- Akronych
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Das Adjektiv akronychisch (auch akronych, akronyktisch, griechisch άκρόνυχτος (akronýktios); von άκρος, Gipfel, und νύξ, Nacht) bezeichnet in der Astronomie Ereignisse, die zeitlich mit dem Sonnenuntergang zusammenfallen.
Inhaltsverzeichnis
Akronychischer Aufgang
Der akronychische Aufgang eines Planeten oder Sterns findet zeitgleich mit dem Sonnenuntergang statt. Für den Mond tritt dieser Fall bei Vollmond ein. Akronychische Aufgänge von Himmelskörpern stellen das Gegenteil von heliakischen Aufgängen dar, die mit dem Sonnenaufgang einhergehen.
Akronychischer Untergang
Die akronychisch untergehenden Himmelskörper sind nur zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs kurzfristig sichtbar und sinken anschließend unter den Horizont. Akronychische Untergänge von Himmelskörpern stellen das Gegenteil von heliakischen Untergängen dar, bei denen Himmelskörper mit dem Sonnenaufgang untergehen.
Akronychische Kulmination
Kulmination ist in der Astronomie der Zeitpunkt, zu dem ein Himmelsobjekt in seiner täglichen Bewegung die größte Höhe (obere Kulmination) beziehungsweise die kleinste Höhe (untere Kulmination) über dem Horizont erreicht.
Bei der akronychischen oberen Kulmination erreichen die Himmelskörper bei Sonnenuntergang ihren Scheitelpunkt („Zenit“ der Bahn), bei der akronychischen unteren Kulmination entsprechend den Tiefststand am Himmel.
Geschichtliche Bedeutung
Sowohl in der ägyptischen Astronomie als auch der babylonischen Astronomie wurde den akronychischen Aufgängen der Himmelskörper große Bedeutung beigemessen. Im Alten Ägypten nahmen die Dekan-Sterne mythologisch die Rolle von Götterboten ein, die entweder als Feinde oder Freunde der Sonne fungierten.
In Sumer, Assyrien und Babylonien übernahmen einige Sterne mit ihrem akronychischen Aufgang wichtige Funktionen als Signalgeber für den landwirtschaftlichen Kalender. So wurde beispielsweise der abendliche Aufgang des Sirius beobachtet, um den richtigen Zeitpunkt des Schaltmonates im Mondkalender zu bestimmen.
Literatur
- Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne - Das sogenannte Nutbuch -, The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies, Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5
Weblinks
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