- Feuerwehr in der Schweiz
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Die Feuerwehren in der Schweiz sind anders organisiert als in Österreich oder Deutschland, da in den meisten Kantonen für erwachsene Männer und teilweise auch Frauen eine Feuerwehrpflicht besteht. Die Feuerwehr in der Schweiz ist über die Notrufnummer 118 erreichbar.
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzlich Pflicht für jeden
Obwohl die Arbeitsweise der meisten Feuerwehren in der Schweiz denen in Deutschland und Österreich ähneln, basiert der Dienst nur in wenigen Kantonen auf Freiwilligkeit. Vielerorts besteht nach wie vor eine gesetzlich vorgeschriebene Pflicht zur Dienstleistung und dies sowohl für Männer als auch Frauen. Eine Ersatzabgabe für den Feuerwehrdienst in Höhe von rund einem Prozent des Einkommens bezahlt, wer keinen Dienst leisten kann (zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen) oder will. Deshalb gibt es in der Schweiz nur in Ausnahmefällen Freiwillige Feuerwehren.
Die verschiedenen Organisationstypen von Feuerwehren in der Schweiz wie Berufsfeuerwehren (grosse Städte und Flughafenfeuerwehren), Pflichtfeuerwehren, Freiwillige Feuerwehren und Betriebsfeuerwehren (auch Werkfeuerwehr) werden unterteilt in Berufs- und Milizfeuerwehren, wobei letztere im Milizsystem organisiert sind.
Übergang zu Freiwilligen Feuerwehren
Zurzeit kommen an verschiedenen Orten immer mehr Freiwillige Feuerwehren zum Einsatz. Besonders im Kanton Zürich, wo die kantonale Gebäudeversicherung in den letzten Jahren die Feuerwehren stark verändert hat, aber auch im Kanton Zug und in Glarus sind Freiwillige Feuerwehren entstanden.
In Zürich wurde mittels der Kantonalfeuerwehr eine oberste Stelle geschaffen, die das Feuerwehrwesen beaufsichtigt und für die Ausbildung verantwortlich zeichnet. Mit dem Gesetz über die Feuerpolizei und das Feuerwehrwesen aus dem Jahr 1978 wurde die Freiwilligkeit des Feuerwehrdienstes festgeschrieben. Zwangsrekrutierungen können demnach nur noch unter sehr speziellen Bedingungen stattfinden. Eine Feuerwehrersatzabgabe ist vom Gesetz nicht vorgesehen. In der Folge wurden im ganzen Kanton Zürich die ehemaligen Pflichtfeuerwehren in Freiwillige Feuerwehren überführt.
Organisation und Finanzierung
Eine Feuerwehr zu organisieren ist in erster Linie die Aufgabe der Gemeinde. Allerdings werden in diesen Jahren die Ortsfeuerwehren vielfach regional fusioniert. Das Ziel sind Kosten sparende, aber trotzdem besser ausgerüstete Verbundsfeuerwehren, die aber in den einzelnen Dörfern ortskundige Feuerwehrleute besitzen. Die Feuerwehren werden zu rund 60% durch die staatlichen, kantonalen Gebäudeversicherungen finanziert, die ihrerseits von den Gebäudebesitzern Prämien verlangt, welche durch die Bauweise eingestuft werden. Die restlichen Kosten werden von den Gemeinden und durch Strafgebühren (etwa bei Fehlalarmen) gedeckt.
Ob sich eine Gemeinde ausreichend um ihre Feuerwehr kümmert, überwacht das Kantonale Feuerinspektorat des jeweiligen Kantons. Das Kantonale Feuerinspektorat ist auch die Stelle, die Vorschriften erlassen darf, und die Gemeinden in eine Gefahrenklasse einteilt, woraus sich wiederum die Grösse der Feuerwehr ableiten lässt.
Grosse Städte (ab 100'000 Einwohner) verfügen über Berufsfeuerwehren, die besser ausgebildet sind und auch Spezialausrüstung, zum Beispiel für Chemieunfälle, besitzen. Ein Vorteil des dichten Eisenbahnnetzes ist der mögliche Einsatz von Löschzügen der Bahn, falls Brände neben Bahnstrecken geschehen.
Fahrzeuge
Siehe Hauptartikel: Feuerwehrfahrzeuge in der Schweiz
Siehe auch
Portal:Feuerwehr – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Feuerwehr
- Feuerwehr
- Themenliste Feuerwehr
- Dienstgrade der Schweizer Feuerwehr
Weblinks
Kategorien:- Feuerwehr (Schweiz)
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