- Firmin Abauzit
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Firmin Abauzit (* 12. November 1679 in Uzès, Frankreich; † 20. März 1767 in Genf) war ein französischer Gelehrter, der sich mit Physik, Theologie und Philosophie beschäftigte, und arbeitete als Bibliothekar in Genf in seinen letzten 40 Jahren. Abauzit ist auch bekannt wegen seiner Korrekturlesungen der Schriften Isaac Newtons und anderer Gelehrter.
Leben
Firmin Abauzit wurde als Sohn von protestantischen Eltern bei Uzès in Languedoc geboren. Sein Vater starb, als er 2 Jahre alt war. Aufgrund der Aufhebung des Edikt von Nantes im Jahre 1685 leiteten die französischen Autoritäten Schritte ein um ihn im römisch-katholischen Glauben zu erziehen, aber seine Mutter ermöglichte seine Flucht.
Zwei Jahre lebten er und sein Bruder als Flüchtlinge in den Bergen der Cévennes, aber am Ende erreichten sie Genf, wo ihre Mutter sie traf, die gerade aus dem Gefängnis geflohen war, wo sie sich seit der Flucht ihrer Kinder befand.
Abauzit erlangte bereits in jungen Jahren beträchtliche Kenntnisse in Sprachen, Physik und Theologie. 1698 ging er in die Niederlande und machte dort die Bekanntschaft mit Pierre Bayle, Pierre Jurieu und Jacques Basnage. In England wurde er dann Sir Isaac Newton vorgestellt, der in Abauzit einen der ersten Verteidiger seiner Entdeckungen fand. Newton korrigierte in der 2. Edition seiner Principia einen Fehler, den Abauzit entdeckt hatte.
Die Reputation Abauzits bewog William III. ihn zu fragen, ob er nicht nach England übersiedeln wolle, aber Abauzit erfüllte diese Bitte nicht und kehrte nach Genf zurück. Hier unterstützte er eine Gesellschaft, welche er mitgeformt hatte um das Neue Testament ins Französische zu übersetzen. 1723 lehnte er ein Angebot für den Lehrstuhl für Philosophie ab, aber akzeptierte 1727 das Angebot für den Posten als Bibliothekar in Genf. In derselben Stadt starb er 1767 im Alter von 87 Jahren.
Abauzit war ein Mann großen Lernvermögens und Vielseitigkeit. Jean-Jacques Rousseau richtete an Abauzit eine Lobrede; und als ein Fremder Voltaire sagte, dass er gekommen sei, einen großen Mann zu sehen, fragte ihn der Philosoph, ob er Abauzit gesehen habe.
Werk
Wenig ist von seinem Werk übrig geblieben, seine Erben sollen alles zerstört haben, weil ihre religiösen Überzeugungen von denen Abauzits abwichen. Einige wenige theologische, archäologische und astronomische Artikel von ihm erschienen im Journal Helvetique und anderswo, und er steuerte einige Artikel für Rousseaus Dictionnaire de musique (1767) bei. Er schrieb ein Werk, welches Zweifel an der kanonischen Autorität der Apokalypse ausdrückte, das eine Antwort von Leonard Twells hervorrief. Er bearbeitete J. Spon's Histoire de la republique de Geneve und fügte auch einige Zusätze hinzu. Eine Sammlung seiner Werke wurde in Genf 1770 veröffentlicht (Oeuvres de feu M. Abauzit) und eine andere Ausgabe 1773 in London (Oeuvres diverses de M. Abauzit).
Weblinks
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