Evangelische Kirche Kochersteinsfeld

Evangelische Kirche Kochersteinsfeld
Evangelische Kirche in Kochersteinsfeld

Die Evangelische Kirche in Kochersteinsfeld, einem Ortsteil von Hardthausen am Kocher im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg, geht auf die ursprüngliche mittelalterliche Kirche des Ortes zurück und wurde 1733 teilweise erneuert.

Geschichte

Gabplatte für Eberhard Berlin (1601–66) an der Kirche

Eine Kirche in Kochersteinsfeld bestand bereits im Mittelalter, als das Patronatsrecht 1281 vom Kloster Amorbach an die Herren von Weinsberg kam, die es wiederum 1432 mitsamt der Kirche an das Stift Möckmühl veräußerten. Zur Pfarrei in Kochersteinsfeld zählten ursprünglich die Filialgemeinden in Gochsen und Lampoldshausen, die jedoch 1315 bzw. 1485 zu selbstständigen Gemeinden erhoben wurden. Nachdem Kochersteinsfeld 1504 an Württemberg gekommen war, wurde der Ort mit der Reformation in Württemberg im 16. Jahrhundert evangelisch.

Vermutlich befand sich die Kochersteinsfelder Kirche seit jeher an ihrem heutigen Ort im südöstlichen Teil der Ortsmitte. Der die Kirche umgebende Kirchhof war einst der Friedhof des Ortes, bevor 1834 ein neuer Friedhof östlich der Ortsmitte angelegt wurde.

In ihrer heutigen Gestalt entstand die Kirche gemäß einer Datierung am rundbogigen Westportal im Jahr 1733, wobei aber wohl einige Bauteile noch älteren Ursprungs sind. 1789 wurde das benachbarte Pfarrhaus erbaut. Die alte Sakristei war nördlich des Turmes angebaut; 1854 hat man eine neue Sakristei auf der Südseite des Turms errichtet. 1876 wurde die Kirche umfassend renoviert, 1883 der alte Fußboden aus Sandsteinplatten gegen einen neuen Fußboden aus schwarzen und weißen Zementplatten ersetzt. Die alten Bodenplatten wurden im Fußweg zur Kirche verlegt. 1888 erhielt der Kirchturm eine Uhr, 1895 wurde erstmals eine Heizung eingebaut.

Beschreibung

Die Kirche ist eine massiv gebaute einschiffige Saalkirche mit nach Osten ausgerichtetem Turm, dessen um vier Stufen erhöhtes chorartiges Untergeschoss als Läuteraum genutzt wurde. Südlich an den Turm ist eine Sakristei angebaut. Das Kirchenschiff hat die Form eines nahezu gleichseitigen Rechtecks, das von sechs großen Bogenfenster erhellt wird. Im Westen ist eine doppelstöckige Empore eingezogen, die mit Brustbildern der Apostel bemalt ist. Im Norden ist eine Orgelempore eingezogen. Das Kirchenschiff wird von einer flachen Decke mit aufgemalten Medaillons überspannt.

Die Kirchenorgel wurde 1820 als erstes Instrument der Ludwigsburger Orgelbauwerkstätte Walcker erbaut und 1902 bei Link in Giengen modernisiert.

In und an der Kirche befinden sich diverse historische Grabplatten, darunter mehrere von herzoglich württembergischen Forstmeistern, sowie zwei Kriegerdenkmale für die örtlichen Gefallenen beider Weltkriege.

Literatur

  • Manfred Baral: Festschrift zum 200-jährigen Bestehen des Kochersteinsfelder Pfarrhauses (mit Abriss der Orts- und Kirchengeschichte, darin enthaltene Kirchenbeschreibung nach der 1905 vom Dekanat Neuenstadt gefertigten Pfarrbeschreibung), Kochersteinsfeld 1989

49.2421259.40519444444447Koordinaten: 49° 14′ 31,7″ N, 9° 24′ 18,7″ O


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