- FC Mühlburg
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Der VfB Mühlburg ist ein ehemaliger Fußballverein aus dem Karlsruher Stadtteil Mühlburg. Ursprünglich 1905 als FC Mühlburg gegründet, stand der Verein lange Zeit im Schatten der beiden Karlsruher Spitzenvereine FC Phönix und Karlsruher FV, entwickelte sich aber in den 1930er Jahren allmählich zur stärksten Mannschaft der Stadt und spielte nach dem Zweiten Weltkrieg in der Oberliga Süd, der bis 1963 höchsten Fußballliga, eine wichtige Rolle. Der VfB Mühlburg ging 1952 bei der Fusion mit dem KFC Phönix im Karlsruher SC auf.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der VfB Mühlburg hat mehrere Vorgängervereine: 1890 oder 1895 wurde der 1. FV Sport Mühlburg gegründet, am 3. August 1905 erfolgte die Gründung des FC Mühlburg 1905, dem der 1. FV Sport Mühlburg geschlossen beitrat. Dieser fusionierte am 28. Juli 1933 mit dem VfB Karlsruhe zum VfB Mühlburg.
Die Mühlburger Vereine standen in den ersten Jahrzehnten im Schatten der Karlsruher Konkurrenten FC Phönix und Karlsruher FV, die nicht nur die Süd- bzw. später die Bezirksstaffeln dominierten, sondern insbesondere vor dem ersten Weltkrieg auch zur nationalen Elite zählten: Phönix wurde 1909, der KFV im Jahr darauf deutscher Meister, hinzu kamen zahlreiche süddeutsche Meisterschaften. Der FC Mühlburg hingegen konnte sich zwar einige Jahre in der obersten Spielklasse halten, Erfolge stellten sich aber erst nach der Fusion zum VfB Mühlburg ab 1933 ein.
Spielzeiten VfB Mühlburg 1933 – 1952 Saison Spielklasse Platz
(Teams)1933/34 Gauliga Baden 8. (10) 1934/35 Gauliga Baden 5. (10) 1935/36 Gauliga Baden 7. (10) 1936/37 Gauliga Baden 5. (10) 1937/38 Gauliga Baden 8. (10) 1938/39 Gauliga Baden 5. (10) 1939/40 Gauliga Baden (Mitte) 1. (6)1 1940/41 Gauliga Baden 2. (9) 1941/42 Gauliga Baden (Süd) 1. (6)2 1942/43 Gauliga Baden 4. (10) 1943/44 Gauliga Baden (Mitte) 1. (7)3 1944/45 – – 1945/46 Landesliga Nordbaden 3. (10) 1946/47 Landesliga Nordbaden (Süd) 1. (16)4 1947/48 Oberliga Süd 14. (20) 1948/49 Oberliga Süd 9. (16) 1949/50 Oberliga Süd 7. (16) 1950/51 Oberliga Süd 3. (18) 1951/52 Oberliga Süd 9. (16) 1 Endrunde: 2. hinter Waldhof Mannheim
2 Endrunde: 2. hinter Waldhof Mannheim
3 Endrunde: 2. hinter VfR Mannheim
4 Aufstiegsspiele gegen ASV Feudenheim: 1:0, 4:2Im selben Jahr wurde die Gauliga als neue höchste Spielklasse eingeführt, und der VfB Mühlburg gehörte der Gauliga Baden ununterbrochen bis 1944 an – im Gegensatz zu den Karlsruher Rivalen, die zeitweise in die Zweitklassigkeit abstiegen. Eine Meisterschaft war den Mühlburgern allerdings nicht vergönnt, in den 1930er und 1940er Jahren dominieren die drei Mannheimer Vereine Waldhof, VfR und Neckarau den Fußball in Baden und sicherten sich sämtliche Titel der Gauliga. Als bestes Ergebnis erreichten die Mühlburger in den Jahren 1940 bis 1942 sowie 1944 die Vizemeisterschaft der Gauliga Baden. In den Pokalwettbewerben war der VfB erfolgreicher, man wurde 1938 und 1939 badischer Pokalmeister und drang bis in die Zwischenrunde des Tschammerpokals, dem Vorläufer des DFB-Pokals, vor.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der VfB zunächst in die zweitklassige Landesliga Nordbaden eingestuft. Die erste Spielzeit schloss man mit einem dritten Tabellenplatz ab. In der zweiten Saison war die Landesliga in zwei Staffeln unterteilt, die Staffel Süd beherrschte der VfB nach Belieben und beendete die Spielzeit mit einer Bilanz von 54-6 Punkten und 138:15 Toren als Spitzenreiter. Die Entscheidungsspiele gegen den Meister der Nordstaffel, den ASV Feudenheim, wurden mit 1:0 und 4:2 gewonnen, so dass der VfB Mühlburg in die Oberliga Süd aufstieg, der nach Kriegsende bis zur Einführung der Bundesliga 1963 höchsten deutschen Spielklasse in Deutschland. Die anderen beiden Karlsruher Spitzenmannschaften, Phönix und der KFV, stiegen just in dieser Saison 1946/47 aus der Oberliga ab und schafften auch nicht mehr den Wiederaufstieg, während sich der VfB in dieser Spielklasse dauerhaft etablieren konnte. In der ersten Saison 1947/48 konnte man als 14. dem sofortigen Wiederabstieg gerade noch entgehen, danach belegte man bis 1952 am Saisonende durchweg einstellige Tabellenplätze und erreichte als bestes Ergebnis 1950/51 den dritten Platz hinter dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Fürth.
Nach sieben Spieltagen der Saison 1952/53 fusionierte der VfB Mühlburg mit dem FC Phönix am 16. Oktober 1952 zum Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix, kurz Karlsruher SC.
Stadion
Die Spielstätte der Mühlburger lag in der Honsellstraße nahe dem Karlsruher Rheinhafen. Sie wurde am 3. September 1942 bei einem Luftangriff vollständig zerstört, nach dem Krieg aber wieder zu einem Stadion mit einem Fassungsvermögen von über 30.000 Besuchern aufgebaut. Unmittelbar nach der Fusion mit dem KFC Phönix wurde an der Stelle des Phönix-Platzes im Hardtwald mit dem Bau des Wildparkstadions begonnen. Die Heimspiele des Karlsruher SC wurden daher bis zur Fertigstellung der neuen Spielstätte noch bis zum Sommer 1955 im Mühlburger Stadion ausgetragen.
Bekannte Spieler
- Franz Dienert (30er Jahre)
- Georg Seeburger (1933–53), nach seiner aktiven Zeit bis 1960 Amateurtrainer des KSC
- Hugo Rastetter (1934–54)
- Oswald „Ossi“ Traub (1935–52), anschließend beim KSC bis 1959
- Ernst Kunkel (1946–52), anschließend beim KSC bis 1960
- Horst Buhtz (1950–52)
- Rudi Fischer (1951–52), anschließend beim KSC bis 1960
Weblinks
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