wiesbaden 1989
  • Wolfgang Fritz: Die Erfolgsfaktorenforschung - ein Misserfolg? pdf
  • Olaf Göttgens: Erfolgsfaktoren in stagnierenden und schrumpfenden Märkten. Instrumente einer erfolgreichen Unternehmenspolitik, Diss. Saarbrücken 1995, Wiesbaden 1996. ISBN 3409132651
  • Christian Homburg und Harley Kromer: Die Fliegenpatsche als Instrument des wissenschaftlichen Dialogs. pdf
  • Alexander Nicolai und Alfred Kieser: Trotz eklatanter Erfolglosigkeit: Die Erfolgsfaktorenforschung weiter auf Erfolgskurs, in: Die Betriebswirtschaft (DBW), 62. Jg. 2002, Nr. 6, S. 579-596. pdf
  • Alexander Nicolai und Alfred Kieser: Von Konsensgenerierungsmaschinen, Nebelkerzen und "the Operation called 'Verstehen'" pdf

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erfolgsfaktorenforschung — Ziel der Erfolgsforschung ist die Identifikation erfolgreicher eigener oder fremder Problemlösungskonzeptionen. Den Ursprung findet die Erfolgsforschung in den Branchenstudien der 1960er Jahre. Es lassen sich verschiedene Forschungsschwerpunkte… …   Deutsch Wikipedia

  • Erfolgsfaktorforschung — Ziel der Erfolgsforschung ist die Identifikation erfolgreicher eigener oder fremder Problemlösungskonzeptionen. Den Ursprung findet die Erfolgsforschung in den Branchenstudien der 1960er Jahre. Es lassen sich verschiedene Forschungsschwerpunkte… …   Deutsch Wikipedia

  • 7-S-Modell — Das 7 S Modell stellt eine Unternehmung durch sieben Kernvariablen dar, die für die Gestaltung des Unternehmens wesentlich sind und zugleich Ansatzpunkte für Interventionen seitens einer Beratung bieten.[1] Ursprünglich als Tool für externe… …   Deutsch Wikipedia

  • Erfolgsfaktor — Ein Erfolgsfaktor ist eine Größe, die eine Wirkung auf den Erfolg eines Unternehmens hat. Im Rahmen der Erfolgsfaktorenforschung wird zwischen strategischen Erfolgsfaktoren und kritischen Erfolgsfaktoren unterschieden. Ohne eine eindeutige… …   Deutsch Wikipedia

  • U-Kurve — Die U Kurve bezeichnet den Zusammenhang zwischen Marktanteil und Rentabilität im Rahmen der branchenbezogenen Erfolgsforschung. Erläuterung U Kurve (schematisch) Michael E. Porter, welcher sich seit den 1970er Jahren mit dem Zusammenhang zwischen …   Deutsch Wikipedia

  • Sabine Boerner — ist Inhaberin des Lehrstuhls „Management, insbesondere Strategie und Führung“ des Fachbereichs Politik Verwaltungswissenschaften der Universität Konstanz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen dabei auf den Bedingungen und Effekten vertikaler und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”