- Estremadura
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Estremadura ((ɨ)ʃtɾɨmɐ'duɾɐ) ist die historische Bezeichnung für das südlich vom Douro im Rahmen der Reconquista von den Mauren befreite portugiesische Gebiet. Er leitet sich von der lateinischen Bezeichnung 'extrema Durii' ab und bezeichnet damit das über den Douro hinaus gelegene Gebiet, das ab dem Beginn des 12. Jahrhunderts im Wesentlichen vom ersten portugiesischen König Afonso I. Henriques befreit wurde. Ihm entspricht auf spanischer Seite die Extremadura, die von der Bezeichnung 'Extremos del Duero', jenseits des Dueros (spanische Bezeichnung des Douros), hergeleitet wird. Die Grenzen der portugiesischen Estremadura wandelten sich anfänglich im Laufe der Wiedereroberung maurischen Gebietes und umfasste schließlich das gesamte portugiesische Gebiet südlich des Douros bis Setúbal, südlich von Lissabon. Im 15. Jahrhundert gehörten zu ihr die heutigen Distrikte Aveiro, Coimbra, Leiria, Lissabon, Santarém und Setúbal. Im 19. Jahrhundert wurde dann die Estremadura mit geringfügigen Abweichungen auf die Distrikte Lissabon, Leiria, Setúbal und Teilen von Santarém beschränkt, die aufgrund der Verwaltungsreform von 1936 zusammen die Provinz Estremadura bildeten. Mit Inkrafttreten der neuen Verfassung von 1976 wurden die Provinzen als politische Institutionen abgeschafft. Wenn die Provinzen und ihre Bezeichnungen auch aus der politischen und administrativen Gegenwart verschwunden sind, leben sie in der Alltagssprache der Portugiesen bis heute fort. Nach und nach treten an ihrer Stelle auch die im Rahmen der EU durchgeführte Klassifizierung von Regionen, NUTS, eingeführten Namen, bei denen aber nicht mehr an die historischen Provinzen angeknüpft wurde.
Weblinks
- José J. X. Sobral, As Divisões Administrativas de Portugal, ao Longo dos Tempos
Siehe auch
Kategorien:- Historisches Territorium
- Verwaltung (Portugal)
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