- Esperanto-Verband im Kulturbund der DDR
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Der Esperanto-Verband im Kulturbund der DDR (Esperanto-Asocio de GDR, GDREA) wurde im Jahr 1981 als Fortsetzung des „Zentralen Arbeitskreises Esperanto“ gegründet.
Von 1949 bis 1961 waren Esperanto-Vereinigungen in der DDR verboten, die Esperantisten durften zwar Esperanto sprechen, aber Zusammenkünfte oder der Bezug ausländischer Publikationen waren bereits in einer Grauzone und erregten die Aufmerksamkeit des staatlichen Repressionsapparates.
Im Jahr 1965 wurde im Kulturbund ein „Zentraler Arbeitskreis Esperanto“ (ZAK Esperanto, Centra Laborrondo Esperanto, CLE) gegründet. Unter seinem Dach formierten sich Arbeitskreise auf Bezirks- und Kreisebene. Der zentrale Arbeitskreis sah es damals als seine Aufgabe an, u.a. Kontakte mit Esperantisten in den „sozialistischen Ländern“ und mit „fortschrittlichen“ Esperantisten des Westens herzustellen sowie die „westdeutsche Revanche-Politik“ zu demaskieren. Die Tradition der Arbeiter-Esperantisten der Zeit vor 1933 wurde besonders betont.
1976 trat der Arbeitskreis dem Esperanto-Weltbund als Anschlussmitglied bei. Die internationalen Kontakte waren aber, auch im Vergleich mit Ungarn oder Polen, eher gering. 1981 wurde aus dem Arbeitskreis heraus in der „Esperanto-Verband im Kulturbund der DDR“ gegründet.
Langjähriger Sekretär des Verbandes war der Sprachwissenschaftler Detlev Blanke. Zu den Vorsitzenden gehörte der Diplomat Rudi Graetz.
Nach dem Ende der DDR musste sich auch der Esperanto-Verband neuorientieren. Er vereinigte sich 1991 auf dem Deutschen Esperanto-Kongress in München mit dem Deutschen Esperanto-Bund. Bibliothek und Archiv sind ins Bundesarchiv (SAPMO) übergegangen.
Literatur
- Detlev Blanke: Skizze der Geschichte des Esperanto-Verbandes in der Deutschen Demokratischen Republik. Esperanto-Verb. im Kulturbund, Berlin 1991.
- Marcus Sikosek (Ziko van Dijk): Die neutrale Sprache. Eine politische Geschichte des Esperanto-Weltbundes, Bydgoszcz, Skonpres 2006, ISBN 978-83-89962-03-4; S. 259-265, 360-365.
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