Gochsen

Gochsen
Gochsen
Wappen von Gochsen
Koordinaten: 49° 14′ N, 9° 22′ O49.2411111111119.3625194Koordinaten: 49° 14′ 28″ N, 9° 21′ 45″ O
Höhe: 194 m
Fläche: 8,54 km²
Einwohner: 1.708 (2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Blick auf Gochsen mit Kirche und Rathaus vom gegenüberliegenden Kocherufer

Gochsen ist ein Ortsteil von Hardthausen am Kocher im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blick über den Kocher auf Gochsen

Gochsen liegt im Osten des Landkreises Heilbronn im unteren Kochertal am südlichen Rande des Harthäuser Waldes. Westlich des Ortes verläuft die A 81 auf ihrem Teilstück von Heilbronn nach Würzburg.

Zu Gochsen gehören der Hof Haaghof und die Wohnplätze Buchsmühle und Sonnenhof. Ein abgegangener, heute nicht mehr bestehender Ort auf Markung Gochsen ist Treuchtlingen.[1]

Geschichte

Gochsen wurde erstmals in einer Urkunde Kaiser Ottos III. vom 18. Dezember 996 erwähnt. Der Ort teilt im Wesentlichen die Geschichte des heute ebenfalls zu Hardthausen am Kocher zählenden Ortes Kochersteinsfeld; wie dieses gehörte Gochsen im hohen Mittelalter den Herren von Dürn, später den Herren von Weinsberg und im 15. Jahrhundert der Kurpfalz, bevor der Ort 1504 an Württemberg kam. Mit den Herren von Gosheim, beginnend mit dem im Jahr 1075 erwähnten Udalricus de Cosheim, ist ein Ortsadel in Gochsen nachgewiesen, der jedoch bis zum 16. Jahrhundert bereits erlosch. Im 14. und 15. Jahrhundert hatten außerdem das Kloster Schöntal sowie die Herren von Gemmingen Besitz am Ort.

1939 wurden in Gochsen 759 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 861.[2] Zum 1. Januar 1974 schlossen sich Gochsen und Kochersteinsfeld freiwillig zur neuen Gemeinde Hardthausen am Kocher zusammen. Zum 1. Januar 1975 kam durch das Gemeindereformgesetz noch die Gemeinde Lampoldshausen dazu.

Von 1913 bis 1993 bediente die Untere Kochertalbahn Bad Friedrichshall-Jagstfeld–Ohrnberg als Privatbahn der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) Gochsen. Die Gleise wurden Anfang 2006 demontiert. Ein Fahrradweg auf der Trasse wurde im Frühjahr 2009 als Teil des Kocher-Jagst-Radwegs offiziell eröffnet.[3]

Religionen

In Gochsen gibt es eine eigene Evangelische Kirchengemeinde. Für Katholiken, neuapostolische Christen und Zeugen Jehovas gibt es jeweils Gemeinden in Neuenstadt am Kocher.

Wappen Gochsens

Wappen

Die Blasonierung des ehemaligen Wappens von Gochsen lautet: In Silber ein roter Schrägbalken, belegt mit drei herzförmigen goldenen Seerosenblättern („Seeblättern“).

Sehenswürdigkeiten

  • In der Ortsmitte bilden das Rathaus und die Kirche ein markantes historisches Ensemble am östlichen Ende der historischen Ortsmitte. Das Rathaus war zugleich auch Schulhaus des Ortes und wurde 1889 erbaut. Später wurde ein pyramidenförmiges Kriegerdenkmal vor dem Rathaus aufgestellt. Der Turm der historischen evangelischen Kirche trägt Bauinschriften aus dem 17. Jahrhundert, seine Westfassade lässt außerdem noch Giebel und Chorbogen eines älteren Langhauses erkennen. Bei der Kirche befindet sich noch eine alte Linde.
  • Das Buchsbachtal ist ein durch die Begradigung des Kochers im Delta zwischen Altarm und Kanal entstandenes Feuchtbiotop zwischen Gochsen und Kochersteinsfeld, das als Naturdenkmal ausgewiesen ist.
Der Kocher am Gochsener Wehr

Sport

In Gochsen befindet sich das Sportzentrum Buchsmühle. Neben der neuen Sporthalle Buchsbachtalhalle gibt es dort zwei Fußballplätze sowie einen Tennisplatz.

Persönlichkeiten

  • Wilhelm Vogt (1854–1938), Landwirt und Politiker (Landtags- und Reichstagsabgeordneter) aus Gochsen

Einzelnachweise

  1. Quelle für die zu Gochsen gehörenden Orte: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 127–129
  2. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 1: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordwürttemberg
  3. Wolfgang Müller: Alte Brücke in Schutt und Asche. In: Heilbronner Stimme vom 21. August 2008. (bei stimme.de).

Literatur

  • Wilhelm Aichele: Das Kochertal. Aichele, Schwäbisch Gmünd 1956, S. 174/75

Weblinks


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