Fischbach-Camphausen

Fischbach-Camphausen
Fischbach-Camphausen
Gemeinde Quierschied
Wappen von Fischbach-Camphausen
Koordinaten: 49° 18′ N, 7° 2′ O49.30027.02995230Koordinaten: 49° 18′ 1″ N, 7° 1′ 48″ O
Höhe: 230–280 m
Fläche: 5,82 km²
Einwohner: 3.700
Postleitzahl: 66287
Vorwahl: 06897

Fischbach-Camphausen liegt in der Nähe von Saarbrücken und gehört der Gemeinde Quierschied an. Fischbach besteht aus den beiden Ortsteilen Fischbach und Camphausen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Fischbach-Camphausen liegt im südlichen Saarland im Stadtverband Saarbrücken. Der von Merchweiler kommende Fischbach fließt durch den Ort. Fischbach-Camphausen hat seine tiefste Stelle bei ~230 m ü. NN und seine höchste bei ~280 m ü. NN. Der Ort ist vollständig von Mischwald umgeben und liegt am Rande des Saarkohlewalds, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet im Saarland.

Geschichte

Fischbach wurde ursprünglich als Arbeiterdorf mit einer Eisenschmelze gegründet. Die im 19. Jahrhundert gebaut Grube Camphausen spielt eine wesentliche Rolle in der Geschichte Fischbachs und des später als Beamtensiedlung gegründeten Ortsteil Camphausen.

1890 bis 1891 entstanden die ersten drei Häuser der Siedlung Camphausen. Es handelte sich um Bergmannsdirektorenhäuser, die selbst für heutige Verhältnisse, großzügig bemessen wurden. Von 1890 bis 1910 wurde die eigentliche Siedlung Camphausen errichtet. Die Lage der damaligen Beamtensiedlung, welche sich nur wenige Schritte von der Grube entfernt befindet, ist typisch für das saarländische Kohlerevier. Es wurde viel Wert darauf gelegt, dass wichtige Entscheidungsträger zeitnah zur Verfügung standen.

Grube Camphausen

Hauptartikel: Grube Camphausen
Förderturm Schacht IV Grube Camphausen (links)
Heute bis auf Fördertürme (Bild oben) abgerissen

1871 wurden die ersten beiden Tiefbauschächte der späteren Grube Camphausen abgeteuft. Ein dritter Schacht entstand 1874. Im selben Jahr erhielt die Grube ihren Namen durch einen Besuch des preußischen Finanzministers Otto Camphausen. Ab 1877 wurde regelmäßig Kohle aus den Schächten gefördert, bis es am 17. März 1885 beim Abteufen weitere Schächte zu einer Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion kam, die 180 Kumpel tötete und 30 weitere verletzte. Nach einem Brand im Fördermaschinengebäude wurde 1895 der Betrieb dann vorübergehend komplett eingestellt. Die Kumpel wurden für die Zeit auf umliegende Schächte verteilt. Besonders an der Grube ist der erste Eisenbeton-Förderturm der Welt, des 1908 abgeteuften Schacht IV. Am 16. Februar 1986 kam es zu einem weiteren Unglück bei dem 7 Kumpel starben. Die letzte Förderung, und Schließung der Grube geschah im November 1990.

Das Fischbachbad

Badepilz im Fischbachbad heute

Auf Initiative des Turnvereins Rußhütte entstand 1926 zwischen Fischbach-Camphausen und Saarbrücken, in der Nähe des Fischbachtalweihers, das Fischbachbad. 1939 erhielt das Bad einen „Badepilz“. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Fischbachbad größtenteils zerstört und wurde nicht mehr besucht. Schon 1947 wurde es umgebaut und wiedereröffnet. Mit den Umbaumaßnahmen wurde die vorher durch das Bad fließende Fischbach östlich daran vorbeigeführt, sowie ein Karussell und ein Kinderplanschbecken hinzugefügt. 1950 erfreute sich das Bad bei der umliegenden Bevölkerung großer Beliebtheit, wurde allerdings durch den Bau des Schwarzenbergbades 1959 vernachlässigt und zählte keine Besucher mehr. Die Grundrisse des Fischbachbades sowie Badepilz und Eingangstor sind heute noch gut zu erkennen.

Verkehr

Fischbach-Camphausen liegt an der Autobahn 623 und besitzt eine Haltestelle der Bahnverbindung SaarbrückenLebach-Jabach. Zudem besteht eine Busanbindung an die umliegenden Städte Sulzbach, Dudweiler und Saarbrücken, sowie nach Quierschied und Göttelborn. Die L127 läuft durch Fischbach (von Nord-Osten nach Süd-Westen) und Verbindet Quierschied mit Saarbrücken. Die L255 führt süd-östlich aus Fischbach in Richtung A623 nach Dudweiler, sowie die L247 nord-westlich nach Holz.

Bildung

  • Kindergarten Pusteblume
  • Grundschule Fischbach-Göttelborn

Kultur

Die Fischbacher Musikanten wurden 1984 gegründet.

Vereine

Ansässige Unternehmen

  • Elmatec GmbH: Schaltschranksysteme
  • Will GmbH: Rollladen, Sonnenschutz
  • Jablonski und Busch GmbH: Straßenbau
  • Bergwerkgesellschaft Mechweiler mbH: Die Grube Fischbach ist seit 1975 in Betrieb. Sie ist die letzte Kleinzeche an der Saar.
  • Merker Haustechnik GmbH: Bad-, Heizung- und Dacharbeiten
  • B&B: KFZ-Mechaniker
  • HaRa: Reinigungstextilien. Weltrekordler 1984 im reinigen einer 638 m² großen Fensterfläche und Gewinner des Europäischen Umweltpreises 1992.
  • Gewerbegebiet Franziskaschacht:
    • enertec GmbH: MS-, NS-, HS-Technik
    • Lander: Gips, Verputz, Stuck, Fliesen, Garten- und Landschaftsbau, Malerarbeiten

Weblinks


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