- Feuertempel
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Feuertempel (Atash Kade, persisch آتشکده im Iran, Agiary in Indien. Beide Begriffe bedeuten „Feuerhaus“) ist der Verehrungsort im Zoroastrismus.
Ein Feuertempel besteht normalerweise aus einer Halle mit verschiedenen kleinen Räumen, deren heiligster das heilige Feuer beherbergt. Hier vollziehen Priester und Gläubige Rituale und singen Gesänge. Im Zoroastrismus gilt Feuer als reinigende Kraft, und wird mit der Wahrheit (Asha: Recht, Ordnung) identifiziert, und entsprechend mit dem Amesha Spenta Asha Vahishta assoziiert. Es gibt drei Grade des Feuers: Atash Dadgah, Atash Adaran und Atash Behram, wobei letzteres das heiligste ist.
Die ersten Feueraltäre wurden vielleicht schon von den Achämeniden erbaut, doch handelt es sich meist um unbedachte Heiligtümer auf künstlichen Erhebungen. Es wurde davon ausgegangen, dass man den Geist Gottes nicht in einen Raum schließen könne. Beispiele fanden sich am Pontus (so Herodot) und in Kappadokien (so Strabo).
Der wohl älteste überdachte Feuertempel findet sich bei Kuh-e Khwaja aus seleukidischer oder frühparthischer Zeit, wo das Feuer wohl in einem innersten Heiligtum untergebracht war. Vor allem aus sassanidischer Zeit sind Feuertempel wie Atur Gushnasp auf dem Takht-i Suleiman bekannt. Mit dem Beginn der islamischen Eroberung Persiens wurden die Feuertempel zerstört oder in Moscheen umgewandelt. In neuerer Zeit wurden mehrere Feuertempel rekonstruiert.
Das Zentrum des iranischen Zoroastrismus ist Yazd. In den Bergen der Umgebung befinden sich mehrere zoroastrische Pilgerstätten (Pir). Pir-e Sabz (Chak Chak) liegt etwa 70 Kilometer von Yazd entfernt nahe der Stadt Ardakan.
Siehe auch
- Surkh Kotal, kuschanischer Feuertempel in Nordafghanistan
- Ateschgah, Feuertempel in Baku
Weblinks
- The New Fire Temple of Kerman. A Zoroastrian Educational Institute
- Eintrag in Iranica (en)
- Fire Temples. History of Fire Temples in India. sympatico.ca
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