Expressdienst

Expressdienst

KEP-Dienste (Kurier, Express und Paketdienste, manchmal auch Kurier, Express und Postdienste) sind Logistik- und Postunternehmen. Die Abgrenzungskriterien zu anderen Märkten sind u.a. Gewicht und Volumen der Sendungen, die Geschwindigkeit des Güterversandes und die angebotenen Dienstleistungen.

Inhaltsverzeichnis

Unterteilung

  • Kurierdienste: Ein Kurierdienst (auch Kurier oder Bote genannt) befördert die Sendung persönlich und direkt vom Absender zum Empfänger. Der Unterschied zu einer Spedition ist, dass Kuriere nicht linienmäßig verkehren, meist nur kleine Sendungen transportieren und auf Schnelligkeit ausgerichtet sind. Dies wird z.B. von Fahrradkurieren in Großstädten getan.
  • Paketdienste: Paketdienste sind Systemdienstleister, die mit einer hohen Standardisierung arbeiten. Die Laufzeit der Sendungen ist durch die festgelegte Arbeitsweise meist etwas höher als bei Expressdiensten. Außerdem gibt es Beschränkung der zum Transport übernommenen Sendungen in Größe und Gewicht (z. B. beschränken die meisten Paketdienste das Höchstgewicht einer Sendung auf 31,5 kg).
  • Expressdienste: Die großen Expressdienste sind genauso stark automatisiert wie Paketdienste, setzen aber besonders in den USA auf Frachtflugzeuge. In Europa vermischen sich die Begriffe Paket- und Expressdienst wegen der geringen Entfernungen.

Dienstangebot

Die KEP-Dienste grenzen sich durch ein breites Serviceangebot von den speditionellen Angeboten ab. Diese zusätzlichen Dienstleistungen werden durch ein höheres Beförderungsentgelt vergütet und können meist je nach Bedarf vom Kunden zusätzlich bestellt werden.

  • Paketverfolgung: Der Kunde kann noch während der Beförderung über Internet oder Telefonhotline nachvollziehen wann sich sein Paket wo befindet, dies wird auch Track & Trace genannt. Nach der Zustellung beim Empfänger kann der Kunde sehen wer die Sendung angenommen hat oder ob die Annahme verweigert wurde.
  • Bevorzugte Zustellung: Die meisten KEP-Dienste bieten eine Zustellung der Sendung zu einer bestimmten Uhrzeit an. Typische Zeiträume sind bis 8 Uhr, bis 10 Uhr oder bis 12 Uhr.
  • Beförderung kritischer Sendungen: Einige KEP-Dienste sind in der Lage Gefahrgut, Kunstwerke, sensible Geräte, lebende Tiere, Kühlsendungen oder auch medizinische Proben zu transportieren.

Software

Im Gegensatz zu Speditionen, die auf standardisierte Schnittstellen wie EDIFACT/EANCOM und NVE setzten, aber auch auf individuelle Wünsche der Kunden eingehen, geben KEP-Dienstleister die Form der Datenkommunikation in der Regel fest vor. Das Regelwerk dazu ist proprietär und somit auch von KEP-Dienstleister zu KEP-Dienstleister sehr unterschiedlich. Nur das Grundprinzip ist bei allen gleich. Der KEP-Dienstleister übermittelt an seine Kunden regelmäßig die sogenannten Routings (eine Tabelle, in der zu jeder Postleitzahl eine Kennung – in der Regel für Niederlassung, die ein Paket für diese Postleitzahl an den Empfänger weiterleiten soll – genannt ist), die der Kunde in seinem System benutzen muss, um das Routing auf dem von ihm gedruckten Paketlabel mit auszugeben. Auf diesem Paketlabel muss sich auch ein Strichcode befinden, der in der Regel alle für den KEP-Dienstleister wichtigen Informationen enthält. Auf eine Datenübertragung pro Paket o. ä. wird nach Möglichkeit verzichtet. KEP-Dienstleister unterhalten oft Sortieranlagen, die die Strichcodes einlesen, die Pakete automatisch zu dem richtigen LKW befördern und die abrechnungsrelevanten Daten an die Finanzbuchhaltung weiterleiten. Auf diese Weise soll dem im KEP-Bereich höhere Durchsatzbedarf gerecht werden. Viele KEP-Dienste bieten ihren Kunden eine entsprechende fertige Softwarelösungen an.

Einige KEP-Dienste bieten rudimentäre Schnittstellen für vorhandene ERP Softwarepakete wie z. B. SAP (XSI = eXpress Shipper Interface als Teil von LE = Logistics Execution) an.

Siehe auch


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