Siglingen

Siglingen
Siglingen
Stadt Neudenau
Wappen von Siglingen
Koordinaten: 49° 18′ N, 9° 18′ O49.30049.3067174Koordinaten: 49° 18′ 1″ N, 9° 18′ 24″ O
Höhe: 174 m ü. NN
Fläche: 12,13 km²
Einwohner: 1.121 (2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 74861
Vorwahl: 06298

Siglingen ist ein Dorf in Baden-Württemberg, das seit 1975 Teilort von Neudenau ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Siglingen liegt im Jagsttal zwischen Möckmühl-Züttlingen und Neudenau. Der Radwanderweg Jagsttalweg (Kocher-Jagst-Radweg) durchquert den Ort. Von Norden mündet hier der Sulzbach in die Jagst.

Gliederung

Zu Siglingen gehören die Weiler Kreßbach und Reichertshausen. Abgegangene Ortschaften sind Neuhof und Veherbrunnen.

Geschichte

Siglingen wurde erstmals in einer zwischen 779 und 802 datierenden Urkunde erwähnt. Bodenfunde weisen jedoch auf eine ältere Besiedlung bereits um das 3. Jahrhundert hin. Der Ort gehörte ab dem 9. Jahrhundert zum Kloster Fulda. Die Ortsherrschaft lag im frühen Mittelalter bei den Grafen von Salm, die im 11. Jahrhundert Dienstmannen einsetzten, aus denen sich die Herren von Siglingen entwickelten. Die von Siglingen bewohnten eine Turmburg in Siglingen, siedelten jedoch bis zum 14. Jahrhundert nach Kochersteinsfeld über, und Siglingen fiel bis 1308 an die Herren von Weinsberg.

Im Jahr 1363 gestattete Kaiser Karl IV. dem Engelhard von Weinsberg, das Dorf Sygenyngen zu befestigen und dort einen Markt zu veranstalten. In der Folgezeit wurde ein Stadtgraben angelegt und Stadttore errichtet. Der Markt wurde bis ins 20. Jahrhundert zweimal jährlich abgehalten, wodurch Siglingen die Bezeichnung Marktflecken erhielt. 1445 fiel Siglingen an die Kurpfalz, 1504 an das Herzogtum Württemberg.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Siglingen 1636 fast vollständig niedergebrannt. Die Einwohnerzahl ging von 500 Personen auf 72 im Jahr 1647 zurück. 1650 wurde die Kirche wiederaufgebaut.

1806 kam Siglingen zum Königreich Württemberg, wo es ab 1818 Amtsort für die Dörfer Kreßbach und Reichertshausen innerhalb des neu gegründeten Oberamts Neckarsulm wurde. 1938 wurde dieses Oberamt aufgelöst, und der Ort kam zum Landkreis Heilbronn. 1975 wurde Siglingen nach Neudenau eingemeindet.

Heute hat Siglingen ca. 880 Einwohner. Der Ort hat keine bedeutende Infrastruktur und ist vorwiegend Wohnort für Pendler der umliegenden Städte und Gemeinden. Siglingen ist ein Weinbauort des Weinbaugebietes Württemberg mit der Weinlage Hofberg.

Sehenswürdigkeiten

Die evangelische Kirche St. Ulrich geht auf eine Stiftung der Herren von Weinsberg zurück und wurde im 13./14. Jhd. zu einer Wehrkirche ausgebaut. Um 1550 wurde die Kirche erhöht. 1636 wurde die Kirche zerstört, jedoch anschließend wiederhergestellt und seitdem mehrfach umgebaut und saniert. Bei der Kirche befinden sich zwei Kriegerdenkmale für die Gefallenen beider Weltkriege sowie ein historisches Kinder-Epitaph. In der Ortsmitte befindet sich darüber hinaus die historische Fachwerkkelter in der Weingasse sowie der Gasthof Traube mit Kellerportal von 1583.

Literatur

  • Heinz Tuffentsammer: Siglingen – einst und heute. Eine bebilderte Ergänzung zur Heimatgeschichte. Neudenau-Siglingen, 2002

Weblinks


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