F.M.A. I.Ae. 33

F.M.A. I.Ae. 33
Pulqui II
Beschreibung
Typ Jagdflugzeug
Hersteller Instituto Aerotécnico de Córdoba
heute: Fábrica Militar de Aviones
Im Einsatz seit nur Prototyp
Besatzung 1 Pilot
Abmessungen
Länge 11,60 m
Spannweite 10,60 m
Höhe 3,35 m
Flügelfläche 25,10 m²
Gewicht
Leer 3.554 kg
Beladen 5.988 kg
Max. Startgewicht 5.550 kg
Antrieb
Triebwerke ein Rolls Royce Nene II
Schub 22,71 kN
Leistung
Höchstgeschwindigkeit Mach 1.1
Marschgeschwindigkeit ca. 960 km/h
Reichweite 2.030 km
Dienstgipfelhöhe 15.000 m
Steigrate 1.225 m/min
Bewaffnung
Geschütze 4x Hispano-Suiza MK5 20 mm Kaliber

Der I.Ae. 33 Pulqui II war ein argentinisches Jagdflugzeug das von Instituto Aerotécnico de Córdoba (heute: Fábrica Militar de Aviones) entworfen und gebaut wurde. Der bekannte deutsche Luftfahrtingenieur Kurt Tank und eine weitere Anzahl deutscher Ingenieure waren maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Es wurden jedoch zwischen 1950 und 1959 nur 5 Prototypen hergestellt.

Geschichte

Aufgrund der enttäuschenden Resultate des Prototyps des I.Ae. 27 Pulqui I, beschloss das Institut für Luftfahrt einen neuen Versuch mit einem Düsenflugzeug zu starten. Bis Ende 1947 begann die Erstellung eines Vorprojektes, genannt IA-33, welches seine Stärken auf eine stärkere Motorisierung konzentrierte, die der Pulqui I nicht besaß sowie tief gelegte Flügel in Pfeilformat und installierte Verstärker beim Abtrieb.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges, warb die argentinische Regierung den Ingenieur Kurt Tank an. Er war bereits durch das Entwerfen der Focke-Wulf Fw 190 bekannt geworden. Tank versammelte eine Gruppe ehemaliger Angestellter von Focke-Wulf und begab sich nach Córdoba, um sich dem Zukunftsprojekt Pulqui II anzuschließen.

In den letzten Kriegsmonaten arbeitete Tank und seine Team noch an dem Entwurf eines Düsenjägers der zweiten Generation für die Luftwaffe, dem Ta 183 Huckebein. Der fortschrittliche Entwurf eines Jagdflugzeugs mit pfeilförmigen Flügeln wurde bedingt durch die Kapitulation des 3. Reiches jedoch nie realisiert.

Kurz nach seiner Ankunft in Argentinien präsentierte Tank den Behörden des Institutes die Pläne des Ta 183, zur gleichen Zeit als das argentinische Team sein Vorprojekt vorlegte. Als Resultat dieser Zusammenkunft, wurde beschlossen die zwei Gruppen parallel arbeiten zu lassen, eine deutsche, geführt von Kurt Tank und eine argentinische, geführt von dem Ingenieur Morchio.

Nach dem Beenden der entworfenen Projekte, die sehr ähnlich erschienen, wurden in einem finalen Projekt die Unterschiede analysiert und optimiert um beim Bau des Flugzeugs den geringsten Schwierigkeiten zu begegnen. Man kann deutlich sehen, dass es sich nicht um eine modifizierte Ta 183 handelt, sondern um ein Produkt der Zusammenarbeit mit den argentinischen Ingenieuren, welches auf den grundlegenden Konzepte des deutschen Flugzeug beruht.

Die Konzepte des Ta 183 wurden nicht allein beim Pulqui II verwendet, denn gleichzeitig arbeitete die Sowjetunion - ohne dass Kurt Tank Kenntniss davon hatte - daran, die MiG 15 zu entwickeln, dank erlangter Pläne durch die Rote Armee.

