- Feleknas Uca
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Feleknas Uca (* 17. September 1976 in Celle) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Europaabgeordnete
Die jesidische Kurdin war von 1999 bis 2009 Europaabgeordnete für die PDS bzw. Die Linke in der GUE/NGL-Fraktion. Mit 22 Jahren wurde sie als sechste auf der Wahlliste der PDS ins EU-Parlament gewählt. Als Europaabgeordnete war sie Mitglied im Entwicklungsausschuss, Stellvertreterin für den Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter, Stellvertreterin im Unterausschuss Menschenrechte und Mitglied der Delegation im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Türkei.
Engagement gegen weibliche Genitalverstümmelung
Als Europaabgeordnete und darüber hinaus engagierte sich Uca in Zusammenarbeit mit der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes für die Bekämpfung von Praktiken der Weiblichen Genitalverstümmelung.
Sie beauftragte die Organisation, im Jahre 2005 eine Publikation mit dem Titel „Studie zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM = Female Genital Mutilation)“ zu erstellen. Zum Inhalt dieser Arbeit gehören Informationen zur Verbreitung und zu soziokulturellen Hintergründen der Praxis, ein Überblick über die rechtliche Lage in Afrika und Europa, die Vorstellung bisheriger Lösungsansätze sowie Empfehlungen für ein gemeinsames Engagement auf europäischer Ebene.[1]
Im Dezember 2005 und Januar 2006 warb Uca um Spenden für das von Terre des Femmes unterstützte Projekt Network Against Female Genital Mutilation (NAFGEM), welches sich für die Abschaffung der Verstümmelung weiblicher Genitalien in Tansania einsetzt.[2][3]
Anlässlich des Internationalen Tages „Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“ erklärte Uca im Februar 2008, weibliche Genitalverstümmelung sei eine „Extremform von Gewalt gegen Frauen und Mädchen“. In achtundzwanzig afrikanischen Ländern würde diese „besonders extreme Form von Gewalt“ angewendet, um den weiblichen Körper zu kontrollieren. Es sei „unsere Aufgabe“, gegen diese „Menschenrechtsverletzung, bei der den Mädchen lebenslange körperliche und seelische Wunden beigebracht werden“, zu kämpfen. Die „Macht patriarchaler Strukturen und gewachsener Traditionen“ sei dabei jedoch unbedingt zu beachten: Gute Hilfsprogramme sorgten dafür, dass sich die betroffenen Menschen aus Überzeugung gegen den Ritus der Genitalverstümmelung entschieden und stattdessen nach „alternativen Praktiken“ suchten, „die den weiblichen Körper in seiner Integrität schützen“. Ein Sinneswandel könne nie von außen aufgezwungen werden, sondern müsse durch Sensibilisierung, Aufklärung und medizinische Schulung geschehen. Bildung ermögliche Mädchen, ihre Rechte zu kennen und ihre Rolle in der Gesellschaft auch in Frage zu stellen. Hauptaufgabe von diesbezüglichen Entwicklungsprogrammen seien die „Förderung von reproduktiver Gesundheit“ sowie der Schutz und die Stärkung von Frauenrechten weltweit.[4]
Gemeinsam mit Sprecherinnen der Feministischen Frauenarbeitsgemeinschaft LISA und Elke Höher von Terre des Femmes verurteilte Uca im März 2008 den Vergleich von Verletzungen durch Genitalverstümmelung mit potentiellen Verletzungen bei der Krippenbetreuung, den die familienpolitische Sprecherin der LINKEN, Christa Müller, zuvor in einem Spiegel-Interview anstellte:[5]
„Wer sich – insbesondere als Frau – eingehend mit dem Thema befasst, erreicht schnell die Grenzen seiner Vorstellungskraft. Ein solch traumatisches Erlebnis kann man nicht wirklich nachempfinden. Deshalb verstehe ich auch nicht im geringsten, wie Christa Müller als Gründerin und Vorsitzende des weltweit gegen die Beschneidung von Frauen kämpfenden Vereins "Intact" auf ihrem Vergleich der traumatischen Auswirkungen von weiblicher Genitalverstümmelung und Krippenbetreuung bestehen kann. Dies ist ein Affront gegen alle beschnittenen Frauen.“
Im März 2010 organisierte die Feleknas Uca Stiftung in Kooperation mit dem Celler Frauenhaus e.V. und Terre des Femmes eine Lesung mit der somalischen Autorin Fadumo Korn.[6]
Werdegang
- 1995-1999: Arzthelferin
- Derzeit Vorbereitung auf Abitur im Fernstudium
- seit 1998: Mitglied des PDS-Landesvorstands Niedersachsen
- 1998: Mitbegründerin des PDS-Kreisverbands Celle
- Ansprechpartnerin der PDS-Europagruppe für das Land Nordrhein-Westfalen
- Schatzmeisterin der PDS-Europagruppe
- seit 1999: Stellvertretende Vorsitzende der interfraktionellen Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
- zurzeit hat Feleknas Uca eine Stiftung, zur Förderung der Rechte der Frauen und Kindern
Einzelbelege
- ↑ Feleknas Uca Stiftung: Genitalverstümmelung
- ↑ Feleknas Uca: Hilfsprojekt gegen Genitalverstümmelung in Tansania, Pressemitteilung vom 20. Dezember 2005.
- ↑ Feleknas Uca: Helfen Sie mit, Genitalverstümmelung zu verhindern!, Pressemitteilung vom 16. Januar 2006.
- ↑ Feleknas Uca: Weibliche Genitalverstümmelung ist eine Extremform von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Pressemitteilung vom 6. Februar 2008.
- ↑ Feleknas Uca, Iris Gramberg, Nanni Rietz-Heering & Eveline Engelhardt-Mayer (Sprecherinnen LISA Niedersachsen Feministische Landesarbeitsgemeinschaft der Partei die LINKE in Niedersachsen), Elke Höher (Mitglied bei Terre des Femmes und LiSa Niedersachsen): Gemeinsame Presserklärung zu Christa Müller, Pressemitteilung vom 18. März 2008.
- ↑ Weibliche Genitalverstümmelung verletzt das MenschenRECHT auf Gesundheit und auf Schutz der körperlichen Integrität. In: Onlinezeitung scharf-links, 8. März 2010.
Weblinks
Commons: Feleknas Uca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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