- Eisenschmelze
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Ein Eisenwerk, oft auch als Hüttenwerk, Eisenhütte oder kurz Hütte bezeichnet, ist eine Anlage zur Erzeugung von Eisen oder Stahl aus Eisenerz. In Europa handelt es sich dabei heute in der Regel um Industrieanlagen. Der größte Eisen und Stahl erzeugende Standort in Deutschland ist Duisburg.
Die ersten Nachweise für die Eisenverhüttung kennt man aus der Zeit von ca. 2000–1500 v. Chr. Allerdings sind dies Einzelfälle und der alltägliche Umgang mit Eisen wird erst um 1000–900 v.Chr., also dem Beginn der Eisenzeit fassbar. Damals wurde Eisenschwamm (Eisenluppe) mittels Holzkohle als Reduktionsmittel im sogenannten Rennfeuer erzeugt. Ab dem 13. Jahrhundert wurde vereinzelt bereits flüssiges Roheisen erzeugt und in Schmiedeeisen umgewandelt. 1735 wurde der erste mit Koks beheizte Hochofen erbaut. Ab 1864 wurde Stahl im Siemens-Martin-Ofen erzeugt. Seit 1950 wird die direkte Eisenreduktion industriell genutzt.
Die Grundstoffe zur Herstellung von Roheisen sind Eisenerz und Koks. Je nach Art der Beimengungen (Gangarten) im Erz werden beispielsweise Kalkstein (bei kieselsäurehaltigen Beimengungen) oder Feldspat (bei kalkhaltigen Beimengungen) als so genannte "Zuschläge" zugegeben. Die Aufbereitung erfolgt durch Flotation oder Magnetabscheidung. Das Erz wird zerkleinert. Oxidische Eisenerze werden mit Kohlenstoff reduziert, es entsteht Roheisen, aufgrund des hohen Kohlenstoffgehalts ein sprödes Material, das bei Erhitzen innerhalb eines kleinen Temperaturbereichs aufweicht (siehe Eisen-Kohlenstoff-Diagramm). Die Roheisengewinnung erfolgt vorwiegend im Hochofen.
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