- Erlebnisgastronomie
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Unter dem Begriff Erlebnisgastronomie versteht man Ideen und Konzepte, mit denen Gaststätten versuchen, ihre Gäste durch besondere Zusatz-Aktionen zu unterhalten. Neben dem Essen und Trinken soll der Besuch des Lokals etwa durch das besondere Ambiente oder durch Varieté-Vorführungen reizvoll wirken und dadurch entweder Gäste anlocken oder höhere Preise rechtfertigen.
Im Unterschied zu einem normalen Restaurant ist häufig schon zum Betreten eines Lokals mit Erlebnisgastronomie ein Eintrittsgeld zu zahlen.
Erlebnisgastronomie im weitesten Sinne bieten von jeher Ausflugslokale in reizvoller Lage an, die dem Gast neben Speis und Trank eine interessante Aussicht bieten – und deren Wirte dafür auch höhere Preise nehmen können als Gaststätten in vergleichsweise reizloser Umgebung. Hierzu gehören prinzipiell auch Turmrestaurants. Im engeren Sinne verlangt Erlebnisgastronomie ein gezielt eingesetztes Konzept zur Unterhaltung der Gäste. In großem Stil wurde Erlebnisgastronomie zum ersten Mal durch das besondere Einrichtungs-Konzept der US-Restaurantkette Hard Rock Cafe betrieben.
Seit den 1990er Jahren versuchen in Deutschland verschiedene Anbieter, eine Verbindung von Gastronomie und Zirkus bzw. Varieté, bei denen das Lokal in verschiedenen Städten gastiert und der Gast in einem Zelt isst, wo er zwischen den Gängen mit Akrobatiknummern und Auftritten von Clowns unterhalten wird, herzustellen. Bekannte Beispiele sind „Pomp, Duck and Circumstance“ von Hans-Peter Wodarz und der „Witzigmann Palazzo“ von Eckart Witzigmann, wie auch in vielen Städten angebotene mehrgängige Abendessen, bei denen Schauspieler die Gäste in ein interaktives Theaterstück, meist eine Art Detektivgeschichte mit einem Titel wie Mord bei Tisch, verwickeln.
Bereits 1938 beschrieb der Schriftsteller Kurt Kluge eine Erlebnisgastronomie in diesem modernen Sinne – damals allerdings noch als humorvoll gemeinte Fiktion – in seinem Roman Der Herr Kortüm (1938).
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