- Akşemseddin
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Akşemseddin (* 1389/1390 in Damaskus, heute Syrien, damals Provinz des Osmanischen Reiches; † 1460 in Bolu; eigentlicher Name Scheich Muhammad Schams al-Milla wa'd-Din bin Hamza) war einer der populärsten islamischen Religionsgelehrten des 15. Jahrhunderts. Er war der Lehrer und Scheich ul Islaam von Mehmed II.
Sein Vater starb, als er sieben Jahre alt war. Akşemseddin erhielt eine religiöse Ausbildung, bereiste Persien und Transoxanien und sprach Osmanisch, Hocharabisch und Persisch. Insgesamt siebenmal vollzog er die Haddsch nach Mekka.
Akşemseddin beschäftigte sich neben Islamwissenschaften mit Astronomie, Medizin, Biologie und Mathematik. Als sein wichtigster Lehrer galt Hacı Bayram (Numan ibn Ahmad).
Er betont in seinen Werken mehrmals seine besondere Bewunderung für Abu Hanifa.
Die Rolle Akşemseddins bei der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen
Akşemseddin motivierte Mehmed II. zur Eroberung Konstantinopels auf Grund eines Hadith. Nach Akşemseddins Meinung hatten Mehmed II. und die Osmanische Armee das Potenzial, die vom islamischen Propheten Mohammed im Hadith gelobten Akteure zu sein.
Der Hadith, auf den Akşemseddin sich stützte:
Lataftahanna al-Qustantiniyya wa lani`ma al-amiru amiruha wa lani`ma al-jayshu dhalika al-jaysh
„ Wahrlich, Konstantinopel (die Stadt von Heraklios) wird erobert! Der erobernde Kommandant, was für ein herrlicher, wunderschöner Kommandant. Die erobernde Armee, was für eine herrliche, wunderschöne Armee.“
– Musnad Ahmad ibn Hanbal
Der Hadith ist für die Sunniten sahih (gesund). Daher gilt die Überlieferung als authentisch und ihre Echtheit wird von ihnen nicht angezweifelt.
Folgende sunnitische Gelehrte stuften den Hadith als sahih ein:
- Al-Buchari in "al-Tarikh al-Kabir" 2:81 und "al-Saghir" 1:306
- Ahmad ibn Hanbal in 14:331 seinem "Musnad"
- al-Hakim in "al-Mustadrak" 4:421-422
- al-Tabarani in "al-Mu`dscham al-Kabir" 2:38
- al-Suyuti in "al-Dschami` al-Saghir"[1]
Nach der Eroberung Konstantinopels – Osmanisch:قسطنطينيه Kostantiniyye, später auch إسطنبول Istanbul – kamen Menschen mit Rosen zu Akşemseddin, um sie ihm als Zeichen der Bewunderung zu überreichen, worauf er antwortete:
„Mehmet der Eroberer ist er, überreicht die Rosen ihm.“
Mehmed II. antwortete darauf:
„Geht und überreicht die Rosen wieder ihm, ich bin Mehmed der Eroberer, aber er ist mein Lehrer.“
Der Überlieferung zufolge gilt Akşemseddin als Entdecker der Grabstätte Abu Ayyub al-Ansaris, wo sich heute die Eyüp-Sultan-Moschee befindet.
Werke
- Risalet-ül-Nuriyye
- Def’ü Metain
- Risale-i Zikrullah
- Risale-i Şerh-i Ahval-i Hacı Bayram-ı Veli
- Makamat-ı Evliya
- Maddet-ül-Hayat
- Nasihatname-i Akşemseddin
- Kitab-ül-Tıp
- Hall-i Müşkülat
Quellen
- Ottoman Research Foundation (türkische Version)
- Conquest of Constantinople (sunnah.org, von G.F Haddad)
- Ahmet Özdemir, Hacı Bayram veli ve Eşrefoğlu Rumî – Toker Yayınları, İst. 2002
Kategorien:- Islamischer Theologe
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