Eticho

Eticho
Ehemaliger Sarkophag von Herzog Eticho in einer Kapelle des Odilienbergs

Eticho (* um 645; † zwischen 682 und 700 in Oberehnheim) war der dritte bekannte Herzog im Elsass und der Vater der heiligen Odilia. Er wird auch Athich, Adalrich oder Adalricus genannt. Nach ihm ist das elsässische Herzogsgeschlecht der Etichonen benannt.

Leben und Wirken

Eticho stammte wahrscheinlich aus Burgund und war Sohn des Hausmeiers Liuthericus. König Childerich II. ernannte ihn im Jahr 673 zum Herzog. Zu Beginn seiner Regierungszeit wollte er die Provence unter seine Herrschaft bringen. Als ihm dies misslang, zog er sich ins Elsass zurück. Eticho anerkannte daraufhin König Dagobert II., dafür ließ König Theuderich III. seine Besitztümer bei Dijon in Beschlag nehmen.

Seine weitere Regierungszeit im Elsass war von Gewalttätigkeiten geprägt. Unter anderem ließ er den Abt Germanus von Granfelden und dessen Begleiter Randoald ermorden. Seine blind geborene Tochter Odilia musste von ihrer Mutter Bereswinde ins Kloster von Baume-les-Dames übergegeben werden. Eine seiner wichtigsten Erneuerungen war die Einführung der Vererbbarkeit des Herzogtitels im Elsass.

Gemäß der Legende der heiligen Odilia wurde er später seiner Gewalttaten reuig und schenkte seiner Tochter das Kloster Hohenburg (heute Odilienberg genannt). Eticho starb nach dem Jahr 682, möglicherweise auch erst um 700 auf dem Odilienberg.

Literatur

  • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart, Berlin, Köln, 1993.

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