- Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter
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Die Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter (ACAT) ist eine christliche Menschenrechtsorganisation, die sich über Konfessionsgrenzen hinweg gegen Folter und Todesstrafe engagiert.
In der ACAT engagieren sich Laien, Ordensleute und Geistliche in kirchlichen Gruppen, in klösterlichen Gemeinschaften oder auch als Einzelmitglieder.
Die Anfänge der Gruppierung liegen in Frankreich. Zwei Frauen der Reformierten Kirche Frankreichs, Hélène Engel und Edith du Tertre, haben diese Arbeit 1974 in Paris auf den Weg gebracht. Zu Beginn stand eine Erschütterung über den Bericht des Pfarrers Tullio Vinay (aus der Waldenser Kirche Italiens), der 1973 von einer Reise aus Vietnam zurückgekehrt war und von den Kriegsgräueln des Vietnamkrieges berichtet hatte. Im Dezember 1973 veranstaltete amnesty international in Paris einen Weltkongress gegen die Folter. Auf diesem Kongress wurden alle soziokulturellen Gruppierungen und die Kirchen aufgerufen, sich dem Problem der sich ausbreitenden Folterpraktiken in der Welt zu stellen und für die Abschaffung dieser Geißel der Menschheit mitzuarbeiten.
So initiierten Hélène Engel und Edith du Tertre die Gründung der Action des Chrétiens pour l’Abolition de la Torture , der ersten nationalen ACAT. Die ACAT-France wurde im Juni 1974 im Haus der Diakonissen in Versailles von etwa 50 Christen gegründet. Diese kamen aus den verschiedenen Kirchen; sie waren Protestanten, Katholiken, Orthodoxe oder Quäker. Ihr Beruf und sozialer Hintergrund war sehr unterschiedlich. Sie hatten jedoch eine gemeinsame Überzeugung: „Folter darf nach Gottes Willen nicht sein“. Sie wollten, um glaubwürdig zu sein, mit einer Stimme ein unüberhörbares NEIN zur Folter in die Welt hinein rufen. Ein Mitbegründer der ACAT-France sagte später: “Als wir die ACAT gründeten, läuteten wir eine Glocke in der Kirche“. Die Glocke wurde gehört. Im Laufe der folgenden Jahre entstanden weitere nationale ACAT-Organisationen.
Um in die völkerrechtliche Diskussion und Arbeit mehr Einfluss nehmen zu können schlossen sich im Februar 1987 die ersten 10 nationalen ACATs (Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Schweiz und Spanien) zur Internationalen ACAT-Föderation zusammen und erhielten sehr schnell den Beraterstatus einer Nichtregierungsorganisation (NRO, NGO) in den Menschenrechtsgremien des Europarates (1987) und bei den Vereinten Nationen (1989) und später auch in der Afrikanischen Menschenrechtskommission.
Heute gibt es 33 nationale ACAT-Organisationen weltweit. Sie arbeiten in ihren politischen Aktionen - fußend auf dem Artikel 5 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte - eigenverantwortlich im Schulterschluss mit anderen Menschenrechtsorganisationen in ihren jeweiligen Ländern zusammen, wie beispielsweise mit amnesty international, sind aber als Mitglieder der FI.ACAT an eine geistliche Charta gebunden.
ACAT-Arbeit besteht jedoch nicht nur aus politischer Aktion, sondern hat auch eine geistliche Dimension. Zur Vertiefung ihres christlichen Glaubens treffen sich die Mitglieder regelmäßig in kleinen Gruppen, in nationalen und internationalen Seminaren und theologischen Kolloquien.
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