Ezera

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Regīna Ezera (* 20. Dezember 1930 in Riga; † 11. Juni 2002 nahe Ķegums) war eine lettische Schriftstellerin.

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Biographie

Ezera (weibliche Form von ezers = der See) ist ein Künstlername. Sie wurde geboren als Regīna Šamreto, 1961 durch Heirat Lasenberga, später Kindzule. Sie lebte zuletzt auf dem Hof Brieži, Tomes pagasts nahe Ķegums. Dort gibt es einen Gedenkraum zu ihren Ehren.

Sie wurde 1944 gemeinsam mit ihren Eltern nach Deutschland deportiert und kehrte 1945 nach Riga zurück. 1950 beendete sie die Mittelschule und studierte Journalistik in Riga. Zunächst arbeitete sie für Zeitschriften. Später widmete sie sich ganz ihrer literarischen Arbeit.

Ihre Erzählungen zeichnen sich durch psychologische Intensität aus. Formale Besonderheiten wie Passagen in der zweiten Person sind typisch. Tiere treten häufig als Protagonisten auf. Auch theoretische Arbeiten und Rezensionen der Werke anderer Autoren hat sie veröffentlicht.

Die unabhängige Republik Lettland verlieh ihr 1995 den Drei-Sterne-Orden.

Romane und Erzählungen (Auszug)

Ihre erste Erzählung wurde 1955 veröffentlicht. Ihr Werk umfasst eine große Anzahl Erzählungen und Romane, darunter die folgenden in deutscher Übersetzung:

  • 1975 Sehnsucht nach Schnee. Erzählungen. Übersetzt von Welta Ehlert. Verlag Volk und Welt, Berlin. Übernommen aus den Bänden Grieze, trakais putns [Verrückter Vogel Wachtelkönig] (1970), Pavasara pērkons [Frühlingssturm] (1973), Stāsti [Erzählungen] (1973), alle im Verlag Liesma, Riga.
  • 1982 Der Mann mit der Hundenase. Erzählungen. Übersetzt von Welta Ehlert. Verlag Volk und Welt, Berlin. Übernommen aus Cilvēkam vajag suni [Menschen brauchen Hunde] (1975) und Slazds [Falle] (1979), beide Verlag Liesma, Riga.
  • 1986 Der Brunnen (Roman), Aufbau Verlag, übersetzt von Welta Ehlert, Originaltitel Aka [Brunnen] 1972 Verlag Liesma, Riga.
  • 1987 Die Schaukel und andere Erzählungen (Verlag Harro von Hirschheydt, übersetzt von Jakob Bernstein) übernommen aus den Bänden Cilvēkam vajag suni [Menschen brauchen Hunde] (1975) und Baraviku laika dullums [Verrücktheit zur Steinpilz-Zeit] (1978), beide Verlag Liesma, Riga.
  • 1991 Gespräch mit dem Wolf (Saruna ar vilku). Erzählung in dem Sammelband Über Literaturen in der Sowjetunion, herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung anlässlich der Tagung Deutsch-sowjetisches Schriftsteller- und Schriftstellerinnentreffen im Heinrich-Böll-Haus Langenbroich, 5. - 8. Juni 1991, an der Regīna Ezera teilnahm. Ins Deutsche übertragen auf dem Umweg über das Russische.

Filme

  • Ihren Roman "Aka" (Brunnen) verfilmte Gunārs Cilinskis 1976 als Ezera sonāte. Der Film wurde auch in Deutschland als Die Sonate vom See gezeigt.
  • Nach ihrem Roman Pūķa ola (Drachen-Ei) (Verlag Preses nams, Riga 1995) drehte Tālivaldis Margēvičs 1996 einen Fernsehfilm, in dem sie als Darstellerin der Autorin auftritt.

Quellen

  • Ināra Strašulāne(Hg.): Latviešu rakstniecība biogrāfijās. Verlag Zinātne, Riga 2003.
  • Arnolds Markss: Lettland in Wort und Bild - heute. Verlag Harro von Hirschheydt, Hannover-Döhren 1983.
  • Ērika Zimule: Literatūra Rokasgrāmata skolēniem un studentiem. Verlag Zvaigzne, Riga 2004.
  • Raimonds Briedis: Latviešu literatūras hronika, otrais sējums 1945-2005. Verlag Valters un Rapa, Riga 2006.
  • Raimonds Briedis et al.: Latviešu literatūras vēsture, trešais sējums. Verlag Zvaigzne, Riga 2000. Herausgegeben von Latvijas Universitātes Literatūras, folkloras und mākslas institūts

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