- Farbstimmung
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Die Farbstimmung ist die Farbempfindlichkeit des Sehorgans, die an die Farbverteilung im Gesichtsfeld angepasst ist.
Inhaltsverzeichnis
Adaption
Die chromatische Adaption ist für das Aussehen der Farben von Bedeutung und ermöglicht erst das Farbensehen.
Die bekannten natürlichen Farben behalten auch in einer Umgebung mit gefärbter Beleuchtung nach längerem Aufenthalt ihren Farbeindruck. Die farbige Neutralstimmung nimmt das Auge nur an, wenn es für 2 min bis 10 min im Dunklen adaptiert ist. Bei farbiger Beleuchtung des gesamten Gesichtsfeldes erscheinen die Farben kräftig und gesättigt. Bei nicht-neutraler Beleuchtung kommt es zur Farbumstimmung. Die Farben werden ungesättigter und in Richtung der Gesichtsfeld-Beleuchtung verschoben. Farbtöne im Bereich der Gegenfarben werden gesättigter. Werden nur Teile des Gesichtsfeldes einer farbigen Beleuchtung ausgesetzt, kommt es zur farbigen Lokaladaption, also zur lokalen Umstimmung.
Farbumstimmung
→ Hauptartikel Farbwahrnehmung
Farbumstimmung ist im Gegensatz zur Farbverzerrung ein Anpassungszustand des Auges, ein psychologischer Effekt. Das Auge passt sich an die eventuell farbige Allgemeinbeleuchtung des Gesichtsfeldes an. Dieser Effekt ist dem Farbreiz nachgeordnet. Befindet sich der Beobachter in einer Umgebung mit gefärbter Beleuchtung, so erscheint nach geraumer Zeit alles wieder in gewohnter Farbe. Stichworte hierzu sind Persistenz der Farbgleichung und der Koeffizientensatz von v.Kries. Die Graßmannschen Gesetze behalten hierbei ihre Gültigkeit. Die Stimmung ändert die Farbvalenz nicht: Farbenkonstanz.
Überzeugen kann man sich hiervon im stark abgedunkelten oft roten Licht einer Nachtbar, oder in der Umstimmung von neutralweißem Leuchtröhrenlicht zu Kerzenlicht.
Farbwandlung
Die Farbwandlung ist die Änderung der Farbempfindung unter dem Einfluss einer Farbumstimmung. Diese tritt auf, wenn die Lichtart wechselt oder wenn größere farbige Flächen im Gesichtsfeld verändert werden.
Der neutrale Adaptionszustand wird nach zwei bis fünf Minuten, maximal 10 Minuten im Dunklen erreicht. Erst dann kann unter Laborbedingungen eine normale Farbreizfunktion ermittelt werden.
Ist das Gesichtsfeld vorher oder gleichzeitig nicht neutral beleuchtet oder das Auge ist noch umgestimmt, verlieren Farbtöne nahe der Beleuchtungsart an Sättigung und scheinen der Beleuchtungsfarbe ähnlicher, die zur Beleuchtungsfarbe entgegengesetzten Töne gewinnen jedoch an Sättigung. Die Farbvalenzen ändern sich.
Anwendung
Diese Effekte werden bei der Farbsinnuntersuchung am Anomaloskop genutzt. Hier wird die Einstellungsbreite einer Farbengleichung bei Gelb neutralgestimmt und nach Betrachtung von Rot und Grün umgestimmt.
Quelle
- DIN 5340
Siehe auch
Die in diesem Artikel verwendeten Farben werden auf jedem Monitor anders dargestellt und sind nicht farbverbindlich. Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild: Tritt auf einer oder mehreren der drei grauen Flächen ein Buchstabe („R“ für Rot, „G“ für Grün oder „B“ für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des korrespondierenden Monitor-Farbkanals korrigiert werden. Das Bild ist auf einen Gammawert von 2,2 eingestellt – den gebräuchlichen Wert für IBM-kompatible Computer. Apple-Macintosh-Rechner hingegen verwenden bis einschließlich System 10.5 („Leopard“) standardmäßig einen Gammawert von 1,8, seit dem System 10.6 („Snow Leopard“) kommt Gamma 2,2 zum Einsatz.
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