Nach dem Beenden des Entwurfs, fing man mit dem Bau der Prototypen an. Der erste war eine Version ohne Motor, konstruiert um die Stabilität des Entwurfes zu untermauern. Darauf folgte die Fabrikation eines vollständigen Flugzeuges, das seinen Jungfernflug am 16. Juni 1950 absolviert, geflogen von Capitán Edmundo Osvaldo Weiss. Am 8. Februar 1951, im Flugpark Jorge Newbery in Buenos Aires, erfolgte dann die Präsentation der Öffentlichkeit.

Die Wirtschaftskrise von 1953 führt zum Rückgang der militärischen Projekte, einbezogen die Kosten für den Pulqui II. Nach dem Sturz Pérons 1955 hatte das Projekt für die neue Regierung keinen großen Stellenwert mehr, was zur Folge hatte, dass die Mehrheit der deutschen Techniker das Land verließ. Kurt Tank emigrierte, um in der indischen Luftindustrie zu arbeiten.

Trotzdem wurde das Projekt fortgesetzt und bis 1959 wurden fünf Flugzeuge gebaut. Kurze Zeit später wird das Projekt aufgrund geringer finanzieller Mitteln und fehlender Unterstützung von der Regierung eingestellt.

Das einzige übrig gebliebene Exemplar ist der Prototyp N°5, welcher im Museo Nacional de Aeronáutica in Morón (Provinz von Buenos Aires) steht.

Prototypen

Der Prototyp N° 1 wurde ohne Motor gebaut, um die Aerodynamik zu testen. Dieser wurde bei seinem ersten Flug von Kurt Tank selbst geflogen. Nach keinem Eintreten von Konstruktionsfehlern, wurde er zu statistischen Proben benutzt, bis zu seiner Verschrottung.

Prototyp N° 2 hatte seinen Jungfernflug am 16 Juni 1950, geflogen vom Hauptmann Edmundo Osvaldo Weiss. Das Flugzeug zeigte Probleme beim Fliegen in extremen Geschwindigkeiten auf und bereitete beim Lösen dieser Schwierigkeiten. 1951 wurden viele Jägerpiloten der argentinischen Luftwaffe eingeladen das Flugzeug zu testen. In einer dieser Proben stürzt einer der Versuchsflieger ab, aufgrund des Lösens einer der Sicherungsbolzen an den Flügeln, was den Absturz und die komplette Zerstörung des Gerätes verursachte. Bei dem Unfall verlor der Pilot Hauptmann Vedania Manuwal sein Leben.

Prototyp N°3, der 1952 vollendet wurde zeigte aerodynamische Züge, die ihn stabiler machten. Im Oktober desselben Jahres wird das Flugzeug der Öffentlichkeit gezeigt, geflogen von Otto Behrens, einem ehemaligen Focke-Wulf-Tester.

In der Folgezeit wird der Prototyp N° 4 hergestellt, welches ein vollständiges Modell war, mit stabiler Innenkabine und installierten Bordgeschützen. 1956 zeigen die argentinischen Techniker das Modell einer Delegation der neuen Regierung. Auf dem Rückweg der Vorführung, führt ein Defekt an der Sauerstoffversorgung zu einer Hipoxie bei Leutnant Balado. Mit dem Resultat des Unfalls, dass das Flugzeug auf dem Boden bleiben muss.

Der Prototyp N°5 war eine modifizierte Version mit Treibstofftanks an den Flügeln, die das Problem der kurzen Zeit in der Luft behoben. Dieser Prototyp bekam die Bezeichnung Pulqui IIe. Er wurde endgültig 1959 fertiggestellt und sein erster Flug war am 18. September des gleichen Jahres, geflogen von dem Leutnant Robert Starck. Es gab wenig Informationen über frühere Flüge. Das Flugzeug ist heutzutag im "Museo Nacional de Aeronáutica" zu finden.

Weblinks


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