- Faramondo
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Faramondo (HWV 39) ist eine Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel, das 1738 uraufgeführt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Faramondo entstand nach Händels Rückkehr aus seiner Kur in Aachen, die er nach einem Schlaganfall antreten musste. Die Partitur schrieb er vom 15. November bis 24. Dezember 1737. Am 20. November starb Königin Caroline, eine langjährige Freundin und Schülerin. Händel unterbrach die Arbeit an seiner Oper und schrieb für die Beisetzungsfeierlichkeiten das berühmte Funeral Anthem The Ways of Zion do Mourn (HWV 264), das am 17. Dezember aufgeführt wurde. Unmittelbar nach dem Abschluss von Faramondo begann Händel schon mit der Komposition von Serse.
Das Libretto stammt in seiner Urfassung von Apostolo Zeno und wurde für eine gleichnamige Oper geschrieben, die Carlo Francesco Pollarolo für eine Aufführung 1698 in Venedig komponierte. 1720 wurde es noch einmal von Francesco Gasparini für eine Aufführung in Rom benutzt. Das von unbekannter Hand für Händel überarbeitete Textbuch basiert auf dieser Fassung von 1720, ist aber auf die Hälfte des Umfangs gekürzt und stark überarbeitet.
Die Uraufführung von Faramondo fand am 3. Januar 1738 am Londoner King's Theatre statt. Die Oper kam nur auf wenige Vorstellungen und wurde später nie wieder von Händel aufgenommen. In der Neuzeit musste das Werk vergleichsweise lange auf seine Wiederentdeckung warten. Erst 1976 wurde es bei den Händelfestspielen in Halle aufgeführt, wurde aber auch danach weiterhin kaum gespielt.
Personen
Die Besetzung wurde bei der Uraufführung von folgenden Sängern gesungen:
- Faramondo, König der Franken - Gaetano Majorano, genannt Caffarelli (Soprankastrat)
- Clotilde, seine Schwester - Elisabeth Duparc, genannt La Francesina (Sopran)
- Gustavo, König der Kimbern - Antonio Montagnana (Bass)
- Rosimonda, seine Tochter - Maria Antonia Marchesini, genannt La Lucchesina (Alt)
- Adolfo, sein Sohn - Margherita Chimenti, genannt La Droghierina (Sopran)
- Gernando, König der Sueben - Antonia Maria Merighi (Alt)
- Teobaldo, Feldherr der Kimbern - Antonio Lottini (Bass)
- Childerico, sein vermutlicher Sohn - William Savage (Knabensopran)
Literatur
- Georg Friedrich Händel: Faramondo. Deutsche Händelgesellschaft, Leipzig 1884, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00016936-1. (Band 37 der Händel-Werkausgabe, hrsg. v. Friedrich Chrysander)
- Silke Leopold: Händel : die Opern. Bärenreiter, Kassel 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3.
- Paul Henry Lang: George Frideric Handel. Norton, New York 1977, ISBN 0-393-02131-9.
- Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel. Edition Köln, Lohmar 1995, ISBN 3-928010-05-0.
Weblinks
- Faramondo: Noten im International Music Score Library Project.
- Diskographie zu „Faramondo“ auf Basis der MGG bei Operone
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