- Feuerwehr Zürich
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Die Abteilung Schutz und Rettung Zürich (SRZ) des Polizeidepartements ist die grösste zivile Rettungsorganisation in der Schweiz und eine Dienstabteilung der Stadt Zürich.
Innerhalb von Schutz und Rettung sind seit 2000 die Rettungsdienstorganisation (Sanität), die Feuerwehren, der Zivilschutz, die Feuerpolizei und ähnliche Dienste zusammen gefasst. Um die unterschiedlichen Aufgaben des «Schützen und Rettens» zu erfüllen, kümmert sich diese Dienstabteilung also um die Koordination der verschiedenen Dienste im Bereich der Öffentlichen Prävention, Einsatzkoordination, Intervention und Nachsorge von Notsituationen. Damit ist das Personal des gesamten Aufgabenbereich des Katastrophenschutzes und der Hilfsdienste unter dem Dach einer politischen Zuständigkeit vereinigt worden. Dies gilt zum Teil auch für die Wahrnehmung von Aufgaben des Bundes und des Kantons Zürich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 27. August 1999 beschloss der Zürcher Stadtrat eine «Kleine Verwaltungsreorganisation» (KLEVER). Innerhalb dieser Reorganisation sah ein Projekt die Bündelung aller Schutz- und Rettungsdienste vor. Zu diesem Zweck wurden der Bevölkerungsschutz, die Feuerwehr, das Kreiskommando und die Sanität innerhalb des Polizeidepartements zu einer neuen Dienstabteilung zusammengefasst.
Per 1. Oktober 2000 wurde schliesslich die Sanität ins Polizeidepartement überführt und per 1. Januar 2001 die Dienstabteilung «Schutz und Rettung» gebildet.
Feuerwehr und Sanitätsorganisation etc. werden damit als eine öffentliche Aufgabe (in diesem Sinne eine Polizeiaufgabe) unter Kontrolle des zuständigen Parlaments wahrgenommen und nicht wie in einigen anderen Städten teilweise oder vollständig privatisiert. Zum 1. Januar 2008 wird im Gegenteil zusätzlich die Aufgabe der Flughafenfeuerwehr in diese Struktur inkorperiert.
Organisation
Zahlenmässig bildet die Feuerwehr Zürich das Rückgrat der Gesamtorganisation. Das gilt sowohl für die über 120 Beschäftigten der Berufsfeuerwehr als auch die «Männer» der Freiwilligen Feuerwehren. Im Alltagsleben überwiegen aber Kranken- und Rettungstransporte neben den technischen Hilfeleistungen auch in Zürich, wie in allen Grossstädten, die Gesamtzahl der angeforderten Einsätze.
Durch die Bündelung wird eine professionelle Handhabung gerade der seltener erforderlichen Aufgaben wie Katastrophenschutz oder Seuchenvorsorge durch ausgebildetes Personal gewährleistet und organisatorisch erleichtert.
Das Organigramm umfasst Feuerpolizei, Ausbildungszentrum Rohwiesen, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Fachschule für Rettungsberufe, Einsatzkoordination, Einsatzleitzentrale, Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr Stadt Zürich, Sanität, Zivilschutz (Zivilschutzorganisation ZSO) und die Zivilschutzstelle (ZSSt), den Militärverantwortlichen der Stadt Zürich (vormals Sektionschef), Nofallseelsorge des Kantons Zürich und die Abteilung für die Schutzbauten.
Feuerwehr Zürich
Die Feuerwehr der Stadt Zürich ist Teilorganisation von Schutz und Rettung Zürich und setzt sich aus dem regionalen Stützpunkt Zürich, der Berufsfeuerwehr der Stadt Zürich und der Freiwilligen Feuerwehr Zürich zusammen. Sie sind einem Kommandanten unterstellt.
Berufsfeuerwehr Zürich
Die kommunale Berufsfeuerwehr Zürich wurde am 1. März 1922 unter dem Namen Brandwache in der Liegenschaft Wollenhof, in der Altstadt versuchsweise eingerichtet. Die Überführung in eine ständige Institution erfolgte 1928 durch Mehrheitsbeschluss der städtischen Stimmbürger. Mit der zweiten Eingemeindung von 1934 wuchs die Stadt und die Anforderung an die Brandwache. Die neue, für damalige Verhältnisse überdimensionierte Wache Manesse im Stadtteil Wiedikon wurde am 6. Juli 1937 bezogen. Die lange Anfahrtzeit in die Quartiere im Glatttal führte in den 1960ern zur Planung einer zweiten Wache im Norden der Stadt, während die Wache Manesse hofseitig durch weitere Garagenanbauten erweitert werden muss. 1976 wurde der Begriff Brandwache durch Berufsfeuerwehr ersetzt. Das Projekt «Wache Hirschwiesen» wurde am 20. Mai 1984 zur Abstimmung vorgelegt und von den Stimmbürgern abgelehnt – mehr als 20 Jahre Planung wurden damit zunichte gemacht. Als Behelf blieb die Milizformation «Pikett Glattal» weiter bestehen.
