Fallschirmjägergewehr 42

Fallschirmjägergewehr 42
Fallschirmjägergewehr 42
FG 42
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: FG 42
Einsatzland: Deutschland
Entwickler/Hersteller: Rheinmetall, Krieghoff
Entwicklungsjahr: 1941
Herstellerland: Deutschland
Produktionszeit: 1943 bis 1945
Ausstattung
Gesamtlänge: Modell 1&2: 945 mm
Modell 3: 975 mm
Gesamthöhe: 220 mm
Gesamtbreite: 58 mm
Gewicht:
(ungeladen):
Modell 1&2: 4,2 kg
Modell 3: 4,95 kg
Technische Daten
Kaliber:

7,92 × 57mm

Mögliche Magazinfüllungen: 10 oder 20 Patronen
Munitionszufuhr: Stangenmagazin
Kadenz: 750–800 Schuss/min
Visier: Diopter, Zielfernrohr
Verschluss: Drehkopfverschluss
Ladeprinzip: Gasdrucklader
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Das Fallschirmjägergewehr 42 (FG 42) ist ein Vielzweck-Selbstladegewehr und wurde für die deutschen Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Fallschirmjäger mit einer FJG 42

Als im Mai 1941 deutsche Fallschirmjäger auf Kreta landeten (Unternehmen Merkur), um Kreta als Operationsbasis im östlichen Mittelmeer nutzen zu können, wurde schnell die geringe Feuerkraft des fünfschüssigen Karabiners 98k, der Standardwaffe der Infanterie der Wehrmacht, deutlich. Außerdem war es aus Sicherheitsgründen den Soldaten nicht möglich, mit ihren Waffen abzuspringen, die in separaten Behältern abgeworfen werden mussten. Die Tatsache, dass die Fallschirmjäger nach der Landung zuerst ihre Ausrüstung zusammensuchen mussten, erwies sich speziell auf Kreta als fatal.

Daraufhin forderte die Luftwaffe, zu der die Fallschirmjäger-Divisionen gehörten, eine Waffe, die als Selbstladegewehr mit einem Bajonett ausgerüstet war, als Scharfschützengewehr mit dem Zielfernrohr ZF 42 eingesetzt werden konnte und als leichtes Maschinengewehr mit Zweibein-Vorderstütze dienen konnte. Zudem wurde auch gefordert, dass ein Schießbecher und ein Granatvisier für das Verschießen der 30-mm-Gewehrgranate aufgesetzt werden konnte. Das FG 42 wurde damit zur Universalwaffe des Einzelkämpfers.

Der erste Einsatz des Gewehres fand im Jahr 1943 statt, als im Rahmen der Unternehmen Eiche eine Fallschirmjäger-Kompanie den gestürzten italienischen Diktator Mussolini aus der Gefangenschaft befreite. Ironischerweise wurde bei dieser Aktion kein einziger Schuss abgegeben.

Das FG 42 diente neben dem MG42 als Vorlage für das amerikanische M60-Maschinengewehr.

Technik

FG 42 mit Zweibein

Das FG 42 ist ein klassischer Gasdrucklader mit Gaskolben (Steuerstück), Drehverschluss und Magazinzufuhr. Es verschießt die 7,92 × 57mm Gewehrpatrone, die auch im Standardgewehr der Wehrmacht, des Karabiners 98k verschossen wird. Eine Neuerung macht das FG 42 zur Universalwaffe: Wird es als Selbstladegewehr benutzt, so ist es aufschießend; beim Betätigen des Abzuges wird die Waffe nicht erschüttert, da der Verschluss bereits in vorderer Stellung verriegelt ist. Damit wird größte Treffergenauigkeit erzielt. Wird die Waffe als Maschinengewehr benutzt, so ist sie zuschießend, zwischen zwei Feuerstößen bleibt der Verschluss in geöffneter Stellung, was Selbstzündungen der Patrone im heißen Patronenlager unmöglich macht und zudem der Laufkühlung dient. Die in der Laufverlängerung angebrachte Schulterstütze verhindert das Steigen der Waffe bei Dauerfeuer, was auch eine schnellere Schussabgabe bei Einzelfeuer ermöglicht. Das Visier ermöglicht Entfernungseinstellungen von 100 bis 1.500 m.

Da die Fertigung des Fallschirmjägergewehrs 42 kompliziert war und während der laufenden Produktion immer wieder Änderungen hinzukamen, konnten bis zum Ende des Krieges nur ca. 7.500 Stück produziert werden. Dazu kam, dass das FG 42 von der Führung nicht akzeptiert wurde, da diese gegen Ende des Krieges die Entwicklung des günstig herzustellenden Maschinenkarabiners StG 44 vorantrieb, der die Kurzpatrone 7,92 × 33 mm verschießt.

Das FG 42 gab es in drei Ausführungen. Die Modelle 1 und 2 unterschieden sich kaum. Bei dem Modell 3 wurde das Zweibein verstärkt und weiter zur Mündung verschoben, um das Gewehr standfester zu gestalten, so dass sich das Schießverhalten verbesserte. Zudem wurde der Metallkolben durch einen Holzkolben ersetzt und der Winkel des Pistolengriffes geändert.

Literatur

  • Dieter Handrich, Elmar Heinz, Zu wenig zu spät, Ordonanzgewehre Fallschirmjägergewehr 42, in DWJ 10/2007 Pdf-Datei
  • Vladimír Dolínek, Vladimír Francev, Jan Šach, Illustriertes Lexikon der Waffen im 1. und 2. Weltkrieg (dt. von Günter Brehmer, dt. Bearb. von Harald Fritsch), Edition Dörfler im Nebel-Verlag, Utting 2000, ISBN 978-3-89555-223-6
  • Chris Bishop, The Encyclopedia of Weapons of WWII, Sterling Publishing Company, New York 2002, Seite 217, ISBN 978-1-58663-762-0 (Buchvorschau)

Weblinks

 Commons: FG42 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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