- Ferenc Erkel
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Ferenc Erkel [ˈfɛrɛnʦ ˈɛrkɛl], auch Franz Erkel (* 7. November 1810 in Gyula (Komitat Békés); † 15. Juni 1893 in Budapest), war ein ungarischer Komponist. Er ist der Begründer der ungarischen Nationaloper. Die zweite Spielstätte der Ungarischen Staatsoper in Budapest trägt den Namen Erkel Színház (Erkel-Theater) .
Inhaltsverzeichnis
Leben und musikalisches Werk
Erkel stammte aus einer donauschwäbischen Familie. Sein Vater war der Kantorlehrer Joseph Erkel aus Gyula (Deutsch-Jula). Der junge Erkel studierte in Großwardein und Pressburg Musik. Erkel war von 1838 an als Operndirigent in Budapest tätig und gründete dort auch 1853 die Philharmonische Gesellschaft.
Auf ihn gehen insgesamt neun Opern zurück, die den Rossini-Stil mit der ungarischen Volkstanz-Musik vermengen. Von diesen werden heute nur noch der Hunyadi László und vor allem der Bánk bán aufgeführt. Den dauerhaftesten Erfolg erzielte Erkel aber mit der Melodie der ungarischen Nationalhymne (Himnusz).
Opern
- Bátori Mária (komponiert und uraufgeführt 1840)
- Hunyadi László (komponiert 1841–1843, uraufgeführt 1844)
- Erzsébet (komponiert 1857 zusammen mit Franz Doppler und Karl Doppler, Uraufführung 1857)
- Bánk bán (komponiert 1851–1860, uraufgeführt 1861)
- Sarolta (komponiert 1861–1862, uraufgeführt 1862)
- Dózsa György (komponiert 1864–1866, uraufgeführt 1867)
- Brankovics György (komponiert 1868–1872, uraufgeführt 1874)
- Névtelen Hősök (Die namenlosen Helden; komponiert 1875–1879, uraufgeführt 1880)
- István király (König Stephan; komponiert 1874–1884, uraufgeführt 1885)
Werke für Blasorchester
- Bem-Petőfi-Marsch
- Festmusik
- Hunyadi-induló
- Magyar himnusz
- Palotás
Schachspiel
Erkel war seit den 1840er Jahren neben József Szén (und nach dessen Tod 1857 einige Jahre allein) der stärkste Schachspieler Ungarns.[1] Er war Mitglied des ersten ungarischen Schachvereins, des Pester Schachklubs, der im Jahr 1865 offiziell gegründet wurde. Erkel blieb bis zu seinem Tod 28 Jahre lang Vorsitzender des Vereins.
Wegen seiner Musikkarriere musste er zweimal die Einladung zu bedeutenden internationalen Schachturnieren ablehnen (das Pariser Turnier 1867 während der Weltausstellung und eines in Baden-Baden 1870). Kornél Ábrányi fragte Erkel einmal, warum er soviel Zeit mit dem Verschieben von Figuren verliere. Erkel antwortete: „Ha sakkozom, legalább nem kell zenéről, a nem is mindig szellemes zenészekkel társalogni.“ (Wenn ich Schach spiele, dann muss ich mich nicht über Musik mit oft wenig geistreichen Musikern unterhalten.)
Quellen
Literatur
- Gedeon Barcza, Árpád Földeák, dr. Emil Gelenczei, József Hajtun : Magyar sakktörténet 1. Verlag Sport, Budapest, 1975, ISBN 963-253-239-2
- Erkel Ferenc. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 263.
Weblinks
Commons: Ferenc Erkel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Ferenc Erkel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Noten, Partituren und Auszüge zu Kompositionen von Ferenc Erkel im International Music Score Library Project
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