Europäische Zuckermarktordnung

Europäische Zuckermarktordnung

Die Europäische Zuckermarktordnung ist ein EU-Regelwerk aus Quoten, Zöllen und Subventionen zum Schutz der heimischen Produktion von Zucker in Form des Anbaus von Zuckerrüben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste einheitliche Zuckermarktordnung trat 1968 in Kraft. Dadurch entwickelte sich die Europäische Union, die bis dahin ein Nettoimporteur von Zucker gewesen ist, zu einem Exporteur von Zucker. Im Jahr 2005 hat die Welthandelsorganisation (WTO) durchgesetzt, dass der Export von Zucker aus der EU auf 1,4 Millionen Tonnen jährlich begrenzt ist. Gleichzeitig wurde eine Importfreigabe für die ärmsten Exportländer von Zucker bestimmt, um diese so bei ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Kritik

Befürworter der Zuckermarktordnung nennen besonders den Erhalt der heimischen Arbeitsplätze im Zuckerrübenanbau sowie die Unabhängigkeit von ausländischen Produzenten als notwendige Gründe die heimische Produktion zu schützen. Die höhere Qualität des Rübenzuckers im Vergleich zum außerhalb der EU meist aus Zuckerrohr gewonnenen Zucker spricht aus Ansicht vieler Befürworter ebenfalls für die staatliche Regelung. Darüber hinaus werden zur Produktion von Zuckerrohr jährlich große Flächen Regenwald gerodet, was langfristige Schäden nach sich zieht.

Gegner der staatlichen Regelungen erwähnen oft ökonomische Nachteile, die aus der vergleichsweise teuren Herstellung innerhalb der EU resultieren (mit etwa 600 US-Dollar pro Tonne liegt der Preis rund dreimal höher als der Weltmarktpreis[1]). Ebenfalls die auch von der Welthandelsorganisation angemahnte Diskriminierung ausländischer Hersteller und die Einschränkung des internationalen Wettbewerbs werden als negative Folgen genannt. Der Europäische Rechnungshof hat so z.B. ebenfalls ermittelt, dass die Zuckermarktordnung zu einer zusätzlichen Belastung der EU-Verbraucher von mehr als 6 Milliarden Euro pro Jahr geführt hat.

Fußnoten

  1. http://www.wwf.de/themen/landwirtschaft/agrarpolitik/zucker/europaeische-marktordnung/printer.html

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Sebastian Schauff: "Die Auswirkungen der EU Zuckermarktreform auf die wirtschaftliche Lage von Zuckerrüben anbauenden landwirtschaftlichen Betrieben in der Köln-Aachener Bucht.", ISBN 3638905977.
Rechtshinweis Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zuckermarktordnung — Die Europäische Zuckermarktordnung ist ein EU Regelwerk aus Quoten, Zöllen und Subventionen zum Schutz der heimischen Produktion von Zucker in Form des Anbaus von Zuckerrüben. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kritik 3 Fußnoten 4 …   Deutsch Wikipedia

  • EU-Zuckermarktordnung — Die Europäische Zuckermarktordnung ist ein EU Regelwerk aus Quoten, Zöllen und Subventionen zum Schutz der heimischen Produktion von Zucker in Form des Anbaus von Zuckerrüben. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kritik 3 Fußnoten 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Exportbeihilfe — Exportsubventionen sind staatliche Leistungen für Warenexporte, um sonst nicht konkurrenzfähige Waren auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu machen. Es handelt sich um ein Außenhandelsinstrument. Im Zusammenhang mit den Exportsubventionen der EU… …   Deutsch Wikipedia

  • Marktordnung — Marktordnungen für Agrarprodukte sind ein zentrales Instrument der Agrarpolitik der Europäischen Union (EU). Marktordnungen sind für nahezu jedes Agrarprodukt vom Getreide über Zucker bis hin zu Bananen erlassene EU Verordnungen. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Fruchtzucker — Strukturformel Allgemeines Name Fructose Andere Namen D (−) Fructose, Lävulose, L,D,D Ke …   Deutsch Wikipedia

  • Fruktose — Strukturformel Allgemeines Name Fructose Andere Namen D (−) Fructose, Lävulose, L,D,D Ke …   Deutsch Wikipedia

  • Laevulose — Strukturformel Allgemeines Name Fructose Andere Namen D (−) Fructose, Lävulose, L,D,D Ketohexose …   Deutsch Wikipedia

  • Levulose — Strukturformel Allgemeines Name Fructose Andere Namen D (−) Fructose, Lävulose, L,D,D Ketohexose …   Deutsch Wikipedia

  • Lävulose — Strukturformel Allgemeines Name Fructose Andere Namen D (−) Fructose, Lävulose, L,D,D Ketohexose …   Deutsch Wikipedia

  • Nordzucker AG — Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1997 Unternehmenssitz …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”