Farn

Farn
Gewöhnliche Natternzunge (Ophioglossum vulgatum) und Echte Mondraute (Botrychium lunaria), Ophioglossaceae, Psilotales, Psilotopsida
Königsfarn (Osmunda regalis), Königsfarngewächse (Osmundaceae), Osmundales
Gewöhnlicher Pillenfarn (Pilularia globulifera) und Vierblättriger Kleefarn (Marsilea quadrifolia), Kleefarngewächse (Marsileaceae), Marsileales
Polypodium californicum, Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae), Polypodiales
Farn

Die Farne sind eine Gruppe von Gefäßsporenpflanzen, die die Schwestergruppe der Samenpflanzen bilden. Die Farne umfassen alle Gefäßsporenpflanzen außer den Bärlapppflanzen: die Schachtelhalme, Gabelblattgewächse, Natternzungen, Echte Farne und Marattiaceae. Sie werden häufig als Monilophyten bezeichnet, die Bezeichnungen Monilophyta oder Moniloformopses sind jedoch keine gültigen Taxon-Bezeichnungen[1].

Es gibt weltweit rund 12.000 Arten. In Mitteleuropa sind etwa 200 Arten beheimatet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Erdzeitalter Karbon vor etwa 400 Millionen Jahren bildeten Farne (in größerer Form als heute, meist Baumfarne genannt) zusammen mit Schachtelhalmen und Bärlapppflanzen riesige Wälder und schufen somit die Basis für die heutigen Steinkohle-Vorkommen. Die ältesten fossilen Funde stammen aus dem unteren Devon. Sie sind somit wahrscheinlich älter als die Samenpflanzen, die erstmals im oberen Devon auftraten.

Merkmale

Die Farne besitzen alle Merkmale der Gefäßsporenpflanzen. Sie haben eine besondere Form der Gefäßbündel: Das Protoxylem ist auf bestimmte Lappen des Xylemstrangs beschränkt. Daher kommt auch der Name Monilophyta: lateinisch moniliformis bedeutet halsbandförmig. Alle rezenten Vertreter haben auch eine spezifische Insertion im Plastiden-Gen rps4 von neun Nukleotiden.

Verbreitung

Farne sind weltweit verbreitet. Sie kommen bis auf wenige lichtliebende Arten fast ausschließlich an schattigen und feuchten Plätzen im Wald, in Mauerritzen, Felsspalten und Schluchten, an Bachufern oder ähnlichem vor. Den Verbreitungsschwerpunkt haben die Farne in den Tropen. So findet man im tropischen Regenwald zum Beispiel die größten Farnpflanzen, die Baumfarne.

Heimische Farne werden gerne als Äsung von Rehen aufgenommen. So konnten in einer Untersuchung der Panseninhalte von 114 Rehen im Bayerischen Wald festgestellt werden, dass 13% des Panseninhaltes Farn war.

Systematik

Die Farne werden nach der hier verwendeten Systematik von Smith et al. (2006)[1] in vier Klassen unterteilt, die alle monophyletisch sind:

(Für Gliederung bis auf Familienebene, siehe Echte Farne.)

Bildergalerie

Belege

Der Artikel beruht auf folgenden Unterlagen:

  • P. Sitte, E. W. Weiler, J. W. Kadereit, A. Bresinsky, C. Körner: StrasburgerLehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X
  • A.R. Smith, K. M. Pryer, E. Schuettpelz, P. Korall, H. Schneider, P.G. Wolf: A classification for extant ferns. Taxon 55 (3), 2006, Seiten 705-731. PDF

Einzelnachweise

  1. a b Smith et al.: A classification for extant ferns 2006.pdf

Weblinks


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