Fatutaka

Fatutaka
Fatutaka (Mitre Island)
Landsat-Satellitenbild von Fatutaka
Landsat-Satellitenbild von Fatutaka
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Santa-Cruz-Inseln
Geographische Lage 11° 54′ 30″ S, 170° 11′ 30″ O-11.908333333333170.19166666667122Koordinaten: 11° 54′ 30″ S, 170° 11′ 30″ O
Fatutaka (Mitre Island) (Salomonen)
Fatutaka (Mitre Island)
Länge 1,0 km
Breite 300 m
Fläche 0,18 km²
Höchste Erhebung 122 m
Einwohner (unbewohnt)
Übersichtskarte Santa-Cruz-Inseln(Fatutaka rechts unten)
Übersichtskarte Santa-Cruz-Inseln
(Fatutaka rechts unten)

Fatutaka (tikopianisch für „Abgeschiedener Stein“[1]), auch bekannt als Fatu Taka, Patutaka, Fatacca, Mitre (französisch für „Bischofsmütze“), oder Fataka als lautmalerische Transkription aus der Tikopianischen Sprache, ist eine Insel im südlichen Pazifischen Ozean. Sie liegt in der Gruppe der Santa-Cruz-Inseln und gehört politisch zur Provinz Temotu der Inselrepublik Salomonen. Fatutaka ist allerdings mehr als 1.000 Kilometer von der Hauptstadt der Salomonen (Honiara) entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der erste Europäer, der Fatutaka beschrieb, war Edward Edwards (1742–1815), ein Offizier der britischen Marine und Kapitän der Fregatte HMS Pandora, der die Insel im am 12. August 1791 erreichte. Edwards’ Aufgabe war es, nach Meuterern der Bounty zu suchen und diese gefangenzunehmen. Er gab der Insel den Namen Mitre Island (deutsch: „Mützen-Insel“), da sie die Gestalt einer Bischofsmütze[2] beziehungsweise ein Kap der Insel diese Gestalt habe.[3]

Obwohl der steinige Boden nicht besonders fruchtbar ist, nutzten die polynesischen Bewohner der benachbarten Insel Anuta bei Westwind Fatutaka für das Fischen (zum Beispiel nach Haien wegen der Haizähne, die an Holz gebunden als Messer und Scheren verwendet werden), die Jagd auf Vögel und das Sammeln von Vogeleiern.[4] Kokospalmen und Yams auf Fatutaka wurden dabei entfernt, damit die Insel nicht für Siedler attraktiv erscheint und die Jagdgründe so bewahrt bleiben.[5] Eine dauerhafte Siedlung gibt es auf Fatutaka nicht, die Insel ist also unbewohnt. Die Malaria, welche auf vielen Inseln der Salomonen verbreitet ist, ist auf Fatutaka nicht anzutreffen.

Geographie

Als östlichste Insel der Salomonen befindet sich Fatutaku rund 50 Kilometer südöstlich von Anuta, welche Teil des gleichen Inselbogens ist. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und sehr felsig. Sie erreicht eine Höhe von 122 Metern. Petrologisch besteht die Insel aus Basaltlava und Andesit in Form von Brekzies[6] mit jeweils erhöhtem TiO2-Anteil [7].

Die Insel erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten über einen Kilometer. Im Nordwesten erreicht sie ihre größte Breite von 300 Metern, während der südöstliche Teil nur etwa 130 Meter breit ist. Die beiden Inselteile sind durch eine Landenge miteinander verbunden und etwa gleich groß. Die Gesamtfläche beträgt rund 18 Hektar.[8] Andere Quellen geben unplausibel große Flächen an wie 1,6 km²[9], oder gar 5 km².[10] Letzteres ist die Größenordnung für die Flächenausdehnung der untermeerischen Bank, auf der die Insel aufliegt und die auf dem Satellitenbild durch einen helleren Blauton zu erkennen ist.

In der letzten Dezemberwoche 2002 richtete der Zyklon Zoe mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 305 km/h auf den Inseln Fatutaka, Anuta und Tikopia größere Schäden an.

Einzelnachweise

  1. Richard Feinberg: Polynesian Seafaring and Navigation: Ocean Travel in Anutan Culture and Society. Kent State University Press, Kent, Ohio 1998, ISBN 0-87338-788-0. Seite 181 (englisch)
  2. Grégoire Louis Domeni de Rienzi: Oceanien. Dritter Band: Polynesien (Schluss). Melanesien. Neuholland. E. Schweizerbart’s Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1840. Seite 281
  3. Samuel Prior: All the Voyages Round the World. William H. Colyer, New York 1844. Seite 319 (englisch)
  4. Peter Dillon: Narrative of the Discovery of the fate of La Pérouse. Hurst, Chance and co. London 1829. Seite 111 (englisch)
  5. Judith A. Bennett: Pacific Forest. A History of Resource Control and Contest in Solomon Islands, c. 1800–1997. The White Horse Press, Cambridge 2000, ISBN 1-874267-43-X. Seite 33 (englisch)
  6. B. Pelletier, Y. Lafoy, F. Missegue: Morphostructure and Magnetic Fabric of the Northwestern Fiji Basin. in: Geophysical Research Letters, Vol. 20, No. 12, S. 1151ff, 18. Juni 1993 (englisch, PDF)
  7. L. Kroenke: A Morphotectonic Interpretation of SOPACMAPS 1:500 000 Charts - Central Solomon Islands - Southern Tuvalu, SOPAC Technical Report 220, September 1995 (englisch, PDF)
  8. Größenbestimmung nach dem Landsat-Satellitenbild [1]
  9. John Seach: Fatutaka Island, Solomon Islands (englisch)
  10. Dieter Mueller-Dombois und Francis Raymond Fosberg: Vegetation of the Tropical Pacific Islands, Springer-Verlag, New York 1998, ISBN 0-387-98313-9. Seite 89 (englisch)

Weblinks


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