- Fajã de Água
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Fajã de Água Basisdaten Staat Kap Verde Inselgruppe Ilhas de Sotavento Distrikt Brava Höhe 423 m Einwohner 5.000 ISO 3166-2 CV-BR 14.866666666667-24.75Koordinaten: 14° 52′ N, 24° 45′ WFajã de Água ist ein Tal und Ort im Westen der Insel Brava, der westlichsten der Sotavento-Inseln (Inseln Unter dem Wind) auf Kap Verde. Auf Kreolisch wird der Ort Fajan di Água genannt. Er hat etwa 5000 Einwohner.[1]
Das Dorf liegt in einem Tal, das auf über 400 m Höhe auf einen Plateau mit zahlreichen Bauernhöfen beginnt und das fruchtbarste auf Brava ist. Hier wachsen Kokospalmen, Zuckerrohr, Bananen, auf bewässerten Terrassen mit den typischen Steinmäuerchen wird Gemüde angebaut. Das Tal endet am Meer in einer geschützten Bucht, der Bucht von Fajã. Hier, an einer der wohl schönsten Buchten Kap Verdes gingen einst die Walfänger vor Anker.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im 18. und 19. Jahrhunderte war der Walfang eine der wichtigsten Einkommensquellen der Bewohner Bravas. In Fajã de Agua legten nicht selten Walfangschiffe aus Amerika an, um Proviant zu holen und Mannschaften zu rekrutieren. Nicht wenige Einwohner des Dorfes wanderten bei dieser Gelegenheit aus. Fajã de Água war bis 1843 der Haupthafen der Insel, als der heutige Hafen von Furna gegründet wurde[2].
Ein kleiner Flughafen mit asphaltierter Start- und Landebahn wurde ab 1989 angelegt und 1992 eröffnet. Vom Dorf aus legte man eine neue Straße an, sie führt durch einen beachtlichen Felseinschnitt und endet am Flugplatz. Straße und Flugplatz wurden von der einheimischen vorwiegend arbeitslosen Bevölkerung als food-for-work-Maßnahme mit deutschen Entwicklungshilfegeldern von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit gebaut. Flugverbindungen zur Nachbarinsel Fogo und zur Hauptinsel Santiago wurden eingerichtet. Nach kurzer Zeit musste der Flughafen jedoch wieder geschlossen werden, da wegen des häufigen starken Windes an den meisten Tagen keine Starts oder Landungen möglich waren[3].
Verkehrsverbindungen
Fajã de Água ist durch eine gute Straße über Cova Rodela mit der rund 8 km entfernten Inselhauptstadt Vila Nova Sintra verbunden. Fajã de Água ist mehrmals am Tag mit Aluguer-Bussen erreichbar, es gibt allerdings keine festen Fahrpläne. Diese für die Kapverden typischen Busse verkehren auf einer festgelegten Strecke, fahren aber erst dann ab, wenn sich genügend Fahrgäste eingefunden haben.
Ein schöner Wanderweg führt vom Dorf bergauf zu dem etwa 3 km entfernten, sehenswerten Wallfahrtsort Nossa Senhora do Monte, der in der Mitte der Insel liegt.
Infrastruktur
An der von Vila Nova Sintra herabkommenden und am Strand entlangführenden Straße befindet sich eine Häuserzeile mit Motel, Gaststätte, Kirche und Einkaufsmöglichkeiten. Am Südrand des Dorfes wurde eine Schule gebaut. Der Flugplatz von Brava wurde inzwischen stillgelegt.
Bademöglichkeiten
Um Brava herum ist die See rau, und die Küste ist fast überall felsig und steil. Etwa ein Kilometer vom Dorf entfernt befindet sich an der Straße zum Flughafen ein natürliches Schwimmbecken, zu dem eine Treppe hinunter führt. Wenn der Wind nicht zu stark ist und die Wellen nicht zu hoch sind, kann man hier gut baden. Die Stelle ist von der Straße her ausgeschildert. Weiter südlich des Dorfes liegt der dunkle Sandstrand Porto do Portete, der nur zu Fuß zu erreichen ist[4].
Sehenswürdigkeiten
Gegenüber von der kleinen Kirche am nördlichen Rand des Ortes wurde an der Hauptstraße 1993 ein Denkmal (Monumento aos Emigrantes) aus Basalt errichtet. Es erinnert an den Segler Matilde, der am 21. August 1943 von Fajã de Água nach Amerika auslief. Das Schiff ging jedoch über dem Atlantik verloren, und 51 Menschen kamen ums Leben. Fast jede Familie in Fajã de Água verlor dabei einen oder mehrere Angehörige[5].
Literatur
- Susanne Lipps, Oliver Breda; Dumont (Hrsg.): Reiseatlas Kapverdische Inseln. Dumont, Ostfildern 2005, ISBN 3-7701-5968-3, Insel Brava, S. 153-156.
Einzelnachweise
- ↑ Daten zu Fajã de Água bei Falling Rain Genomics (englisch), abgerufen am 15. Juli 2010.
- ↑ Lipps, Susanne: Kapverdische Inseln, S.275. Ostfildern 2009
- ↑ Lipps, Susanne: Kapverdische Inseln, S.276. Ostfildern 2009
- ↑ Reitmaier, Pitt & Fortes, Lucete: Cabo Verde, S.420. Bielefeld 2009
- ↑ Lipps, Susanne: Kapverdische Inseln, S.275. Ostfildern 2009
Kategorie:- Ort in Kap Verde
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