- Euphemia (Heilige)
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Euphemia von Chalkedon († 16. September um 303) war eine frühchristliche Jungfrau und Märtyrin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Euphemia lebte im 3. Jahrhundert unter der Herrschaft von Diokletian und Maximian und war eine römische Patrizierin, Tochter eines Senators in Konstantinopel (dem heutigen Istanbul) und bekannte sich während der Christenverfolgungen offen zu ihrem Glauben. Sie sollte daher auf Befehl des Prokonsuls Priscus gefoltert werden. Der Legende nach wurde Euphemia an den Haaren aufgehängt und sieben Tage zwischen Steine gepresst. Nahrung wurde ihr verwehrt. Ein Engel ernährte sie in dieser Zeit, dann zerfielen die Steine zu Staub und Euphemia war frei. Sie wurde im Hippodrom zu Konstantinopel in eine Grube mit wilden Tieren geworfen, doch diese taten ihr nichts. Ein Henker, der in die Grube sprang und Euphemia mit einem Dolch erstach, wurde von den Tieren zerfleischt. Begraben wurde Euphemia mit allen Ehren.
Reliquien
Im vierten Jahrhundert n. Chr. wurde über dem Grab Euphemias in Chalcedon eine Basilika errichtet. Um 620 n. Chr. wurden ihre Reliquien nach Konstantinopel gebracht. Um 800 wurde der Sarkophag Euphemias nach Rovinj im heutigen Kroatien überführt. Reliquien befinden sich in der ihr geweihten Kirche von Rovinj, andere in Istanbul.
Im 13. Jahrhundert befanden sich weitere Reliquien (der Kopf) in der Templerburg Athlit, wohin sie „wundersam versetzt worden waren“, vielleicht während der Plünderung von Konstantinopel während des vierten Kreuzzuges. Die Templer pflegten die Reliquie mit ihren Gürteln zu berühren. 1291 wurden die Reliquie nach Zypern in das Schatzhaus des Ordens in Nikosia gebracht und gelangte nach Auflösung des Ordens in den Besitz der Johanniter. 1395 befanden sie sich auf Rhodos, bei der Räumung der Insel kamen sie 1522 nach Malta, wo sie in einem Reliquiar aufbewahrt wurden. Es wird angenommen, dass die Truppen Napoleons das Reliquiar samt Inhalt 1798 erbeuteten und das Schiff, das sie transportierte, in der Schlacht am Nil im Spätsommer 1798 sank.
Liturgie
Ihr Gedenktag ist in der orthodoxen Kirche der 29. September. Ein weiteres Fest ist am 24. Juli, an dem sie auf dem vierten ökumenischen Konzil von Chalcedon wundersam gegen Häretiker einschritt. Euphemia ist die Schutzheilige Rovinjs.
Siehe auch
Nach der Heiligen benannte Orte: Sant'Eufemia bzw. Santa Eufémia.
Literatur
- Helen J. Nicholson: The Head of St. Euphemia. In Susan B. Edgington and Sarah Lambert (Hrsg.): Gendering the crusades. University of Wales Press, Cardiff, 2001, 108-118
- Rainer Nickel (Hrsg.): Legenda aurea : lateinisch/deutsch / Jacobus de Voragine. Reclam, Stuttgart 2004
Weblinks
Commons: Euphemia (Heilige) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Euphemia (Heilige). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
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