Extensivierung

Extensivierung

Extensivierung bedeutet, ein Verfahren oder einen Prozess mit Vergleich zu einem Standard oder zu einem vorherigen Zeitpunkt mit weniger "Inputs" durchzuführen. Extensivierung ist das Gegenteil von Intensivierung. Übliche betriebswirtschaftlich beschreibbare Inputs sind beispielsweise Arbeitszeit, Betriebsmittel, Kapitalgüter.

Extensivierung in der Landwirtschaft

Mit der Extensivierung wird umgangssprachlich der Vorgang beschrieben, einen landwirtschaftlichen Betrieb auf eine "umweltfreundlichere" Betriebsart umzustellen. Hier ist dann insbesondere eine Reduzierung des Einsatzes bestimmter Betriebsmittel (z.B. chemisch hergestellte Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel) gemeint, deren intensiver Einsatz negative Umweltfolgen haben kann.

Die weitgehende Extensivierung eines hochspezialisierten landwirtschaftlichen Betriebs kann beispielsweise wie folgt ablaufen:

  • 1. Stufe: ein moderater Abbau der Spezialisierung zur Bekämpfung der negativen Effekte einer Monokultur
  • 2. Stufe: Abbau des Verbrauchs an Agrarchemikalien (Pestizide, Herbizide, Tiermedikamente, Aufbaupräperate etc.)
  • 3. Stufe: vollkommener Verzicht auf Agrarchemiekalien (künstliche Dünger)

In der Viehwirtschaft geht die Extensivierung in der Regel einher mit einer Verringerung der Tierzahlen pro Fläche. Im Feldbau können auch Regenerationsphasen für den Boden eingeplant werden.

Ein extensiver Betrieb ist jedoch nur deshalb wettbewerbsfähig, weil sich mit den angebauten Produkten höhere Preise erzielen lassen und der Anbau meist stärker subventioniert wird als die konventionelle Landwirtschaft. Die Extensivierung ist hauptsächlich in der Europäischen Union zu finden, da dort von den wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse (z.B. Milch, Fleisch) mehr erzeugt als verbraucht wird. Anstatt die überschüssigen Produkte mit Exportbeihilfen in Drittländer zu exportieren, kann es billiger sein, für die Extensivierung Subventionen zu zahlen und so die geringeren Erträge der Landwirte auszugleichen.


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