Euthymius von Melitene

Euthymius von Melitene
Euthymius von Melitene

Euthymius von Melitene auch Euthymius der Große (* 377 in Melitene in der Türkei; † 20. Januar 473 bei Jerusalem) ist einer der größten Asketen der judäischen Gebirgswüste. Er war einer der Väter des Mönchtums und wurde wie ein König beigesetzt. Sein Fest am 20. Januar wird in der gesamten Ostkirche begangen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war der Sohn frommer Eltern; sie hießen Paul und Dionysia. Seinen Namen „Freudenbringer“ erklärt die Vita mit dieser Geschichte: die Mutter soll unfruchtbar gewesen sein und empfing Euthymius mit einer Prophezeiung des Engels. Dieser sagte voraus, mit seiner Geburt werde jeder Aberglaube abgeschafft und Friede für die Kirche hereinbrechen. Nachdem sein Vater verstorben war, gab ihn seine Mutter auf Anraten ihres Bruders Eudoxios in die Obhut des Bischof Otreius von Melitene, der ihn taufte und zum Lektor ernannte, und bei Erreichen des kanonischen Alters zum Presbyter weihte. Dabei sieht der Hagiograph Kyrillos von Skythopolis eine Verbindung zwischen der Prophezeiung und dem gleichzeitigen Amtsantritt des Kaisers Theodosius II.. Gleichzeitig wurde Euthymios die Aufsicht über die Klöster in Melitene übertragen. Auch die Mutter wurde in den Dienst der Kirche aufgenommen.

Euthymius ging zwischen 406 und 411, nach Jerusalem und ließ sich zunächst bei der Einsiedelei des Theoktistos († 467) bei Pharan nieder. Die Leitung der entstehenden Mönchskolonie überließ er Theoktistus, nach dem auch das später entstandene Kloster benannt wurde. Euthymius zog um 415 in eine Laura nach Marda (nahe Salfit) weiter, 15 km östlich von Jerusalem, und lebte dort als Einsiedler, wo dann bis um 420/28 das nach ihm benannte Kloster erbaut wurde. Hier war Sabas (* 439) sein Schüler. Nomadische Araber bekehrte er zum christlichen Glauben. 425 wurde für diese das Bistum Parembolai eingerichtet. Die Vita berichtet zahlreiche Wunder: er heilte, er speiste 400 Armenier mit ganz wenig Brot, er ließ es regnen; während der Messe war sein Haupt von göttlichem Licht umstrahlt.

Darstellungen

Als einer der großen Väter des Mönchtums stellen ihn die Asketenzyklen der byzantinischen Kirchen dar. Meist wird er als Greis, kahl mit Bart bis über die Hüften dargestellt. Er wird häufig auf Ikonen und in der Kirchenausmalung gemeinsam mit Antonius Abbas abgebildet.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Euthymius der Große von Melitene — Euthymius von Melitene auch Euthymius der Große (* 377 in Melitene in der Türkei; † 20. Januar 473 bei Jerusalem) ist einer der größten Asketen der judäischen Gebirgswüste. Er war einer der Väter des Mönchtums und wurde wie ein König beigesetzt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Euthymius — ist der Name verschiedener Heiliger: Euthymius von Melitene (auch Euthymios der Große; 377−473), einer der Väter des orthodoxen Mönchtums Euthymius der Georgier (auch der Jüngere; auch Euthymius At(h)onita(s), von Iberon, von Iviron; * 955 oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Kyrillos von Skythopolis — (* um 524 in Skythopolis (Palästina); † etwa 558[1]) verfasste als Hagiograph mehrere Viten der großen Mönchsväter. Seine religiösen Eltern waren mit Sabas bekannt und richteten Kyrillos Erziehung ganz auf das Mönchstum aus. 542 wurde er Mönch… …   Deutsch Wikipedia

  • Euthymius Magnus, S. (1) — 1S. Euthymius Magnus, Abb. (20. Jan.) Vom Griech. εὔϑυμος = wohlgemuth, Wohlmuth etc. – Dieser Heilige stammte aus einer vornehmen und reichen Familie, die sich zu Melitene in Kleinarmenien angesiedelt hatte. Seine Eltern trugen eine besondere… …   Vollständiges Heiligen-Lexikon

  • Euthymios der Große — Euthymius von Melitene auch Euthymius der Große (* 377 in Melitene in der Türkei; † 20. Januar 473 bei Jerusalem) ist einer der größten Asketen der judäischen Gebirgswüste. Er war einer der Väter des Mönchtums und wurde wie ein König beigesetzt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Eu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Defixio — Fluchtafel auf Griechisch, Bleilamelle, 4. Jh. n. Chr., Fund aus dem Kolumbarium der Villa Doria Pamphili in Rom Die Fluchtafel oder Defixion (griechisch καταδεσμός …   Deutsch Wikipedia

  • Defixion — Fluchtafel auf Griechisch, Bleilamelle, 4. Jh. n. Chr., Fund aus dem Kolumbarium der Villa Doria Pamphili in Rom Die Fluchtafel oder Defixion (griechisch καταδεσμός …   Deutsch Wikipedia

  • Defixiones — Fluchtafel auf Griechisch, Bleilamelle, 4. Jh. n. Chr., Fund aus dem Kolumbarium der Villa Doria Pamphili in Rom Die Fluchtafel oder Defixion (griechisch καταδεσμός …   Deutsch Wikipedia

  • 473 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 4. Jahrhundert | 5. Jahrhundert | 6. Jahrhundert | ► ◄ | 440er | 450er | 460er | 470er | 480er | 490er | 500er | ► ◄◄ | ◄ | 469 | 470 | 471 | …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”