- Field Goal
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Ein Field Goal (FG) bezeichnet im American Football den Versuch der angreifenden Mannschaft, den auf dem Boden stehenden Ball mit dem Fuß über die Torlatte durch die Torstangen zu kicken und damit Punkte zu erzielen.
Zum Erzielen des Field Goals ist sowohl ein Place Kick vom Boden aus als auch ein Drop Kick wie beim Punt aus der Hand des Spielers heraus erlaubt, wobei letztere Variante sehr selten geworden sind. Ein Field Goal ist gültig, wenn der Ball das Tor über der Querstange und zwischen den beiden Pfosten durchquert, einschließlich des Bereichs zwischen der imaginären Verlängerung der Pfosten in die Höhe. Der Ball darf nach dem Kick und vor dem Passieren des Tors nicht in Kontakt mit dem Spielfeld kommen, eine Berührung der Querstange oder der Pfosten ist aber erlaubt. Die verteidigende Mannschaft kann versuchen, ein Field Goal an der Line of Scrimmage zu blocken. Eine Abwehr auf Höhe des Tores, ähnlich einem Torwart in anderen Sportarten, ist hingegen nicht zulässig und auch kaum möglich.
Ein Field Goal ist bis auf zwei Ausnahmen aus jedem Spielzug heraus erlaubt. Es ist weder mit einem Kickoff, noch nach einem hingenommenen Safety erlaubt, direkt ein Field Goal zu erzielen, selbst wenn dies aus den großen Entfernungen gelingen würde.
Die Distanz eines Field Goal-Versuches errechnet sich aus der Tiefe der Endzone (Torstangen stehen seit einigen Jahrzehnten hinter der Endlinie, früher davor) plus der Distanz von der Endzone zur Line of Scrimmage sowie den üblicherweise 7-8 Metern, die der Ballhalter weiter hinten kniet, wo er den Ball mit der Fingerspitze auf dem Boden stehend hält. Dieser Abstand ist nötig, damit der Football über die Hände der hochspringenden gegnerischen Spieler fliegt, die den Kick blocken wollen. Sollte das angreifende Team noch 25 Yards zur Endzone haben, würde der Field Goal-Versuch i.d.R. aus 25+10+7=42 Yards stattfinden. In Deutschland werden die vorhandenen Fußballplätze zwischen den Toren in 12 gleich große Abschnitte unterteilt, die somit selten genau 10 Yards breit sind.
In Abhängigkeit von der Spielsituation wird ein Field Goal von der angreifenden Mannschaft in der Regel bei Torentfernungen von weniger als etwa 45 Yards (ca. 41 Meter) versucht, wenn sie im laufenden Angriff ihren vierten und letzten Versuch (4th down) ausführt, da ein Fieldgoal aus diesen Entfernungen relativ sicher verwandelt wird. Die längsten erfolgreichen Field-Goal-Versuche erfolgten in der National Football League (NFL) über eine Distanz von 63 Yards (aufgestellt 1970 von Tom Dempsey von den New Orleans Saints, und eingestellt jeweils in Denver in ca. 1600 m Höhe von Jason Elam von den Denver Broncos im Jahre 1998, sowie von Sebastian Janikowski von den Oakland Raiders am 12. September 2011). Im College Football beträgt der Rekord 69 Yards, weil der Ball bis zu den 1970er Jahren von einem 5cm hohen Ständer (kicking tee) getreten werden konnte. Ein Field Goal bringt im modernen American Football drei Punkte. Eine Ausnahmeregelung gab es in der nicht mehr existierenden NFL Europe. Dort war es möglich, mit einem Field Goal, das aus einer Distanz von mehr als 50 Yards erzielt wurde, vier Punkte zu erzielen. Ein Point after Touchdown (PAT), der direkt nach einem Touchdown ebenso wie ein Field Goal durch einen Kick ausgeführt wird, ist einen Punkt wert.
Verfehlt der Ball beim Versuch eines Field Goals das Tor, kommt die gegnerische Mannschaft an der bisherigen Line of Scrimmage in Ballbesitz. Deswegen bemühen sich Abwehrmannschaften kaum, einen etwas zu kurz gekickten Ball zu fangen, da es schwierig ist, den Ball aus der Endzone heraus überhaupt wieder bis zur Line of Scrimmage zu tragen. Dennoch gelang es Antonio Cromartie von den San Diego Chargers am 4. November 2007, einen zu kurzen Field-Goal-Versuch von Minnesotas Kicker Ryan Longwell über eine Distanz von 109 Yards von der eigenen in die gegnerischen Endzone zu einem Touchdown zurück zu tragen. Dabei handelte es sich um den weitesten Spielzug der NFL-Historie [1].
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