- F.M. Tarbuk & Co.
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F.M. Tarbuk & Co., später Tarbuk Cars & Cie. war ein österreichisches Fahrzeughandels- und Werkstättenunternehmen.
Unternehmensgeschichte
Das Unternehmen wurde im Jahr 1920 als Einzelfirma durch den Offizier Fritz Tarbuk von Sensenhorst in Wien gegründet. Im Jahr 1938 wurde es umfirmiert zur Firma „F.M. Tarbuk & Co.“ und übernahm vor dem Zweiten Weltkrieg die Generalvertretung der Zweigmarken DKW, Horch, Audi und Wanderer der deutschen Auto Union AG sowie Mathis und die Nutzfahrzeughersteller Magirus, Vomag und Manderbach für Österreich mit der Firmenzentrale in Wien I. Opernring 11, und Reparaturwerk Wien X. Davidgasse 90. In den 1930er-Jahren baute Tarbuk sein Autohandelshaus mit Werkstätten in Westösterreich und der Slowakei aus.
Während des Zweiten Weltkriegs waren die Tarbuk-Großwerkstätten in Wien und Bratislava für die deutsche Wehrmacht tätig.
Während der Benzinknappheit im Zweiten Weltkrieg war F.M. Tarbuk & Co. führend im Fahrzeugumbau auf Holzvergaser nach dem Patent des elsässer Erfinders Georges Imbert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm F.M. Tarbuk & Co. die Generalvertretungen für 23 Automobil- und Fahrzeughersteller in Österreich, darunter Škoda, Chrysler, Plymouth, Datsun/Nissan, Rover, Land Rover und Jaguar. Nach dem die Firma Austro-Tatra die Generalvertretung der Tatra-Fahrzeuge aus der Tschechoslowakei verlor, übernahm Tarbuk im Jahr 1948 auch diese Vertretung.
Das Unternehmen baute ab 1950 in Österreich und den Nachbarländern mit einer Reihe von Zweigwerken und Handelsbetrieben seine Marktführerschaft als Händler und Werkstätte für 48 Marken der Automobil-, Nutzfahrzeug-, Zweirad-, Baumaschinen- und Landmaschinenindustrie auf, zum Beispiel Fiat, Lancia, Alfa Romeo, Ford, Volvo, Subaru, Mazda, Suzuki, Opel, Chevrolet, Messerschmitt-Fendt, Harley Davidson.
Seit dem Tod des Firmengründers im Jahr 1976 wird das Unternehmen von Nachkommen der Familie des Gründers Tarbuk sowie des späteren Partners Pflaum weitergeführt. Im Jahr 1978 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und durfte seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden. Bis Ende der 90 er Jahre expandierte das Unternehmen stark, beschäftigte schließlich 1200 Mitarbeiter und zählte zu den 60 umsatzstärksten Firmen Österreichs. 1992 wurde die Gruppe unter der Führung von Dr.Mario Seiller-Tarbuk zur Tarbuk AG umfirmiert.
In den kommenden Jahren kam es unter Hannes Pflaum (Aufsichtsratspräsidium) und Mag.Norbert Frömmer (Vorstandsvorsitzender) zu einem dramatischen Niedergang der Unternehmensgruppe und Tarbuk verzeichnete Umsatzrückgänge und gewaltige Ergebniseinbrüche in allen Geschäftsfeldern. Die Umstrukturierungen im Automobil- und Baumaschinenvertrieb wurden nicht bewältigt und der Geschäftsleitung schien das Gefühl für die Kunden abhanden gekommen zu sein. Dazu erwiesen sich 2000 - 2003 eine Reihe von Firmenübernahmen und neuen Projekten (z.B.: YLINE, MOTORLINE, BLM Motorräder, AUTO 2000) als Misserfolge. In kurzer Zeit wurde der Großteil des Eigenkapitals der Gesellschaft, das noch 1997 bei ATS 600.000.000,- lag, verwirtschaftet und verspekuliert.
2003 wurde - das Unternehmen befand sich am Rande der Zahlungsunfähigkeit - schließlich der Sanierer Erhard F. Grossnigg als Partner ins Unternehmen geholt.
Bis 2007 konnte eine Reihe von Autohäusern und Markenwerkstätten in Wien (Jaguar, Nissan, Saab, Suzuki), Salzburg (Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Jaguar, Land Rover), Graz (Opel, Chevrolet, Saab) und in Württemberg (Ford, Volvo), der Import und Großhandel (MG Rover) sowie im Landmaschinenhandel (Deutz Fahr Austria, Austro Diesel) wirtschaftlich reorganisiert und in kleineren Strukturen gehalten werden.
Wie im Sommer 2007 bekannt wurde, will sich der Inhaber Dr.Erhard F. Grossnig aus dem Automobilgeschäft zurückziehen. Die Unternehmen in Salzburg (Autoitalia),ein Betrieb in Wien (Tarbuk wien Süd), sowie das Autozentrum Puntigam in Graz (TPG Autohandels und Reparatur GmbH) wurden insolvent, und sind in weiterer Folge geschlossen worden.
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