- Akademischer Seglerverein
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Akademische Seglervereine sind Sportvereine, die sich der Förderung des studentischen Segelns verpflichtet fühlen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründungsgeschichte
Die ersten Akademischen Seglervereine entstanden um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Der erste ASV war der ASV Berlin (1886), später gründeten sich Vereine in München (1901), Danzig (1904), der ASV zu Greifswald (1908), der ASV in Kiel (1910), sowie in Hamburg und Rostock (1919).
Die ersten Vereine, die vor allem an Technischen Hochschulen entstanden waren, betrachteten sich als Studentenverbindung, waren nicht farbentragend und stellten keine Mensuren. Der Verband der Akademischen Segelvereine stand aber zu dem sogenannten Schwarzen Prinzip. Das bedeutete, dass man die Mensur ablehnte, jedoch Satisfaktion auf Säbel gab.
Im Gegensatz hierzu formierten sich die ersten zwei Akademischen Seglervereine an deutschen Universitäten (der ASV zu Greifswald (1908) und der ASV in Kiel (1910), nicht als Studentenverbindung. Da in Greifswald und Kiel damals bereits zahlreiche stark frequentierte Studentenverbindungen existierten (die z.T. auch eigene Boote betrieben), und folglich die meisten Studenten bereits anderweitig aktiv waren, wollte man sich nicht als Verbindung verstehen um möglichst viele Akademiker anzusprechen.
Die Zeit des Nationalsozialismus konnten die meisten relativ unbehelligt überstehen, da sie von den Nationalsozialisten nicht als Studentenverbindung angesehen wurden und sich so nicht wie ebendiese auflösen mussten.
Nachkriegszeit
In der DDR wurden die Vereine in Greifswald und Rostock aufgelöst. An den beiden Universitäten entstanden, der Ideologie der DDR entsprechend, Hochschulsportgemeinschaften, die in Greifswald und Rostock auch eine „Sektion Segeln“ beinhalteten.
Nach dem Kriege entstanden im Westen die alten Vereine alsbald wieder neu. Der ASV in Kiel erhielt den „Peter von Danzig“ des ASV zu Danzig, der von deren Mitgliedern noch unter Beschuss der Roten Armee und mit Flüchtlingen überladen gerettet werden konnte. Der Greifswalder ASV wurde 1968 in Lübeck von überlebenden Mitgliedern als „ASV Greifswald zu Lübeck“ wiedergegründet. Nach 1989 entstanden in Rostock zwei Akademische Seglervereine (Akademischer Segler-Verein zu Rostock und Akademischer SegelVerein Warnemünde), wobei der Akademische Segler-Verein zu Rostock auf den ursprünglichen 1919 gegründeten Verein (Rechtsnachfolger) zurück geht. In Greifswald traten die Mitglieder der Sektion Segeln der Hochschulsportgemeinschaft aus dieser aus und gründeten einen neuen ASV zu Greifswald, der jedoch die Tradition des ehemaligen 1945 aufgelösten Vereines für sich beanspruchte. Dies führte zu jahrelangen Auseinandersetzungen mit dem ASV Greifswald zu Lübeck. Mittlerweile besteht ein relativ freundliches Miteinander.
Heute
Die meisten Akademischen Seglervereine sind heute im "Verband der Akademischen Seglervereine" (VASV) organisiert. Obwohl hierdurch eine Wertegemeinschaft zwischen den einzelnen Vereinen fortbesteht, sind die traditionellen Prinzipien in den Mitgliedsvereinen sehr unterschiedlich verwirklicht. Den ASV in München prägt nach wie vor die Elemente einer Studentenverbindung (wie zum Beispiel das Prinzip der Mitgliedschaft auf Lebenszeit sowie die Führung durch junge Studenten). Der Gegenpol hierzu sind der ASV zu Greifswald und der ASV Stuttgart, die sich als reine, jedoch studentisch bzw. akademisch geprägte, Segelvereine verstehen und keinerlei verbindungstypische Merkmale aufweisen.
Heutzutage gibt es an vielen Hochschulen Studentische Segelgruppen die aber keinen Kontakt zu den Akademischen Segelvereinen haben oder suchen, obwohl sie ähnlich aufgebaut sind.
Weblinks
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