Das kantonale «Gesetz über die Feuerpolizei und das Feuerwehrwesen»[1] vom 24. September 1978 regelt das Feuerwehrwesen im Kanton Zürich. Als Aufsichtsorgan für die Organisation des Brandschutzes verantwortlich ist die Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ), eine selbständige Anstalt des kantonalen-öffentlichen Rechts. Die GVZ gesteht im Einvernehmen mit den Städten Zürich und Winterthur, diesen zu, eine Berufsfeuerwehr zu unterhalten. Die dritte Berufsfeuerwehr im Kanton Zürich, amtlich als Berufsfeuerwehr Flughafen Zürich bezeichnet, ist in der «Verordnung über die Feuerwehr»[2] vom 14. Dezember 1994 festgehalten, als professionelle Betriebswehr, die vom Flughafen Zürich unterhalten wird.
2007 verständigten sich die Stadt Zürich und der Flughafen Zürich, der seit 2000 von der gemischtwirtschaftlichen Unique (Flughafen Zürich AG) betrieben wird, die Rettungsdienste am Flughafen (Berufsfeuerwehr, Sanität und Einsatzzentrale) per 1. Januar 2008 in die städtische Dienstabteilung Schutz & Rettung einzugliedern.[3] Mit der Einbindung des Flughafenstützpunktes kann die Stadt auf den Bau eines eigenen «Stützpunkt Nord» für Berufsfeuerwehr und Sanität verzichten.
Das Pikett Glattal löste sich per 31. Dezember 2008 nach über sieben Jahrzehnten auf. Das Pikett Glattal war von der Struktur her noch einer Milizfeuerwehr zuzuordnen. Die Angehörigen dieses Piketts waren in vier Kompanien aufgeteilt. Wochenenddienste wurden so im vierwöchentlichen Rhythmus gewechselt. Als einzige aus Freiwilligen bestehende Feuerwehreinheit rückte das Pikett Glattal bis Ende 2007 vor der Berufsfeuerwehr zu Bränden aus, da das Pikett wegen der Anfahrtslänge schneller als die Berufsfeuerwehr an Brandherden im Zürcher Norden sein konnte. Mit der Zusammenlegung der beiden Berufsfeuerwehren Flughafen (Wache Nord) und Stadt Zürich (Wache Süd) konnte ab 1. Januar 2008 neu eine professionelle Einheit von der Wache Nord mit einem Löschzug zu Ereignissen ausrücken, was in der Folge zur Auflösung des Piketts Glattal führte.
Ereignisse
Am 14. November 2007 gegen 23:30 Uhr brach im Zunfthaus zur Zimmerleuten am Limmatquai ein Brand aus. Während den Löscharbeiten brach das brennende Dachgeschoss ein und dabei kam – erstmals in der Geschichte der Berufsfeuerwehr – ein Feuerwehrmann ums Leben.
Regionaler Stützpunkt Zürich
Das Organisationskonzept «Feuerwehr 2000» der Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) legt kantonsweit zwölf regionale Stützpunkte und drei kantonale Stützpunkte für die Schadenabwehr bei Grossereignissen fest. Der regionale Stützpunkt Zürich umfasst die Stadt Zürich und weitere Gemeinden am westlichen Seeende und wird vom städtischen Feuerwehrkommandanten geleitet.
Freiwillige Feuerwehr Zürich
Je zwei Kompanien bilden einen Löschkreis. Es gibt insgesamt vier Löschkreise.
- Löschkreis 1
- Kompanie 11: Quartiere Höngg, Wipkingen
- Kompanie 12: Quartiere Affoltern, Oerlikon, Schwamendingen, Seebach
- Löschkreis 2
- Kompanie 21: Quartiere Fluntern, Oberstrass, Unterstrass
- Kompanie 22: Quartiere Hirslanden, Hottingen, Witikon
- Löschkreis 3
- Kompanie 31: Quartiere Albisrieden, Altstetten, Gemeinde Uitikon
- Kompanie 32: Quartiere Aussersihl, Hard, Industrie
- Löschkreis 4
- Kompanie 41: Quartiere Altstadt, Enge, Riesbach
- Kompanie 42: Quartiere Leimbach, Wiedikon, Wollishofen
- Weitere Spezial-Formationen
- Bundeslöschzug der Freiwilligen Feuerwehr Zürich
- Pionierdienst der Freiwilligen Feuerwehr Zürich
- Sanitätsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Zürich
- Verkehrsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Zürich
- Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Zürich
Reorganisation
Strukturierung der Einheiten ab 1. Juli 2009 (gemäss Angaben auf www.srz.stzh.ch)
- Kompanie Limmattal: Quartiere Albisrieden, Altstetten, Höngg, Gemeinde Uitikon, Wipkingen
- Kompanie Sihltal: Quartiere Altstadt, Enge, Leimbach, Wiedikon, Wollishofen
- Kompanie Zürichberg: Quartiere Fluntern, Oberstrass, Unterstrass, Hirslanden, Hottingen, Witikon
- Kompanie Glattal: Quartiere Affoltern, Oerlikon, Schwamendingen, Seebach
- Kompanie Schwere Mittel
- Pionierkompanie
- Sanitätskompanie
- Verkehrskompanie
- Feuerwachkompanie
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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